Salzburg, Mozartstadt, Weltstadt, Stadt der Festspiele usw. usw. Immer einen Ausflug wert. Besonders die Altstadt mit ihren kulturhistorischen Bauten und Plätzen kann man garnicht oft genug aufsuchen. Immer wieder findet man etwas, was man vorher übersehen oder nicht beachtet hat. Hat man einen ortskundigen Führer oder eine Führerin dabei ist alles einfacher, weil man dann die Daten und alles Wissenswerte zu den Plätzen oder Personen akustisch geliefert bekommt. In meinem Fall ist die ortskundige Führerin eine gute Bekannte, die für Salzburg brennt und sich sehr gut auskennt. Ich nehme Sie hier mit auf eine Altstadttour zu den wichtigsten Plätzen, die man an einem Tag locker machen kann. Zu den Plätzen, Kirchen, Denkmälern lohnt ein Blick in Salzburgwicki, dort erfährt man alles Wesentliche und ich erspare mir Wiederholungen und Ausführungen.
Kostenlose Parkplätze in Salzburg gibt es nicht. Die Stadt ist mit Autoverkehr überfrachtet, sinnvoll ist, sich im Parkhaus Mönchsberg oder auch Mönchsberggaragen genannt einen sicheren Parkplatz zu mieten. Man zieht ein Parkticket und bekommt bei verschiedenen Gaststätten einen Eintrag, welcher die Parkgebühr verringert. Für diese Tour von 10 Uhr bis 16 Uhr waren so 6 € an Parkgebühren angefallen. Also nicht vergessen, das Parkticket mitzunehmen!
Vom Parkhaus gelangt man direkt zum Herbert von Karajan Platz wo man den besten Blick zur Pferdeschwemme, dem ersten kulturhistorischen Punkt dieser Tour gelangt. Hier beginnt meine Tour. Die Hofstallgasse entlang gelangt man zu Festspielhaus, Haus Mozart und Felsengalerie (1 Gebäude). Hier lohnt ein kurzer Verweil um sich über diesen Bau, der zu den Oster- und Sommerfestspielen immer die Promis aus aller Welt auf den roten Teppich anzieht, zu informieren. Direkt gegenüber ist das kleine, kulturhistorische alte Universitätsgebäude in dem heute gerne besondere Veranstaltungen stattfinden. Man sieht am Eingang die von einem Künstler geschaffenen "Sauren Gurken". Direkt daneben ein weiterer kleiner Kubus von einer Künstlervereinigung A.E.I.O.U. , gegenüber ein paar Kunstobjekte vom Friedensreich Hundertwasser, der an ein paar Fenstern kleine, kaum auffallende Kunstwerke angebracht hat. Es lohnt ein Linksschwenk zur Kollegienkirche. Dieser frühbarocke Kirchenbau ähnelt eher einer leeren Halle und ist in schlichtem Weiß gehalten. Die Stuckarbeiten sind nicht bemalt, was eben im Frühbarock so war. Die Akkustik ist gewaltig.
Von der Kollegienkirche ist es nur ein Katzensprung zum Domplatz, wo an diesem Tag Lärm und Aufbruchstimmung einen Verweil unmöglich machte. Der Eintritt zum Dom ist neuerdings kostenpflichtig. Vor dem Eingang findet jährlich die Jedermannaufführung statt. Jetzt wurde zum Christkindlmarkt aufgerüstet. Nach dem Durchgang zum Kapitelplatz war es dann deutlich ruhiger und mit dem Mann auf der goldenen Kugel konnten wir dem Salzburger Stier (Orgel auf der Festung Hohensalzburg) sein 11 Uhrkonzert lauschen. Zweimal am Tag kann man das kurze Werk hören.
Von hier aus ist der Besuch des St. Petersfriedhof ein Muss. Hier findet man sehr schöne Gräber von Salzburger Größen. An einer Wand ein bedeutendes, schwer verständliches Gedicht vom Salzburger Dichter Trackl. Ein ganz besonderes Grab, direkt am Eingang zu den Katakomben, ist das Grab von Nannerl Mozart, der älteren Schwester von Wolfgang Amadeus, die nicht im Elterngrab auf dem Sebastiani Friedhof auf der anderen Stadtseite ihre letzte Ruhe fand. Die Geschichtsschreiber vermuten, dass dies damit zusammenhängt, dass sie, seit oder wegen der vom Vater herbeigeführten Zwangsheirat mit einem wesentlich älteren Witwer mit 5 Kindern, mit dem Elternhaus gebrochen hatte.
Die Kirche St. Peter ist einen Besuch wert und danach sollte man unbedingt die Franziskaner-Kirche aufsuchen. Der Unterschied zwischen den beiden Kirchen könnte nicht krasser sein. Hier lohnt wegen der drei verschiedenen Baustile ein Blick in Wickipedia. Die düstere Kirche sollte man an einem sonnenbeschienen Tag aufsuchen, denn dann ist der grandiose Altarraum hell erleuchtet und gibt der ganzen Szenerie etwas ganz Besonderes. Beim Torbogen am Eingang, betrachte man rechts unten die eingearbeitete Schwurhand im roten Marmor. Die Bedeutung dazu ist im o.a. Wickipedia nachzulesen.
Für uns ging es nun zur Mittagspause über den Kapitelplatz zurück zum empfehlenswerten Stieglbräukeller. Hier wird der Parkschein abgestempelt.
Nach der Mittagspause suchten wir den Chiemseehof, den Sitz der Salzburger Landesregierung auf und erreichten danach das Mozartdenkmal. Mozart, der ungeliebte Sohn der Stadt, war zeitlebens nicht geachtet, weshalb er stets auf Reisen war und letztlich in Wien sein kurzes Leben, verarmt und krank sein Ende fand. Wahrlich traurig. Heute macht man mit allerlei Geschäften noch Geld mit dem Mozarts Konterfei, das auf allen möglichen und unmöglichen Produkten an ihn erinnert. Am wohl bekanntesten sind die süßen "echten" Mozartkugeln. Durch verschiedene Gassen nähert man sich der Getreidegasse und dem Geburtshaus Mozarts. Zur Weihnachtszeit oder in der Hauptsaison im Sommer ist ein Durchgang nicht empfehlenswert. Wir wenden uns nun dem Marco-Feingold-Steg (früher Markatsteg) zu und überqueren die Salzach. Am Landestheater vorbei gelangt man nun zum Mirabellgarten, dem neben der Festung Hohen Salzburg wohl bekanntesten Bauwerk Salzburgs zu. Die Gartenanlagen sind zu jeder Jahreszeit wunderschön gestaltet. Am Pegasusbrunnen wird wohl jeder Besucher ein Erinnerungsfoto schießen und die dahinter liegenden Treppen aufwärts steigen und den Blick hinüber zu Festung genießen. Im Mai finden hier die Hochzeiten im Viertelstundentakt statt. Im Schloß im ersten Stock ist der schöne Hochzeits-Saal, wo die Trauungen stattfinden, den man auch besuchen kann. Am Treppenaufgang sind drei Puttis die den Brautpaaren den Weg weisen und einer dabei sogar den "Vogel" zeigt, (sich an die Stirn tippt, quasi, wie kann man nur so blöd sein...). Ob diese Ansicht tatsächlich vom Künstler so verstanden sein wollte, wage ich zu bezweifeln.
Der Salzburger Zwergerlgarten wäre noch einen Besuch wert gewesen, leider sind die Zwergerl schon für den Winter eingemummt gewesen.
Über den Müllner Steg geht es zurück auf die andere Salzachseite in die Gräbensiedlung und zur Bürgerspitalkirche. Das Bürgerspital beherbergt heute das Spiezeugmuseum. Es gibt auch einen Innenhof in dem man die alten Arkadengänge sieht, wo man früher den alten, kranken und armen Leuten ein karges Lebensende ermöglichte. Heute finden im Innenhof Konzerte statt. Ausserdem sind im Eingangsbereich zwei wunderschöne, sehr sehenswerte und große Mosaikansichten von Salzburg versteckt.
Nun ist es nur mehr ein Katzensprung zurück zu Mönchsbergarage.
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