An meiner 2009er Tour "Malghe del Monte Baldo" hat mich eigentlich nur gestört, dass es vom tiefsten Punkt bei Madonna della Neve nur auf Asphalt zurück ging. Dabei zeigt einem die GPS Landkarte doch ein paar Möglichkeiten auf, die Tour ein wenig auszudehnen und dabei den einen oder anderen Trail mitzunehmen...
Zum Beispiel den Sentiero 653 vom Passo Pozzo della Cola nach Bocca di Navene.
Hab' ich dann gemacht und ziemlich geflucht. Insofern dient diese Tourbeschreibung eher als Warnung denn als Empfehlung. Das kommt davon, wenn man Tracks direkt aus dem GPS nachfährt, ohne sich vorher zu informieren.
Der erste Teil verläuft identisch zur oben erwähnten Tour, ist eigentlich wunderschön und in jedem Fall die Anstrengung wert:
Der Einstieg beginnt an einem ebenen Feld-/Waldweg unterhalb des Rifugio Novezzina. Es geht an einer kleinen Sternwarte vorbei durch den Wald. Nach ca. 2,8km zieht der Weg dann etwas an und es geht immer steiler werdend Richtung Nordosten. An der Kuppe geradeaus, etwas weiter ist der Passo Cerbiolo zu sehen. Zunächst geht es erst einmal bergab, durch ein Gatter und dann werden wohl die meisten den Weg zum Passo Cerbiolo schieben. Oben angelangt, geht es halb rechts auf einem einfach zu fahrendenden Trail in den Wald. Nach ca. 1,5 km geht es wieder durch ein Gatter, man kommt auf einen Feldweg und nach ein paar hundert Metern beginnt eine relaxte Abfahrt bis ins Tal.
Dort scharf rechts auf der Schotterstraße bleiben. Wenn diese links bergauf führt, einfach gerade aus auf dem Trail bleiben und diesem ein paar hunder Meter folgen. Achtung: an einer Rechtskurve gehts links ab über eine kleineBrücke auf einen Fußpfad (schieben). Wer hier dem Hauptweg durch die Schranke folgt, kommt irgend wann im Etschtal raus. Dieser Weg ist zwar auch ganz nett und wildromantisch aber nicht der, den wir brauchen...
Nach 5 Minuten Schiebestrecke kommen wir wieder auf eine Asphaltstraße, der wir nach rechts folgen.
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Zweiter Teil: Es geht weiter den Berg hinauf und wir biegen rechts zur Wallfahrtskirche Madonna della Neve ab. Geschmackvollerweise stehen neben dem Trinkwasserbrunnen diverse Müllcontainer herum.
Wir fahren durch ein Metallgatter einen Wiesenweg hinab bis in den Wald. An der Talsohle angekommen, geht es über einen Bach und anschließend nach links um dann auf einen gut fahrbaren Feldweg zu gelangen. Teilweise ziemlich steil zieht sich der Weg zum Passo Pozzo della Cola hinauf. Die Aussicht ist aber hervorragend.
Oben führt uns der Track geradeaus über die Provinzialstraße. Wer sich den nachfolgenden Mist nicht antun will, fährt jetzt links hinauf zur Malga Dossioli und dann über die Strada Graziani wieder zum Ausgangspunkt. Alle anderen sollen bitte hinterher nicht sagen, ich hätte sie nicht gewarnt!
Der S653 geht zunächst recht gemütlich los und führt in den Wald. Bei einer Abzweigung fahren wir nach rechts ca. 100hm bergab. Ab hier macht der Waldweg einen eher ungepflegten und wenig genutzten Eindruck. Die Route führt weiter am Waldrand entlang, hin und wieder ist sogar ein Wegweiser zu sehen. Mitten im Wald scheint der Weg - inzwischen ein Pfad - plötzlich zu Ende zu sein. Ein Felsrutsch hat den Weg wohl schon vor Jahren verschüttet. Ca. 25 m vor der Blockade führt aber ein kleiner Trampelpfad durchs Gehölz und leitet irgendwann wieder auf den Weg zurück. Hier heißt es häufiger aus dem Sattel und schieben. Auch nachdem wir in einen von der Malga Dossioli herführenden Weg eingebogen sind wird es kaum besser. Ziemlich verblockt ist nur ein Teil des Wegs bergab fahrbar. Wieso das Teil in der Kompass Karte "Gardasee" als Radweg ausgewiesen ist, weiß ich ich auch nicht.
Nach einer Rodungsfläche gelangen wir an einen kleinen Bach (Torrente Aviana) oberhalb des Lago di Pra da Stua, dem wir nun folgen. Es geht munter bergauf, dem Bach entlang. Es wird immer steiler und der Wald immer stiller und unfreundlicher, an Fahren ist nicht mehr zu denken. Mir schießt durch den Kopf: "Wenn mir hier etwas passiert, dauert es Jahre, bis meine Überreste gefunden werden...". Alles nur Einbildung; zumindest eine Motocross Spur kann ich entdecken. Plötzlich aber ist der Weg von umgefallenen Bäumen versperrt und dahinter sieht es nicht so aus, als ob es weiterginge.
Also ca. 50m zurück und siehe da, ein rot-weiß-roter Wegweiser zeigt auf der anderen Seite des (trockenen) Bachbetts, wie es weiter geht. Gehen ist eigentlich eine Übertreibung. Ab hier wird der Pfad echt tierisch: Sausteil, Radl schieben, tragen, über Steine heben, im Schlamm versinken, die Brennesseln brennen an den Beinen, Fliegen und Bremsen nerven...so ein Mist! Im Talschluss entkommt man dem Sumpf endlich und der kaum erkennbare Weg führt immer noch äußerst steil die Direttissima über Stock und Stein zu einem Waldweg hinauf. Uff! Noch 600m und dann ist endlich die Strada Graziani erreicht, welche mit ganz sanfter Steigung, einem saftigen Schlussanstieg und einer rasanten Abfahrt wieder zum Ausgangspunkt zurückführt.
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Карта маршрута и высотный профиль
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Die Tour beginnt beim Rifugio Novezzina, einer auch kulinarisch lohnenden Unterkunft am Osthang des Baldomassivs. Am besten stellt man das Auto beim Rifugio auf dem Seitenstreifen ab und rollt mit dem Bike zum Startpunkt hinunter. Anfahrt über Caprino Veronese, Spiazzi, Ferrara di Monte Baldo.
Spezielles routingfähiges (!) GPS Kartenmaterial für Mountainbiker gibt es quasi kostenlos bei www.openmtbmap.org. Die Karten werden wöchentlich auf Basis der openstreetmap.org Daten aktualisiert.
Felix Hartmann ist der Autor und Betreiber der Site. Er verwendet einen wesentlichen Teil seiner Zeit auf die fortwährende Verbesserung der Kartendarstellung. Er ist dringend auf Spenden angewiesen. Wenn euch die Karten gefallen, solltet ihr einen Obulus spenden.
Openstreetmap ist ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem jeder mitmachen kann. Ich freue mich, in den letzten 3 Jahren einen nicht unwesentlichen Teil der Wege am südlichen Monte Baldo beigetragen zu haben. Das könnt ihr auch!
Die von mir gefahrenen Touren versuche ich möglichst vollständig und interessant zu beschreiben. Macht ja auch Spaß! Aber etwas Feedback wäre trotzdem willkommen. Wenn ihr einmal eine von mir beschriebene Tour nachgefahren seid, würde ich mich über einen Kommentar oder eine Bewertung freuen.
Viel Spaß beim Biken wünscht XXLbiker Christoph
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