Der Weinberg bei Wetzlar, zwischen Nauborn und Steindorf gelegen, war Übungsgelände der Bundeswehr. So wie wir es auch von vielen anderen Landschaften kennen, die nach militärischer Nutzung wieder freigegeben wurden (z.B. der Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze), so hat sich auch hier eine artenreiche Flora und Fauna erhalten, die dringend schützenswert ist. Da ist es nur folgerichtig, dass man das Gebiet unter Naturschutz gestellt hat und vor kurzem dem NABU zur Pflege und Betreuung überantwortet hat. Mittels Beweidung durch Schafe soll die weitgehend offene Landschaft vor Verbuschung und Bewaldung verschont werden.
Wie es heißt, will der NABU durch Anlage von Rundwegen, Führungen und mit Angeboten der Umweltbildung die einzigartige Natur des Schutzgebietes den Menschen näherbringen.
Das Gebiet ist aber auch sonst jedermann zugänglich, für mich ein Grund, Ihnen eine schöne Halbtagswanderung vorzuschlagen, die keine besonderen Schwierigkeiten bietet.
Wir starten den Rundweg am Hofgut Magdalenenhausen, einem Ausflugslokal, das jedoch z.Zt. wegen Bauarbeiten geschlossen ist. Links am Gebäude vorbei beginnt unser Weg. Schon bald erreichen wir eine Hochfläche mit schöner Aussicht, z.B. über Teile von Wetzlar hinweg bis zum Dünsberg. Ein Schild am Wegrand erinnert an die einstige Erzgrube Amanda, in der bis 1915 Erz gefördert wurde, das dann mit einer Seilbahn bis zu den Buderuswerken transportiert wurde. Zu dieser industriellen Tätigkeit steht die stille Landschaft heute in einem krassen Gegensatz.
Nachdem die Hochfläche in einem weiten Bogen halb umrundet ist, biegen wir nach links in ein Waldgebiet ein. Nach etwa weiteren 1000 Metern folgen wir einer Abzweigung nach rechts, bis wir etwa 650 Meter später aus dem Wald heraustreten. Wir folgen der Straße noch ca. 60 m und gehen nun nach rechts auf einem Wirtschaftsweg immer geradeaus bis wir in der Nähe der Sportanlagen von Steindorf auf einen Querweg stoßen. Hier wenden wir uns nach rechts, kommen am Schützenhaus vorbei und folgen dem Weg, der nun immer schmaler wird.
Schließlich erreichen wir die Hochfläche des Weinbergs, den wir in einem weiten Bogen überqueren. Auch hier können wir einige schöne Fernsichten genießen, vor allem aber auch die artenreiche Pflanzenwelt auf dieser Fläche.
Der Weg endet dann wieder am Hofgut Magdalenenhausen.
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