5. Tag / Heremence / Cole de Riedmatten / Heremence / 55Km / 1900Hm
Bereits um 7.00Uhr sitzen wir am Frühstückstisch und punkt 8.00Uhr starten wir die ersten 1100hm auf Teer. Das Wetter ist wiederum herrlich und wir gewinnen schnell an Höhe, bald schon sehen wir die 254m hohe Staumauer des Lac de Dix. Bis zur eigentlichen Seehöhe gibt es zwar einen Schotterweg, dieser ist aber wegen Steinschlag gesperrt, so tragen wir 150Hm die Bikes auf dem Wanderweg nach oben. Die Ausblicke vom Stausee (2365m) sind wiederum absolut Postkartentauglich. Nach einer kleinen Rast fahren wir weiter durch einige Tunnels (teilw. Beleuchtet) am See entlang. Am Ende vom See wird dann die Orientierung nicht ganz einfach, da der frühere Weg wohl schon vor einigen Jahren von einer Mure weggerissen wurde, dennoch finden wir nach einem kleinen Versteigen die Brücke auf die andere Talseite und wähnen uns auf dem richtigen Weg. Leider geht es nur noch tragend am Berg entlang und eine Querung bedeutet nun mal, dass man mehr Km als Hm macht. Plötzlich geht es sehr scharf links „ums Eck“ und wir stehen vor einem fast senkrecht wirkenden Weg, sehr grobes Gestein, sehr steil und sehr schlecht markiert. Auch hier hat wohl eine Mure den Weg weggerissen. Es hilft nichts, wir müssen da hoch, nach einem extremen Kraftakt geht es dann wieder quer zum Hang weiter. Nach fast 90 Minuten Bike geschleppe (jetzt sind wir eindeutig beim Bike-Bergsteigen angekommen), macht mir der Weg zunehmend Sorge, da aus der Entfernung der Weg in eine senkrechte Wand übergeht und es so aussieht als bräuchte man da dann ein Seil. 20 Minuten später sehen wir das bestätigt. Der Weg geht über eine ca. 30-50m Hohe Stahlleiter, welche auch noch 2mal aneinander gestückelt ist nach oben. Ohne Sicherung unmöglich! Von oben steigen zwar immer wieder Bergsteiger (meist auch ohne Sicherung) ab, diese biegen aber alle ab auf den Gletscher zur Dix Hütte welche über dem Gletscher thront und noch ca. 2 St. Fußmarsch bedeutet. Wir beschließen keine 100hm unter dem Gipfel umzudrehen und finden auf dem Rückweg einen wesentlich besser angelegten Fußweg. Es ist bereits 16.00Uhr und wir sehen in der vorher von uns begangenen „Steilwand“ zwei weitere Biker sich Richtung Cole de Riedmatten mühen, leider sind diese zu weit weg, als dass wir sie warnen könnten. Zu allem Überfluss wird das Wetter auch noch schlechter und es ziehen schnell Wolken auf. Um 17.00Uhr sind wir am Stausee zurück und fahren schnell Tal einwärts. Jetzt ist uns auch die Sperrung der Werkstraße egal und wir surfen jetzt wieder bei herrlichem Sonnenschein zuerst auf Schotter dann noch gut 1000Hm auf Teer zurück nach Heremence in unser bekanntes Albergo Hier wundert man sich nicht schlecht, dass wir wieder kommen. Wir nehmen das Selbe wie tags zuvor, Charly kauft wieder 2 Sixpack Löwen Bräu.
Im Nachgang hab ich dann recherchiert, dass die Leitern nicht der Col de Riedmatte ist sondern der col de Chevere ist. Etwa 100 m Südlich müsste der Weg zum Riedmatten sein, ein mir bekannter Schweizer Biker hat den Riedmatten schon geamcht, rät aber ab, da extrem gefährlich. Ich kann die Tour als Bike and Hike Tour empfehlen, bis ende Stausee fahren und dann noch bis zum Gletscher wandern und wieder zurück. Tolle Landschaft.
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