Nach dem Frühstück beginnen wir den Tag mit einem Ausflug zum Königstuhl und dem dortigen Nationalparkzentrum. Mit dem Rad fahren wir durch den als Weltkulturerbe anerkannten Buchenwald zur Stubbenkammer. Von dem gut 140 Meter hohen Felsplateau sind es fast 600 Stufen hinunter zum Strand. Da wir noch recht früh unterwegs sind ist die Anzahl der dortigen Besucher noch im Rahmen. Der Spaziergang am Strand ist beindruckend, die weißen Kreidefelsen über uns wirken majestätisch.
Beim Hinaufsteigen zählen wir die vielen Stufen. Wir laufen zur Victoriasicht und blicken noch einmal zum Königstuhl hinüber. Der Nationalpark Jasmund ist weitergehend für den Fußgänger erschlossen. Mit dem Rad müssen wir mit der viel befahrenen Landstraße 303 vorlieb nehmen. Das Dach unserer Tour liegt mit etwas über 160 Höhenmetern auf dieser Etappe.
Sassnitz enttäuscht. Bei herrlichem Sonnenschein gibt es Kuchen und Kaffee an der Hafenpromenade. Leider ist die Sicht auf die Ostsee durch einen gigantischen Parkplatz verbaut. Städtebaulich nicht wirklich gelungen dieses Filetstück der Stadt als Abstellfläche für PKWs zu nutzen. Auf die Idee muß man erst einmal kommen. Der alte Fährhafen ist heute Museum und eine sehenswerte Fußgängerbrücke führt wieder hinauf in die Stadt. Auch hier hat man den Radfahrer noch nicht als gleichberechtigeten Verkehrteilnehmer akzeptiert. Parallel zu einer Bundesstraße finden wir trotz schlechter Beschilderung den Weg in Richtung Fährhafen Mukran.
Prora taucht zuächst überraschend als zerstörte Ruinen einzelner Gebäudeteile im Küstenwald auf. Wir legen uns hier bei herrlichen Wetter an den den wunderschönen Strand und gönnen uns einen Badeaufenthalt. Im Anschluß fahren wir an diesem unheimlichen Gebäudekomplex vorbei. Ein Teil kleiner Teil des Hauses wird heute als Jugenherberge und als Jugendzeltplatz genutzt. Es stellt sich die Frage wer dort zelten soll, bei der Preisgestaltung durch das Deutsche Jugendherbergswerk. Am Dokumationszentrum Prora machen wir einen weiteren Stopp. Der Gebäudeteil in Richtung Sassnitz ist privatisiert. Hier sollen Eigentumswohnungen für begüterte Menschen entstehen.Wer in dieser bedrückend wirkenden, denkmalgeschützten NS-Architektur eine Ferienwohnung erwerben möchte ist mir nicht klar.
In Binz essen wir Fischbrötchen und fahren dann durch den Granitz in Richtung Ostbad Sellin. Unser Zelt bauen wir auf dem "größten Campingplatz der Welt" auf. Das Regenbogen Camp in Göhren ist groß und voll. Wir verkriechen uns ins Zelt und schlafen trotz lauter Beachparty-Beschallung schnell ein.
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Mit dem Quer-durchs-Land-Ticket der DB ging es mit zwei Rädern für 60 Euro auf die Reise nach Lübeck. Die Zugverbindungen im Einzelnen: Dortmund-Minden, Minden-Hannover, Hannover-Uelzen, Uelzen-Lübeck und Lübeck-Travemünde.
Die Züge waren relativ leer und weitgehend pünktlich. Viermal Umsteigen und schon standen wir im feinsten Sommerwetter am Hafen in Travemünde.
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