Nach ausgiebigem Frühstück bauen wir unser Zelt auf dem Monstercampingplatz von Göhren ab. Die Räder tun ihren Dienst. Ab und an ein wenig Öl auf die Kette und Luft in den Reifen - so viel Pflege muss sein. Hier in Göhren steht am frühen Morgen der Rasende Roland in seiner Endstelle. Wir rollen die wunderschöne Halbinsel und das Biosphärenreservat Mönchgut hinab bis nach Lobbe. Auf einem Deich fahren wir entlang der Hagensche Wiek weiter nach Reddewitz.
Wir haben Glück. An der Verbindung des Selliner Sees mit dem Greifwalder Bodden gibt es einen Fährmann der Fußgänger und Radfahrer über das Wasser rudert. Die erste Ruderfähre unserer Radreisen. Durch eine herrliche Landschaft fahren wir nach Seedorf. Auch hier ein recht einmaliges Schauspiel. Im Hafen ist Regatta und Yachtfest. Auf einem Segelschiff, das durch den Hafen kreuzt spielt ein Band. Komplettes Programm mit Schlagzeug, Gesang und Stromgitarre. Wenn jemand weiss, welche Band das war, würde ich mich über ein E-Mail sehr freuen. Wir machen eine kleine Pause und lauschen von einer Brücke dem Konzert.
Bei Groß-Stresow halten wir für eine Badepause. Der Bodden ist flach. Selbst nach über hundert Metern stehen wir noch nicht einmal hüfttief im Wasser. In Lauterbach, dem Hafen von Putbus, gibt es zu Mittag Matjesbrötchen. Zudem füllen wir im dortigen Supermarkt die Vorräte an Wasser wieder auf. Nach Neuedorf und dem Wreechener See gelangen wir auf einen sehr sandigen Radweg. Teilweise hilft nur Absteigen und Schieben. Der Bodden hier scheint bevorzugtes Übungsterrain tschechischer Kite-Surfer, die mit ihren Drachen bunte Punkte an den Himmel zaubern. Über Schoritz und Zudar gelangen wir zur Autofähre Strahlrode - Glewitz. Wir verlassen das schöne Rügen.
Auf dem Festland geht es weiter gen Osten. Nach einer Weile holpriger Strecke über Erichs Platten fahren wir in freudiger Erwartung eines akzeptablen Belags auf die Hauptstrasse. Wir werden enttäuscht. Der Ostseeküstenrad wird hier parallel zur Bundesstrasse 105 auf der schönen alten Lindenallee zwischen Stralsund und Greifswald geführt: Nach Betonplatten nun Kopfsteinpflaster. Kurz vor Greifswald ist genug. Nach einem Abendessen bei einem Asiaimbiss bauen wir bei Neuenkirchen hinter dem dortigen Fußballplatz das Zelt auf. In der Nacht beginnt es zu regnen.
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Mit dem Quer-durchs-Land-Ticket der DB ging es mit zwei Rädern für 60 Euro auf die Reise nach Lübeck. Die Zugverbindungen im Einzelnen: Dortmund-Minden, Minden-Hannover, Hannover-Uelzen, Uelzen-Lübeck und Lübeck-Travemünde.
Die Züge waren relativ leer und weitgehend pünktlich. Viermal Umsteigen und schon standen wir im feinsten Sommerwetter am Hafen in Travemünde.
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