Der Aonach Eagach (gesprochen Oonach Eggach) ist der schärfste Felsgrat der schottischen Highlands. Der Wanderweg ist nicht markiert, aber die Trittspur ist eindeutig und bleibt immer oben auf dem Grat. Manchmal zweigen Pfade seitwärts in die Steilwände ab, diese sind von Kletterern und führen in aller Regel nicht weiter. Also immer schön oben bleiben!
Ursprünglich war in der Gegend eine weiche Sedimentgesteinsdecke auf einer Magmablase eingebrochen, in den Spalten und Rissen stieg flüssiges Magma hoch, erkaltete und bildete einen relativ groben und harten Granit. Später wurde das Tal von Glencoe in der Eiszeit U-förmig von Gletschern ausgehobelt. Das weichere Sedimentgestein wurde abgetragen, links und rechts davon blieben die härteren Granitwände stehen. Der Aonach Eagach läuft nördlich parallel der Straße über eine dieser Granitwände.
An den Startkoordinaten befindet sich ein kleiner Parkplatz, der Weg beginnt direkt dort und schlängelt sich vom Parkplatz weg direkt steil nach oben Richtung Norden. Zuerst durch niedrige Farne, später über Wiesen und ganz oben durch felsiges Gelände, biegt er nach links ab über den Am Bodach und verläuft ab hier mehr oder weniger parallel zur Straße nach Westen Richtung Glencoe.
Sehr bald erreicht man die ersten Stellen, bei denen man auch mal die Hände braucht. Es geht immer weiter im Wechsel über leichte Kraxelstellen und schmale Grate. Die Aussicht ist atemberaubend schön. Ab etwa der halben Strecke nimmt die Schwierigkeit deutlich zu. Zwischen Stob Coire Lèith und Sgorr nam Fiannaidh erreicht man den eigentlichen Aonach Eagach. Spätestens hier ist absolute Schwindelfreiheit ein Muß!
Mit dem breiten Anstieg auf den Sgorr nam Fiannaidh sind die Schwierigkeiten schlagartig vorbei. Der eigentliche Weg verläuft von hier weiter nach West-Nordwest Richtung Glencoe. Wir waren schon etwas spät dran und haben uns für den direkten Abstieg durch den Cleachag Gully entschieden. Im Nachhinein aber nicht unbedingt empfehlenswert. Man spart wenig Strecke, handelt sich dafür aber einen sehr steilen und brüchigen Pfad ein, der locker mit einigen unangenehmen Schuttkaren der Kalkalpen mithalten kann.
Letztlich muß man nur noch zum geparkten Auto zurückkommen. Entweder am Endpunkt der Route ist ein zweites Auto deponiert, oder man fährt per Anhalter (unsere Variante), oder man läuft durch das Tal wieder hinauf zum Parkplatz. Das sind dann aber nochmal 2 Stunden durchs Tal extra.
Fazit:
- Unbedingt empfehlenswerte Gratwanderung mit sagenhaften Aussichten und wunderschönen Kraxelpassagen. Das Schönste, was uns in den Highlands an Wanderungen begegnet ist.
- Aufgrund des rauhen Granits auch bei Nässe erstaunlich griffig. Und es ist hier oft naß. Regenklamotten mitnehmen!
- Dies ist kein Klettersteig wie in den Alpen! Es gibt keine (!) künstlichen Sicherungen! Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind absolute Voraussetzung!
- Ein Mindestmaß an Orientierungssin ist erforderlich. Die Schotten (und die Engländer ebenfalls) haben eine angeborene Abneigung gegen jede Art von Wanderwegweisern oder Wegemarkierungen.
Ein kleies Filmchen darüber ist hier zu finden:
http://youtu.be/7xmZxbzMvy0
Further information at
http://www.walkhighlands.co.uk/maps/map2_15fw.shtmlgaléria trás
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Glencoe liegt im schottischen Westen am Loch Leven, direkt an der A82 von Inverness nach Glasgow. Fährt man das Tal hinauf von Glencoe Richtung Glasgow nach Osten, kommt man an 2 großen rechterhand liegenden Parkplätzen vorbei. Direkt danach liegt links der Straße der Startpunkt der Route mit einem kleinen, vielleicht 5 Autos fassenden Parkplatz.
Die Parkplätze sind, sehr untypisch für Großbritannien, kostenfrei.
Auf den größeren halten regelmäßig Reisebusse - touristengerecht dudelnder Dudelsackspieler inbegriffen.
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