Der Start liegt mitten in der Bundehauptstadt. Man umkurvt die vielen Baustellen in Berlin Mitte auf der Friedrichsstraße und lernt das hervorragend ausgebaute Radwegenetz Berlins durch Wilmersdorf und Zehlendorf kennen. Nach den Außenbezirken Berlins folgt eine abwechslungsreiche Fahrt an Seen vorbei und durch die obligatorischen Kiefernwälder in Brandenburg. Hier, wie auch entlang der gesamten Tour wechseln sich asphaltierte Redwege (teilweise an Bundesstraßen entlang) mit Feldwegen ab, die oft stundenlang durch Flur und Wald führen. Die erste Tagesetappe endete in meinem Fall nach ca. 95 km an den Ausläufern des Fläming kurz vor der Lutherstadt Wittenberg.
Der 2. Tag beginnt mit der Elbeüberquerung und führt an etlichen Windrädern entlang, immer Kurs Südwest, Richtung Halle. Obwohl die Landschaft kaum hügelig ist, kann der Gegenwind wirklich nerven. Entschädigt wird man an diesem Tag durch etliche Naturschutzgebiete, die man mit dem Rad durchquert.
Am 3. Tag verlässt man Halle und nimmt Kurs Richtung Thüringen, an Freyburg genauso vorbei wie am Zusammenfluß von Unstrut und Saale. Wenige Kilometer später biegt man ins Saaletal wo sich herrliche Flußlandschaften und jede Menge Burgen am Wegesrand zeigen.
Der 4. Tag beginnt in Apolda und führt nach Saalfeld. Obwohl heute nur 65km angesagt sind, bekommt man einen ersten Vorgeschmack auf die Überquerung des Thüringer Waldes. Ständiges Bergauf und -ab sorgen für ca. 800 Höhenmeter die sich in den Oberschenkeln ansammeln.
Der 5. und letzte Tag kann mit Fug und Recht als die Königsetappe bezeichnet werden. Direkt nach Saalfeld geht es in einer einzigen langen Steigung auf ca. 700 m hinauf. Hat man diese hinter sich gebracht geht es alsbald wieder ins Gräfental hinab, nur im direkt danach wieder auf 700 m anzusteigen. Dort auf der Höhe streift man dann ein erstes Mal kurz Bayern bevor es Richtung Sonneberg wieder nach Thüringen hineingeht. Nach einer langen Abfahrt durch Judenbach hindurch erreicht man Sonneberg und überquert Richtung Neustadt bei Coburg die thüringisch-bayerische Grenze. Der Rest der Reise ist ein gemütliches Auslaufen.
Alternativ kann man auch ab Saalfeld der Eisenbahnlinie nach Kronach folgen. Die deutliche Reduzierung an Höhenmetern kauft man sich dabei mit einigen Kilometern mehr Strecke, ist aber angesichts eines schwer bepackten Drahtesels durchaus eine Überlegung wert.
Große Teile der Tour führen über Schotter- und Feldwege, so dass ein Rennrad mit schmalen Schlauchreifen Schwierigkeiten haben dürfte. Selbst mein Tourer mit einer normalen Straßenbereifung hat das eine oder andere mal, besonders im tiefen Sand von Brandenburgs Wegen versucht seinen Fahrer abzuwerfen. Wirklich sinnvoll, auch angesichts der teilweise sehr steilen Abfahrten im Thüringer Wald wäre ein Trecking- oder sogar ein Mountainbike gewesen.
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komentáre
Berlin Mitte sollte jeder finden.
Falls die Tour in umgekehrter Richtung gefahren werden soll, empfiehlt es sich ab Bamberg auf der A 73 bis Lichtenfels und dann der B 173 weitere 5 Kilometer Richtung Kronach bis Michelau zu folgen. In Michelau startet man am Besten im Ortsteil Neuensee!
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