Etappe 1: Kufstein - Bad Häring - Söll - Hohe Salve - Brixen i.Th. (31,6Km / 3h:06min / 1276 Hm / 920 Tm)
Gemütlich los geht's auf unseren Alpencross 2014 in der ersten Augustwoche 2014. Das Wetter hat sich gemischt bis gut für die kommende Woche angesagt. In der Nachbetrachtung des Sommers 2014 sollte sich diese Woche noch als die Stabilste rausstellen. Also rollen wir in Kufstein am Bahnhof frohen Mutes los; die ersten Kilometer durch Felder, Wiesen und Almen bis Söll sind schnell zurück gelegt. Kurz hinter Söll werden wir von dem Trubel der Seilbahnanlagen, die zum Skigebiet der Hohen Salve gehören eingefangen. Die meißten der Schnürschuh-Kameraden steigen in die Bahn ein, wir biegen rechts auf die Fahrstrasse hoch zum Gasthof Hochsöll ein. Aufpassen muss man nur auf die rabiaten Taxifahrer, die einen fast von der Bahn drängen. Über Hochbrixen (Ankunft Bergstation des Wüstlexpress) sind wir dann von der Transalp-Route abgewichen und noch vor der Bergstation links auf dem sichtbaren Trail hinunter. Das Ganze entwickelt sich zu einem tollen Enduro-Trail, was jedoch entsprechendes Fahrkönnen voraussetzt. Alternativ die normale Transalproute auf dem angezeichneten Schotterweg in Rochtung Brixen i. Thale nehmen. Wir treffen am Ortseingang von Brixen auch wieder auf die ursprüngliche Route und fahren durch den Ort zu unserer Unterkunft, Hotel Reitlwirt in Brixen i. Thale. Unterkunft ist duchaus zu empfehlen, Wäscheservice, Radwaschplatz und Restaurant direkt im Hause.
Etappe 2: Brixen i. Th. - Filzenscharte - Wald i. Pinzgau - Krimmler Wasserfälle - Krimmler Tauernhaus (57,8Km / 4h:54min / 2065 Hm / 1252 Tm)
Von Brixen aus starten wir unsere zweite Etappe. Über Bichling, Westendorf und Holzham geht es auf Asphalt immer entlang der Radroute. Kurz hinter Holzham zweigen wir rechts auf den Fahrweg ab und es folgt eine kurze Abfahrt ins Tal der Windauer Ache. Kurz hinter Unterwindau stehen wir vor einer Strassensperre, die Unwetter der letzten Tage habe ganze Arbeit verrichtet. Die Strasse nach Rettenbach ist gesperrt. Nach einigem Hin-und Her-Überlegen, ob es vielleicht für MTB doch geht entscheiden wir uns für die sichere Variante und nehmen die ca. 200Hm extra über Straubing in Kauf und münden kurz nach dem Maut-Häuschen bei Rettenberg wieder auf die Ausgangsroute. Bis zur Baumgartenalm zieht sich das Tal doch ganz schön lange raus, dann erfolgt eine letzt kurze Abfahrt bis in den Talgrund und die ca. 500Hm gut fahrbarer Aufstieg auf die Filzenscharte beginnen. In die Scharte rein sind es dann noch ca. 20min. Schieben bis die Abfahrt nach Wald i. Pinzgau mit einem kleinen aber feinen Trail eingeleitet wird. Kurz vor Wald, auf ca. 1300m ÜNN haben wir uns den Spass gegönnt und sind rechts in den sichtbaren Trail eingebogen. Bergab fahrbar, allerdings auf der anderen Seite mit einem ziemlich ätzenden Gegenanstieg (ca. 15min Schieben) ausgerüstet ist das ganze Unterfangen in Summe fraglich; ich würde das nächste mal den Fahrweg nach Wald runterfahren. In Wald einfach dem GPS Track im Tal über Vorderkirmml bis zu dem Touri-Zentrum der Krimmler Wasserfälle folgen. Man sollte keineswegs den Fehler machen und mit den ganzen Menschenmassen den Wanderweg hoch "fahren", sondern lieber ein Stück auf der Strasse Richtung Gerlos und kurz hinter der zweiten Haarnadelkurve in Richtung Krimmler Taunerhaus nach links steil bergauf abbiegen. Es geht über einige Serpentinen in die westliche Bergflanke des Arbeskopfes und man kommt dann nach einer kurzen Abfahrt über dem mittleren Achenfall wieder in das Gebiet der Krimmler Tauern. Nur halt über den Touris und nicht mitten drin. Nun immer der Fahrstrasse in Richtung Krimmler Tauernhaus folgen. Nach einem kurzen Tunnel (stockdunkel, kleine Lampe mitnehmen !, Achtung VW Bus Taxis zur Hütte) kommt man oberhalb des oberen Achenfalls raus und hat noch einige fiese Rampen vor sich. Schlussendlich geht es das Hochtal der Krimmler Ache fast eben über gefühlte 10Km nach hinten raus; man fliegt teilweise mit 30Km/h dem Krimmler Tauernhaus entgegen und ist froh nach einem tollen Tag das verdiente Weizenbier auf der Terrasse geniessen zu können. Kurz ein paar Worte zum Tauernhaus: Tolle Unterkunft; warme Dusche und Waschmaschine gegen Gebühr vorhanden, unbedingt vorreservieren.
Etappe 3: Krimmler Tauernhaus - Krimmler Tauern - Bruneck (62,9 Km / 5h:05min / 1137 Hm / 1903 Tm)
Königsetappe über den Alpenhauptkamm. Am Krimmler Tauernhaus hat man zwei Möglichkeiten über die Alpen zu kommen. Entweder man entscheidet sich für die Krimmler Tauern, oder aber für die Birnlücke. Höchster Punkt bei 2630m oder aber 2665m. Von der Papierform 3,5 Km Schieben / Tragen oder 5,7 Km ? Wir haben die Scharte über die Krimmler Tauern in Angriff genommen und so schlimm war es dann auch am Ende nicht. Bis zur Innerunlassalm geht's den Fahrweg weiter taleinwärts die ersten Höhenmeter bergan. Nach der Hütte direkt durch das Gatter nach rechts den Berg hoch. Gut fahrbar bis zur Windbachalm, danach immer mal wieder fahren und schieben bis zur Kote 2106m. Die restlichen 500 Höhenmeter und ca. 1h sind Schieben, bis man schlussendlich durch das Schneefeld oben am Grat die Scharte erreicht. Was nun folgt ist ein Trail erster Sahne, immer wieder gespickt mit technischen Kehren; die jedoch allesamt komplett fahrbar sind. Zumindest für diejenigen, die über Reifen mit einer Protection Karkasse verfügen. Andere Gewichtsfetischisten und Spezialisten, die mit Race-Reifen auf einen Alpencross gehen, werden sich spätestens in Bruneck die richtigen Schlappen holen. Die Abfahrt ist ein einziger Traum bis man an der unteren Tauernalm im Ahrntal wieder aufschlägt. Mittagessen sehr gut möglich auf der Adleralm ein paar hundert Meter den Fahrweg bergab. Der Rest bis Bruneck geht recht unspektakulär das Ahrntal hinaus. Wir sind das eine oder andere Mal noch vom Track abgebogen und haben noch ein paar nette Trails mitgenommen (siehe GPS-Daten). Über Sand im Taufers dann nach Bruneck, wo wir diese Etappe mit einem guten Essen und bei Gewitter und Regen beendet haben.
Etappe 4: Bruneck - Kronplatz (Seilbahn) - St. Vigil - Fanes Tal - Fanes Hütte - St. Kassian (60,3Km / 5h:08min / 2864 Hm / 2163 Tm)
Nimmt man die Seilbahn auf den Kronplatz, so verbleiben für den Tag noch 2100Hm zum Fahren. Heute: Die Freeride Etappe. Eigentlich. Schade nur, dass es die ganze Nacht durchgeschifft hat. So ist der Trail vom Kronplatz nach St. Vigil eine einzige Badewanne. Hat aber trotzdem Spass gemacht, weil zumindest die Nässe von oben her nachgelassen hat. Zum Mittag sind wir dann in St. Vigil, in dem Bike-Shop an der Hauptstrasse gibt es auch eine Ersatz-Sattelstütze für die Kindshock, die den Geist aufgegeben hatte. In Original Italien Nationalfarben. Immerhin. Nächstes Ziel: Faneshütte und Limojoch. Also zum wiederholten Male in meinem MTB-Leben die grandiose Fahrstrasse bis Perderü reinpedaliert und die Kehren hoch zur Faneshütte angegangen. Die Erkenntnis: An der Landschaft kann man sich nicht sattsehen und die Dreckskehren mit dem eingearbeiteten Treibsand hoch zur Faneshütte werden über die Jahre nicht gnädiger. Aber wie jedes Mal - irgendwann ist man oben und geniesst den Espresso auf der Faneshütte bevor der letzte Abschnitt auf das Limojoch ansteht. Vom Limojoch sind wir die grandiose Dolomitenlandschaft bis nach St. Kassian abgefahren. Nochmal ein Trail der Superlative vom Col de Lucia herunter. An der Capanna Alpina mündet man an eine Stichstrasse mit Parkplatz (viele Touris). Die Strasse kann man jedoch gleich wieder nach links über den Bach verlassen und hat so bis zum Campingplatz bei Sass Diaca nochmal 5Km superfeinen Trail. Abfahrt nach Kassian auf der Strasse. Übernachtung in einem der Hotels am Platze.
Etappe 5: St. Kassian - Pit Surega (Seilbahn) - Pralongia - Arraba - Porta Vescovia (Seilbahn) - Lagodi Fedaja - Forca Rossa - Rif. Flora Alpina (36,8 Km / 5h:06min / 2743 Hm / 2465 Tm)
Wir haben aufgrund der Länge der Etappe und der Instabilität des Wetters geschaut, dass wir Strecken machen und Zeit gewinnen. Von St. Kassian also morgens gleich mal um 08:30 Uhr die erste Gondel auf den Piz Sorega (-500Hm) sowie die Gondel von Arraba auf die Porta Vescovia (-980 HM). So verbleiben aber immer noch 1600Hm, insbesondere die Schieberei auf die Forca Rossa sollte an dem Tag noch eine Tortur werden. Tolle Kulisse und wunderschöne Fahrt auf verwunschenen Trails vom Piz Sorega durch das Skigebiet rüber zunächst auf den Passo di Campolongo. Diese Trails haben ich in verschiedenen Karten zusammen gesucht, sie sind allesamt gut fahrbar. Vom Passo dann die Abfahrt nach Arraba runter. Technisch nicht weiter anspruchsvoll, jedoch sehr steil - eine Belastungsprobe für die Bremsen. In Arraba führt der einzig sinnvolle Weg mit der Gondel auf die Porta Vescovia. Alles andere kann man sich aus der Gondel anschauen - sacksteil und nur was für Mulis bzw. mit den Heli zu bewältigen. An der Bergstation sind wir direkt nach links weg abgedreht. Diejenigen, die sich von der Kulisse auf Marmolada und den Fedaja-See in den Bann ziehen lassen und in Richtung Bindelweg einsteigen, werden dies mit einer Schiebestrecke wieder hoch bezahlen. Es folgt bis zum Rif. Padon ein TRAUM-Trail in der TRAUM-Kulisse. Mittagessen auf der Panorama Terrasse des Rif. Padon und Abfahrt hinunter zum Fedaja-See. Von hier aus sind wir über Wiesentrails bis zum Camping Marmolada abgefahren. Danach beginnt bald ein Schlauch, der echt fies ist. Hirn ausschalten und Schieben - 2h und ca. 800Hm. Irgendwann ist man auch oben. Hinunter zum Rif. Flora Alpina folgt nochmal ein genialer Trail. Übernachtung sollte man vorreservieren, es verirren sich zwar weniger MTB'er hierher, jedoch zeugt das Flora Alpina von seiner Vergangenheit als Rennrad-Stützpunkt und auch als Ausflugsziel vieler motorisierter Italiener. Email-Adresse der Hütte: harald72@libero.it
Etappe 6: Rif. Flora Alpina - Col Magherita (Seilbahn) - Passo di Vallees - Passo Rolle - Caoria - Passo Cinque Croci - Spera (84,0 Km / 6h:38min / 2903 Hm / 4109 Tm)
Durch das Herz der Dolomiten. Wir haben die Gondel vom Passo San Pelligrino auf den Col de Magherita genommen, was nochmal ca. 600Hm spart, so dass am Ende dieses Tages ca. 2400HM gefahrene Höhenmeter zu Buche stehen werden. Als uns die Gondel oben ausspuckt ist es empfindlich kalt, zumal es die nächsten Kilometer durch karges Land auf einer Fahrstrasse bis zum Passo di Valles nur bergab geht. Von hier aus bleibt nur die Passstrasse bergab, bis wir in Val Venegia in das selbige grandiose Tal einbiegen und ca. 400Hm bis zur Baita Segantini und weiter zum Passo Rolle hochkurbeln. Landschaftlich ein Traum. Vom Paso Rolle nach S. Martino gibt es immer wieder herrlich Abschneider-Trails, so dass man keine hundert Meter auf der Fahrstrasse fahren muss. Ca. 500Hm gut fahrbare Fortstrasse folgen nun auf die Malga Tognala (1986m) und von hier aus ein zunächst sehr gut fahrbarer Trail hinunter ins Val Sorda. Dieser Trail entpuppt sich jedoch irgendwann als Sumpfquerung - viel Spass. Man muss da durch. Unten im Tal in Caoria gibt es ein Restaurant. Trotz Siesta konnten wir die Wirtsleute überreden, sieben hungrige Mägen und damit den eigenen Geldbeutel mit kleinem Geld zu füllen. Von Caoria aus fährt man nun den letzten Pass des Tages, den Cinque Croci an. Die Fahrstrasse wird am Rif. Fegavaie verlasen und der nun folgende Waldweg wird uns bis zur Malga Val Cion verfolgen, wo wir links abbiegen. Leider hat uns mittlerweile eine Gewitter eingeholt - innerlich verfluche ich die verbummelte Zeit unserer Siesta in Caoria - und in dem Schlussstück zum Passo Cinque Croci beginnt es noch zu graupeln. Klatschnass und frierend treffen wir oben ein, das einzige was uns warm hält ist die Angst vor dem nächsten Bltzschlag. So zählen wir die Anzahl der Kreuze nicht nach und glauben, dass es 5 sind. Nichts wie runter. Fahrweg und bald Apshaltstrasse zum Hotel Spera in Striegen wo wir übernachten. (Tolle Unterkunft - unbedingt zu empfehlen: Email: camilla.fontanari@crucolo.it).
Etappe 7: Spera - Strigno - Borgo - Levico - Kaiserjägerweg - San Sebastiano - Serrada - Campolongo - Villa Lagarina / Rovereto (76,8 Km / 7h:00min / 2128 Hm/ 2562 Tm)
Die Wärme des Trentino ist zu spüren. Angekommen. 35Km Easy Going auf Radweg bis kurz vor Caldonazzo, danach Strasse hoch zum Kaiserjägerweg. Diesen fährt man nun weniger spektakulär als überall beschrieben bis kurz vor Carbonare wo wir Mittagsrast in einer Albergho machen. In Serrada folgt dann der Abzweig auf den Monte Finonchio hoch, ein letzter ekliger Anstieg raubt die letzten Körnchen bis wir oben auf einer schönen Hochebene über dem Etschtal stehen. Die Abfahrt runter gehört mit zu dem genialsten was das Gardaseegebiet zu bieten hat. Die hier aufgeführten GPS-Daten sind komplett fahrbar und so in keiner Stanciu- oder was-auch-immer-Datenbank enthalten. Happy Trails.
Etappe 8: Rovereto - Etschtalradweg - Mori - Frazione Sano - Castione - Strada Brentagnana - Malga Casina - Altissimo Strasse - Torbole (40,1 Km / 3h:14min / 1084Hm / 1194 Tm)
Schußetappe: Etchtalradweg über Mori und die Strada Brentagnana hoch zur Malga Casina auf der Altissimo-Strasse. So wollten wir eigentlich diesen Alpen-X mit dem Coast Trail krönen. Der Regen machts uns jedoch einen Strich durch die Rechnung, weshalb wir die Asphaltstrasse hinab nach Torbole gefahren sind. Schade, denn eigentlich ein nicht würdiger Abschluss dieser tollen Tourenwoche.
Die Vorfreude auf 2 Woche folgenden Urlaub mit der Familie am Lago machte dies jedoch wett - und den Coast Trail sind wir in der Folge bei schönstem Wetter auch noch gefahren.
Der Vollständigkeit halber: Ich übernehme keine Haftung für evt. Schäden, Unfälle. Nachfahren der Tour ausschliesslich auf eigene Gefahr. Immer schön hübsch ordentllich an mögliche Fahrverbote halten. Eventuelle Streckensperren sind zu beachten, ein Befahren befolgt auf eigene Verantwortung.
Further information at
http://www.starcare.degaléria trás
Mapa trasy a výškový profil
komentáre
Wir sind mit Grube-Tours direkt zum Startplatz, dem Bahnhof in Kufstein gefahren.
Rückkehr vom Gardasee:Entweder Familie mit dem Auto nachkommen lassen und noch ein Bike Urlaub dran hängen oder mit einem der mittlerweile zahlreichen Bike-Shuttles vom neuen Busbahnhof in Torbole wieder zurück nach Innsbruck gondeln.
GPS trasy
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