Gestern hatten wir uns nach vielen Jahren wieder einmal das einstige absolute Highlight unserer Region für Wandersleute vorgenommen: Die erweiterte Grabentour zwischen Nossen und Freiberg.
Einst gehörte diese, nicht gerade kurze Tour zum festen Bestandteil aller sportlichen Naturfreunde Freibergs und deren Gäste sowie zum festen Ritual der Freiberger Studentenschaft.
Aber die Bedingungen zum Wandern auf dieser Route haben sich dramatisch verschlechtert und nur dank unserer sehr guten Vorbereitung endete die Tour für uns nicht im totalen Desaster. … … nun aber der Reihe nach:
Wir starteten am Freiberger Wernerplatz mit dem Bus 756 gen Leipzig, fuhren jedoch nur bis Nossen Markt (2015: Sa/So, ab: 8:35 Uhr, 4.90 Euro p.P.). Wir waren im Bus die einzigen Wanderer und uns beschlich so schon eine düstere Vorahnung.
Ab Nossen bis zum Zollhaus Bieberstein dient die Freiberger Mulde als „Zubringer“ zur eigentlichen Grabentour. Danach geht es für lange Zeit entlang der Bobritzsch.
Die Highlights unterwegs sind neben der schönen Natur der Blick auf das Schloss Bieberstein, das Schloss Reinsberg, die eigentliche Grabentour, die Wünschmann-Mühle und die Biwakwand.
Ab Krumhennersdorf wird es leider heftig. Die Damen und Herren Eigentümer der Wand und der Bobritzschauen bevorzugen bedauerlicherweise den Zoff mit den Kletteren anstatt sich der Landschaftspflege zu widmen. Davon (von der Pflege) haben sie ganz offensichtlich absolut keinen Schimmer. Der Pfad entlang der Bobritzsch ist stellenweise kaum noch zu finden, da mannshoch vom Brennnessel- und Dornengestrüpp überwuchert.
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Wer sich nicht total zerkratzen lassen und sich auch nicht den Zecken zum Fraß vorwerfen will, der braucht dringest lange, feste, eng schließende Hosen, eine langärmlige, eng schließende, stabile Jacke und hohe Wanderschuhe!!
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In Falkenberg hatten wir das Schlimmste überstanden und trafen auf den Sächsischen Jakobsweg. Dieser verläuft hier jedoch nicht idyllisch über die Felder sondern auf Grund von misslaunigen, gastunfreundlichen Eingeborenen nur entlang von Straßen. Unser Versuch einen Weg jenseits der Straßen über die Felder einzuschlagen, schlug fehl, weil jene Eingeborene uns mit ihren großprotzigen Monster-Offroadern nachsetzten und vertrieben.
Erst gen Fuchsmühle wurde es wieder deutlich entspannter und toleranter!! Aber da hatten wir ja den Sächsischen Jakobsweg schon lange wieder verlassen. Wir gelangten nichtsdestotrotz irgendwann in die schöne Freiberger Altstadt, mit ihren Cafés, Restaurants, Kneipen und Döner-Kebap-Häusern, wo wir versuchten den Tag vergessen zu lassen (Übrigens: Auf dem Schlossplatz und auf dem Obermarkt ist WLAN frei verfügbar!!).
Früher oder später trollten wir uns zum Tintenfässl, unserem Ankerplatz für die Freiberger Touren. Die Freiberger Camper haben es von hier auch nicht mehr weit bis in (ihre?!) Federn!
Die Wanderung ist theoretisch durchgehend ausgeschildert, aber mit wechselnden Markierungen. In der Praxis fehlen an vielen entscheidenden Punkten die Markierungen. Wir hatten uns vorausschauend mit Hilfe der Sachsenkarte von openmtbmap einen Track vorbereitet und so keine gravierenden Orientierungsprobleme.
Man könnte, wenn man unbedingt laufen wollte, die Tour auch umdrehen. Bei unserer Laufrichtung geht es jedoch meist leicht bergan, was bei der Länge der Tour die Gelenke schont und der Ermüdung vorbeugt.
Möglichkeiten zum Einkehren gibt es unterwegs nicht mehr wirklich. Das Zollhaus Bieberstein, die Gasstätte Zum Städtchen in Reinsberg, der Gasthof Conradsdorf usw. sind geschlossen und rotten mehr oder weniger vor sich hin ( ... kein Wunder!!). Im Kuhstall von Falkenberg könnte man unterwegs freilich seine eigene Fete organisieren. Es gibt jedoch trotz alle dem recht viele schöne Rastplätze an der Strecke.
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FAZIT:
DIE LEGENDÄRE GRABENTOUR IST TOD!! MAN SOLLTE SIE NUR NOCH, WENN ÜBERHAUPT, AUSSERHALB DER VEGETATIONSPERIODE IM ZEITIGEN FRÜHJAHR ODER IM SPÄTHERBST UND DANN WÄHREND EINER TROCKENPERIODE GEHEN!
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Aktualisierung Dezember 2017:
Eine Direktverbindung mit öffentlichen Verkehrsmittel zwischen Freiberg und Nossen gibt es nunmehr an Wochenenden nicht mehr. Damit ist die Grabentour endgültig mausetot!!!!!!!!!!!
Further information at
http://www.freiberg-service.de/galéria trás
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