MdRzA-ID: 37722
„Viele Köche verderben den Brei. Aber auch ein einzelner Koch kann die Suppe versalzen“ heißt ein Aphorismus. (Willy Meurer).
Genauso oder so ähnlich ist es beim Radeln in der City. Viele Faktoren müssen zusammenpassen aber nur ein ungünstiger Faktor kann alle Bemühungen zu Nichte machen!
In Freiberg ist es nicht anders. Zurzeit läuft bei der AOK und beim ADFC ja bundesweit die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“. Parallel dazu startet nunmehr die Aktion „Stadtradeln“. Beim Fahrradklimatest des ADFC ist Freiberg beinahe durchgefallen (bundesweit Platz 245 von 364 teilnehmenden Städten mit weniger als 50.000 Einwohnern) und zu einer kritischen Masse kommt es in Freiberg leider nur äußerst selten.
Zum Auftakt des Stadtradelns 2017 sollte nun alles zusammen passen: erst mit dem Rad zur Arbeit, dann nachmittags zur Eröffnung des Stadtradelns, dort eine kritische Masse bilden und in einer Runde um Freiberg das Fahrradklima testen und zu guter Letzt beim Döner die Erfolge sacken lassen!
#MdrzA
Die AOK und der ADFC versuchen einen recht steinigen Weg um die Leute zu einer gesunden Lebensweise und zum Radeln zu bewegen. Wer am lukrativen Gewinnspiel teilnehmen will, der muss zwischen dem 1. Mai und dem 31. August an mindestens 20 Tagen mit dem Rad zur Arbeit gefahren sein. Die Aktion MdRzA ist eine reine Internetaktion. Die Teilnehmer melden sich auf der Plattform an und dokumentieren ihre Wege. Bei zirka 100000 Teilnehmern sind die Gewinnchancen mit rund 1:1000 recht hoch. Fürs Anmelden ist es übrigens noch nicht zu spät!
Freilich ist die Nachhaltigkeit der Bemühungen der AOK auf diesem Wege eher zweifelhaft und das Ganze kann nur ein kleiner Baustein zum gesünderen Leben sein. Ob man gleich ein RadWeltVerbesserer wird, wenn man den inneren Schweinehund überwindet und mit dem Rad zur Arbeit trödelt, ist eine ganz andere Frage. Dies kann man gewiss am schlauesten erreichen, wenn man ganz einfach fährt – ohne Murren tagtäglich ohne Ausnahme bei jedem Wetter um jeden Preis! Dann gibt es keinen inneren Schweinehund. Man fährt mit dem Rad weil es immer so war und immer so sein wird.
Ein Kopenhagener oder ein Amsterdamer würde vielleicht noch hinzufügen: „ … und weil es alle anderen auch tun.“ Dafür ist es in Sachsen gewiss noch ein sehr weiter Weg. Obwohl auch hier die Entwicklung allem Murren der populären Auto Lobbyisten zum Trotz, zäh zwar aber unbeirrt, in die richtige Richtung verläuft.
#Stadtradeln
Die Aktion Stadtradeln verfolgt einen anderen Ansatz. In einem Zeitraum von drei Wochen werden alle gefahrenen Kilometer von den Bewohnern einer Stadt, eines Landkreises usw., welche sich angemeldet haben summiert. Es gibt Teams, Teamkapitäne, diverse Kategorien und viel Tamtam seitens der offiziellen Vertreter der Kommunalparlamente. Das macht die Aktion teuer und aufwendig. Irgendwelche Gewinnchancen sind marginal gering.
Beim Stadtradeln trifft man im Gegensatz zur Aktion MdRzA eher auf jene Leute, die eh schon viel Rad fahren. Diese fahren nur an jenen 3 Wochen noch viel mehr als sonst schon! Ihre Touren ersetzen in der Regel keine Alltagsfahrten und so schießt die Aktion eigentlich an ihrem Ökoziel vorbei obwohl die Zahlen anno 2016 zunächst mit 177.033 Teilnehmern, davon 3.537 Kommunalpolitiker, 32.738.930 geradelten Kilometern und 4.648.928 kg vermiedenen CO2-Ausstoß ganz ordentlich erscheinen.
#Fahhradklimatest
Der ADFC führt regelmäßig eine Internetbefragung der Bundesbürger hinsichtlich der Bedingungen für den Radverkehr in ihrer jeweiligen Heimatkommune durch. Falls mehr als 100 Einwohner einer Kommune sich an dieser Umfrage beteiligen, so werden diese Daten detailliert ausgewertet und im Fahrradklimatest publiziert. Freiberg hat, obwohl es eine kompakte Universitätsstadt ist, bisher immer jämmerlich abgeschlossen.
Da das Toleranzniveau der sächsischen Autofahrer bekanntermaßen eher niedrig anzusetzen ist, sollte man die innerstädtischen Hauptachsen in Freiberg, obwohl es dort nunmehr sogar Radstreifen gibt, lieber meiden und auf naturnahen Wegen umfahren!!!
Toll ist freilich die neue Fahrradampel entgegen der Einbahnstraße vor dem TIVOLI. 150 Meter weiter wird es bei der Geradeausfahrt auf den Schlossplatz leider umso brenzliger. Fatalerweise sind dort die Bordsteine nicht ordentlich abgesenkt und man kann so nicht die Flucht ergreifen, wenn von hinten und von rechts zwei 40-Tonner angebraust kommen, die gar nicht daran denken vom Gas zu gehen geschweige denn auf die Bremse zu treten!!
In der Region sind 2016 mehr als 6 Millionen Euro der bereitgestellten Fördermittel für den Radwegausbau nicht abgerufen worden, weil die Kommunen sich bockig stellten. Entsprechend mies sieht es folglich auch in der Umgebung der Städte aus. Zurzeit werden zum x-ten Mal neue Konzepte erstellt. Damit kann man so herrlich Zeit verbummeln und Fördermittel ausgeben ohne dass etwas wirklich Konkretes geschehen muss. Die Zeitskala für nachweisliche Veränderungen im Radverkehr muss man in Sachsen halt in Jahrzehnten ansetzen.
#CriticalMass
Mehr als 15 Radler im Konvoi sind als ein Fahrzeug zu betrachten. Daraus ergeben sich diverse Möglichkeiten in der Gemeinschaft vergnüglich zu Radeln. In Holland, Dänemark oder in Westdeutschland mag das funktionieren. In Sachsen bleibt da immer ein mulmiges Gefühl und man sollte immer auf dem Sprung sein. Mindestens einmal wird es bei so einer Aktion brenzlig.
Further information at
http://www.freiberg-service.de/galéria trás
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