Der nördliche Landkreis Traunstein, insbesondere der Raum bis Waging ist mit sehr vielen Kapellen gesegnet. Einige sind sehr alt, andere neu erbaut. Meistens sind sie bei bäuerlichen Gehöften zu finden, manchmal auch mitten in Wald und Flur. In der Gemeinde St. Leonhard am Wonneberg, bei den Einheimischen "Leahd" genannt, hat der Pfarrverband sieben Kapellen in einen Rundweg zusammengefasst und beschrieben. Es ist zu erfahren wem die Kapellen gehören, wem sie geweiht sind und welche Geschichte zur Errichtung dahinter steckt. In der Stupperkapelle, am höchsten Punkt der Kapellentour, liegt ein kleiner Führer mit Wegbeschreibung auf.
Die Tour beginnt in Traunstein am kostenlosen Parkplatz bei der Chiemgauhalle. Entlang der Traun, über die neue Rad- und Fußgängerbrücke gelangt man in den Bereich Richtung Thannreit. von dort geht es hinauf zum Rosental mit den Palmkatzerlplantagen. Als Einstieg in diese Kapellentour eignet sich auch der Besuch der Kirche von Egerdach mit dem bei Ausgrabungen gefundenen Römerstein, der in einem Pavillon vor der Kirche wetterfest aufgestellt wurde.
Von dort gelangt man nach Oberwendling nach Weißbach und in das Greinachtal. Die Weißbacher Kapelle wurde von einem Mann 1961 aus Dankbarkeit für die glückliche Genesung seiner Frau nach schwerer Krankheit erbaut. Die im unmittelbar anschließenden Greinachtal gelegene Josefs Kapelle im Wald liegt direkt an einem Bach bei der Brücke und ist auf den ersten Blick nicht gleich zu finden. Sie wurde 1883 erstmals erbaut. Zwei Eheleute verirrten sich mit ihrem verletzten Kind (gebrochenes Bein), das sie zu einem Beinarzt tragen wollten. Aus lauter Verzweiflung knieten sie bei einer Kapelle nieder und flehten um Hilfe bei der seligsten Jungfrau. Danach konnte das Kind wieder gehen und war geheilt. Diese Kapelle wird von Nachbarsleuten liebevoll betreut. Beachtenswert sind auch die an den Längsseiten der Kapelle angebrachten Totenbretter. In zwei Kilometer Entfernung gäbe es eine weitere Kapelle auf einer Anhöhe zu beachten. Die Kapelle von Zell. Sie gehört zu den ältesten Kapellen der Gemeinde Wonneberg.
Meine Strecke geht aber über den Bach bei der Kapelle hinunter ins Tal und dann weiter aufwärts zum Ortsteil Hellmannsberg und dort rechts ab nach Hoggen. 2005 wurde hier eine neue Kapelle, dem Hl. Raphael geweiht, in einer sehr schönen Blumenwiese erbaut. Grund war die Genesung nach einem schweren Unfall. Ein in technischer Ausführung sehenswerter Glockenturm thront auf der liebevoll ausgestalteten Kapelle.
In Hoggen in nördlicher Richtung gelangt man nach Enzersdorf wo ebenfalls eine im Jahr 2009 erbautte Kapelle der Madonna mit dem Kind geweiht, zu beschauen ist. Der zur Madonna gehörende Rosenkranz wurde von Papst Benedikt XVI geweiht.
Nun folgt die Straße Richtung Norden in den Ortsteil Untermoosen. Zum dortigen Anwesen Huber gehört die Stupperkapelle. Sie ist der Mutter Gottes geweiht und trägt eine Datierung von 1873, wahrscheinlich ist sie aber älter. Besonders bekannt ist diese Kapelle wegen der einzigartigen Aussicht. Das Bergpanorama ist sogar an die Aussenwand der Kapelle aufgemalt. Vor der Kapelle und bei der neu angepflanzten Linde, befinden sich Ruhebänke um diese herrliche Aussicht genießen zu können. In der Kapelle gibt es sogar eine übergroße Panoramafotografie die man (gegen Bezahlung, Opferstock hinter dem Gitter) mitnehmen darf.
Unweit davon in Richtung Kirche St. Leonhard, befindet sich auf der Anhöhe bei dem Gehöft der Fam. Lechner die Leonhardskapelle von Köpfelsberg. Sie wurde von einem Berchtesgadener Architekten entworfen, was sich stilistisch sehr positiv bemerkbar macht. 1931 erbaut und vor 13 Jahren liebevoll restauriert und mit einem neuen Kupferdach versehen, wird sie noch viele Jahre erhalten bleiben.
Bei der weiteren Strecke nach der Stupperkapelle abwärts in Richtung Waging (Track folgen) kommt man an einem einzelnen Gehöft vorbei bei dem ein Verbots-Verkehrszeichen steht. Dieses sollte man unbedingt beachten, denn der Hausbesitzer ist nicht gut auf die Radler zu sprechen, die zu Hauf hier in höchstem Tempo vorbei abwärts rasen. Wir hielten an und sprachen mit dem guten Mann und dann war er wieder beruhigt und "erlaubte" uns sogar die Weiterfahrt. Gegen ein Schieben der Räder hat er bestimmt nichts einzuwenden. Im Rad- und Wanderführer der Gde. Waging ist ein Verbot nicht enthalten.
Der Rückweg nach Traunstein erfolgte durchgehend auf Asphaltstraßen mit geringer Steigung. Die gesamte Strecke könnte man sogar mit Rennrad fahren.
Further information at
https://www.wonneberg.de/kirche-kuratie.htmlgaléria trás
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