Historische Strassen an der Ahr – Der Wachholderweg
Die Wacholderheiden prägten bis in 19te Jahrhundert die Eifellandschaften und waren Folge einer Übernutzung der Wälder.
Die im Mittelalter hier heimische Verhüttungsindustrie verbrauchte Unmengen an Holzkohle, so dass die Eifelwälder verschwanden und die Flächen verödeten. Durch die Schiffelwirtschaft wurden die Böden kurzfristig urbar gemacht und konnten landwirtschaftlich genutzt werden, danach waren die Böden gänzlich ausgelaugt und mussten brach liegen, mit der Folge, dass sich die Heiden übermäßig entwickeln konnten. Auf diesen Flächen war nur noch das Halten von Schafen und Muffelwild möglich, diese Art der Bewirtschaftung hielt sich bis ins späte 19te Jahrhundert und erst die Erfindung und Verwendung von Kunstdünger machte die Flächen für die Landwirtschaft wieder ertragreich und die Heideflächen wurden zurückgedrängt. Heute sind die Heideflächen geschützte Restflächen, der Landkreis Ahrweiler besitzt noch einige geschlossene Wacholderheidevorkommen, so am Weiselstein bei Schalkenbach und in der Umgebung der Gemeinde Heckenbach. Die Heckenbacher Heiden sind Ziel dieser Wanderung.
Ausgangspunkt dieser Rundwanderung ist der Gasthof Tannenberg in Niederheckenbach. Von hier hat man die Möglichkeit, eine 14 km oder eine 11 km lange Tour zu wandern und die Wachholderheiden am Wiwelsberg und im Staatsforst Adenau zu erleben.
Streckenverlauf: Die Strecke hat drei Steigungen, eine ordentliche und zwei mäßige, deswegen ist für diese Tour etwas Kondition mitzubringen.
Vom Gasthof „Tannenberg“ in Niederheckenbach über den Hühnerberg und den Düsselsberg nach Beilstein und von dort zu den Wacholderheiden. Zurück über Oberheckenbach nach Niederheckenbach. Momentan keine Einkehrmöglichkeit im Forsthaus Niederheckenbach, das Ausflugslokal steht vor einer Wiedereröffnung. (Stand September 08)
Der Wanderweg ist ausgezeichnet markiert mit der Kennung: Historische Strassen – Wacholderweg. Hinter dem Forsthaus rechts bergan, an der Kirche vorbei, durch den Wald und über eine weite Wiese. Am Ende der Wiese links und wieder durch den Wald.
Am Ende des Waldes teilt sich der Weg, die kurze Route geht weiter geradeaus, die lange Route verläuft scharf nach rechts. Wir wählten die lange Route, vorbei am Hühner- und Düsselberg bis zur L 85, dort links auf die K 54 Richtung Beilstein. An dieser Stelle vereinigen sich die lange und die kurze Route und verlaufen jetzt gemeinsam zum Ausgangpunkt der Wanderung.
Nach Beilstein erreichen wir sehr bald die Highlights der Tour, die Wachholderheiden Wiwelsberg im Staatsforst Adenau.
Als nächstes erreichen wir Oberheckenbach, auf der Landstrasse rechts bis zum Bauernhof, dort links am Hof vorbei die schmale Teerstrasse bergan. Wir folgen weiter den Wegemarkierungen und unserem GPS Track und erreichen die Stelle, wo sich die Routen trennten, jetzt geht es über die uns bereits bekannte Strecke durch den Wald, über die Wiese, an der Kirche vorbei, bis zum Forsthaus.
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Anfahrt, Start und Ziel:
Mit dem PKW über Altenahr nach Ahrbrück, weiter über Kesseling und Staffel nach
53506 Kesseling-Niederheckenbach, Forsthaus Tannenberg, im Kirchweg
Position: 50° 27,9362 N 7° 03,8908 E
GPS trasy
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Tour am 28.07.2020 gemacht
Leider sind die Wege (inzwischen?) zu 'gefühlten' ca. 75% als landwirtschaftlich genutzte, geteerte (ca. 2,50 Meter breit) Feld-Strassen ausgebaut worden!
Wir haben uns während der gesamten Tour gefragt, wie diese Strecke zu dem völlig irreführenden Namen"Historische Wanderung" gekommen sein kann - irreführender kann eine Bezeichnung nicht sein!
Von "historisch" ist da jedenfalls keine Spur zu sehen.
Auf den Hinweistafeln wird dann auch darauf verwiesen, warum das so ist: Früher, nämlich um 1910 (!) war das einmal ein Gebiet mit Wacherholder, auf den Hinweistafeln werden dazu auch Fotos aus dem Jahr 1910 gezeigt und im Vergleich dazu die Fotos, wie verändert (unattraktiv) es 2010 aussah und heute aussieht.
Diese Wanderung kann ich nur ausgesprohenen 'Asphaltfreaks', aber keinem Wanderfreund empfehlen!