4. Tag Mittwoch, 27. August 2008
Ins Puschlav mit Weinprobe
Nach der Herberge geht es leicht bergab an einem kleinen natürlichen See vorbei zu einem Einschnitt zwischen dunklen Felsen, der von zwei schwarzen mittelalterlichen Türmen, den Torre di Fraele flankiert wird. Die Straße windet sich von hier mit vielen Kehren hinunter Richtung Bormio. Schon nach der zweiten biegen wir jedoch nach rechts auf eine gesperrte Piste ab, die aussichtsreich immer auf gleicher Höhe an den Talflanken des Val di Dentro Richtung Westen führt. Nach einer halben Stunde entspannten Dahinrollens kommen wir nach Arnoga, wo wir die Straße überqueren. Mit mäßiger Steigung gehts weiter in das Val Viola, der Wald wird lichter und der Blick weitet sich. Links zeigt sich die vergletscherte Cima Viola und die felsige Cima Dosde. Nach einer Geländestufe folgt ein Hochtal mit dem Rifugio Viola, dem man ansieht, dass es früher mal eine Kaserne der italienischen Finanzer war. Wir fahren und schieben die Kehren des ehemaligen Militärwegs vollends hinauf zum fast 2500m hohen Pass, der wieder die Staatsgrenze zwischen der CH und I markiert und das Val Viola mit dem Val da Camp verbindet. Die Berge gegenüber gehören bereits zur Berninagruppe, Es folgt ein Abstieg, der es in sich hat. An Fahren oder Schieben ist nicht mehr zu denken. Wir balancieren vorsichtig mit unseren Drahteseln auf den Schultern auf einer steilen und schotterigen Wegspur in Richtung Tal. Ein schmaler Almweg führt uns kurze Zeit später zum Rifugio Val da Camp (gute Mittagsrast). Danach lassen wir unsere Räder bergab laufen. Nur die Kreuzung mit der Hauptstraße vom Berninapass zwingt uns zu einem kurzen Stopp. Auf der anderen Seite geht es gut markiert und autofrei auf Asphalt- und Schotterwegen bis nach Poschiavo hinunter. Auf dem Hauptplatz lädt uns ein freundlicher Weinverkäufer zur Verkostung seiner Produkte ein. Wir fahren dann weiter auf dem Radweg hinunter bis nach Li Curt. Es steht uns noch eine Auffahrt von 500Hm bevor. Das Ende der heutigen Etappe ist die Siedlung Selva, die idyllisch auf einer Terrasse über dem Poschiavotal liegt. Im gleichnamigen Albergo werden bestens bewirtet.
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http://www.selva-pensione-ristorante.ch/galéria trás
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Alternative vom Pass da Val Viola
Statt dem Wanderweg vom Pass Da Val Viola existiert mittlerweile etwas nördlich davon eine gut ausgeschriebene MTB-Strecke die zwar technisch schon gewissen Anspruch hat (S2 bei Trockenheit) aber dafür Dauergrinsefaktor bietet. Auffahrt zum Pass ist nur in den letzten zweihundert Höhenmetern richtig fordernd.