Der vorgestellte Track ist in drei Etappen im September 2008 unter mehr oder weniger sportlichen Gesichtspunkten abgefahren worden, dass heißt, tiefgründiges Stadtangucken spielte nur eine untergeordnete Rolle.
- Eisenach - Weimar 112 km
- Weimar - Schmölln 110 km
- Schmölln - Freital 135 km
- Freital - Dresden 12 km
Der Abschnitt Freital - Dresden wurde - zeitlich gesehen - am ersten Tag absolviert (Fahrt zum Bahnhof), hier aber umdatiert, damit die Darstellung passt.
Normalerweise sollte man sich allein für die Thüringer Städtekette 4 Tage Zeit nehmen. Auch dabei dürfte es schon schwer sein, sich einen richtigen Eindruck von den Städten zu verschaffen. Aber für Radler ist ja meistens der Weg das Ziel ...
Die Etappen
Der Track schlängelt sich an der A4 entlang. Besonders nervig ist die Autobahn zwischen Eisenach und Erfurt. Im weiteren Verlauf schneidet man sie ab und an noch, fährt aber nicht mehr so nah und parallel. Leider war der erste Fahrtag auch noch ziemlich frisch, mit Schauern durchsetzt und dank dickem Hochnebel war nicht mal die Wartburg zu sehen - insofern ist es nicht verwunderlich, dass ich der ersten Etappe noch weniger als die drei Spaß- und Landschaftspunkte zuordnen würde.
Auf der zweiten Etappe sind Zeitzgrund und Mühltal landschaftliche Highlights. Im Zeitzgrund fährt man bergauf vom Saaletal nach Hermsdorf (bekannt durch das Hermsdorfer Kreuz an der A4/A9), durchs Mühltal bergab ins Elstertal. in beiden Tälern findet sich Gastronomie. Jena mag als Stadt noch interessant sein, Gera habe ich bloß an der Elster durchquert. Es wäre besser, wenn aus den drei Schornsteinen am nördlichen Stadtrand was gemacht wird - entweder kleine Betonkrümel oder vielleicht ein Klettergarten ;-).
Die dritte Etappe schloß Altenburg ein, von dem ich etwas enttäuscht war. Alle anderen Städte auf der Tour hatten schön hergerichtete Stadtzentren. In Altenburg meint man noch einen Hauch DDR zu erhaschen. Aber das wird sicher noch. Nur hier habe ich den offiziellen Städteketten-Track verlassen und bin gleich von Süden eingefahren, statt erst um die Stadt herum von Osten einzufahren. Von Altenburg nach Colditz habe ich die kürzest mögliche Strecke über wenig befahrene Straßen genommen. Von Colditz kommt man über den Muldentalradweg sehr angenehm (90 % auf Asphalt) bis nach Nossen. Von hier geht es über die S36 auf kürzestem Weg nach Dresden.
Karte ist sinnvoll
Falls man kein GPS-Gerät nutzt, ist eine Karte empfehlenswert. Ein Roadbook (zum Beispiel von Radreise-wiki.de) hätte nicht immer weitergeholfen. Ich habe vom Verlag Grünes Herz ein spiralgebundenen Radreiseführer "Thüringer Städtekette" (ISBN 978-3-935621-86-1) genutzt. Die Karten sind im Maßstab 1:50000 abgebildet, Innenstadtpläne sind noch detailerter. Streckenweise werden orangefarbene Alternativrouten vorgeschlagen. Auch der Wegzustand ist an der Darstellung ablesbar. In den Karten sind zwar Symbole für Gaststätten und Hotels/Pensionen enthalten, aber keine Kontaktdaten. Hier halfen Nokia Maps und das GPS-Gerät aus.
Der Weg ist im Großen und Ganzen gut ausgeschildert. An einigen Stellen werden, weil mehrere Radwege die gleiche Route nehmen, neutrale Radwegeschilder verwendet. Man fährt dann in der Hoffnung weiter, dass schon irgendwann wieder das Signet "Thüringer Städtekette" auftauchen wird - was auch fast immer so war oder mit Hilfe der Karte geklärt werden konnte.
Es gibt einige Stellen, wo ein zusätzliches Schild die Verunsicherung nehmen würde oder wo Schilder fehlen:
- Vor Gotha, im Bereich des Boxberges (Rennbahn) fehlt nach der Unterführung der BAB4 ein Schild (links halten/bergab)
- In Gera-Pforten kommt man an einem dicken Verkehrsknoten völlig aus dem Takt. Hier hätte man schon eine Kreuzung früher die Radtrasse verlassen müssen, um ins Gessenbachtal einfahren zu können. Besonders ärgerlich ist, dass man dann in Collis die mühsam errungenen Höhenmeter wieder preisgeben muss. Hier also nach der richtigen Route suchen.
Anmerkung: im Track 22656 von bruno58 sieht man, wie man ohne große Höhendifferenz ins Gessenbachtal und nach Ronneburg kommt. - In Ronneburg ist mir nicht ganz klar geworden, ob es sich um eine krasse Missweisung oder eben die alternative Hofladen-Route handelt. In der Ortsmitte wird man über eine Straße geschickt, müsste dort eigentlich geradeaus durch einen Art Park fahren. "Altenburg" ist aber nach rechts/bergauf ausgewiesen.
Der Track weicht auch an zwei-drei Stellen wegen Baustellen kleinräumig von der Städtekette ab.
Wegebeschaffenheit
- sehr viel Asphalt (teils eigenständiger Radweg, teils wenig befahrene Straße)
- vor Jena, im Zeitzgrund und vor Nossen etwas grobe Feld/ Waldwege
- ein ausgesprochen schlechter Abschnitt: am östlichen Stadtrand von Erfurt (Erfurt-Weimar)
Übernachtung
Zu Eisenach schreib ich nichts. Man merkt, dass die Pensionen und Hotels dank der Wartburg wählerisch sein dürfen (Erste Gegenfrage: "Aber sie möchten nicht schon um halb 8 frühstücken, oder ?").
Weimar: Hotel Kipperquelle in Ehringsdorf (bett&bike, Cafe nur bis 20 Uhr, nicht weit: Rewe-Markt, Gaststätte "Ilmschlösschen")
Schmölln: Hotel Reussischer Hof (bett&bike - guter Service, allerdings steht Rad in offener TG (zumindest videoüberwacht))
Danksagung ;-)
An der Fahrradladen in der Erfurter Pergamentergasse für die schnelle Unterstützung nach einem Bruch des Gepäckträgers.
Further information at
http://www.rad-thueringen.de/uber/thueringer-staedtekettegaléria trás
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