Fondo – Cagno – Val di Non – Cles – Tuenno – Val di Tovel – Lago di Tovel – Malga Pozzol di Flavona – Malga Flavona – Turion Basso – Passo Groste – Rifugio Graffer – Rifugio Boch – Campo Carlo Magno – Madonna di Campiglio
Am sechsten Tag stand der zweite große Höhepunkt unseres Transalps auf dem Programm, der Weg durch die Brenta Dolomiten und dem Passo Groste als Übergang hinunter nach Madonna di Campiglio. In Anbetracht der vor uns stehenden Tour, machten wir uns diesmal schon um 07:59 Uhr auf den Weg. Das Wetter hingegen konnte uns nicht so richtig überzeugen. Es passte einfach nicht zu der von uns gewählten Route mitten durch die prächtige Kulisse der Brenta Dolomiten. Der trübe und bedeckte Himmel ließ nichts Gutes für die erwarteten Panoramen erwarten.
Von Fondo ging es erst einmal 16 Kilometer, unterbrochen von kleineren Anstiegen, den Berg hinab in Richtung Cles. Am Fuß des Val di Non angekommen fuhren wir, den Lago di Santa Giustina zu überquerend, über eine Eisenbrücke. In Tuenno zweigten wir in das Val di Tovel ab. Mit einer mittleren Steigung von 7% zog sich über 10 Kilometer eine Asphaltstrasse hoch zum Lago di Tovel. Kurz vor dem See endete die Strasse und wir setzen unsere Tour nun auf Forstwege fort. Die Steigung erhöhte sich auf durchschnittlich 10%, wobei auf vereinzelten Abschnitten auch Steigungen von mehr als 20% zu überwinden waren. Erst radelten wir durch Wälder um dann die Malga Pozzol di Flavona zu passieren. Teils schiebend, der folgenden Steigung Tribut zollend, kamen wir zur Malga Flavona. Hinter dem Almhaus mussten wir wieder von unseren Bikes absteigen um diese hinauf auf das Plateau vor dem Turrion Basso (2.385 m) zu schieben. Belohnt wurden wir mit einem grandiosen Anblick, den wohl nur die Dolomiten bieten können. Der Turrion Basso war ein imposanter, weil 300 m hoher, 800 m langer und 120 m breiter Felsbrocken, der mitten auf dem Plateau ruhte. Das Plateau selber war mit Gras bewachsen, dabei aber von vielen kleinen Kratern überzogen.
Bevor wir uns auf den Weg zum Passo Groste (2.444 m) machten, beschlossen wir vor dieser eindrucksvollen Kulisse eine Rast einzulegen. Wir beobachtet einige Wanderer, die vor uns das Plateau erreichten und den Turrion Basso auf dessen linker Seite passiert wollten. Dies erschien uns aber irgendwie nicht der direkte Weg zum Passo Groste zu sein. Die Größe des Felskolosses nicht abschätzen könnend, entschieden wir uns diesen auf seiner rechten Seite zu umgehen, da dieser Weg den direkteren Zugang auf den Pass versprach. Weiterhin schiebend, da der Untergrund und unser Gepäck Fahren nicht wirklich begünstigte, begaben wir uns auf die 2.000 m lange, erst leicht abfallende und dann wieder ansteigende Passage zu dem Punkt, an dem der Weg zum Passo Groste abzweigen sollte.
Als wir unsere Bikes den Weg hoch zum Pass teils schoben, teils trugen sahen wir von Weitem, wie die Wanderer um die Rückseite des Turrion Basso herum kamen. Hatten wir uns also intuitiv doch für den richtigen, weil kürzeren Weg entschieden. Mit jedem Meter, den wir uns dem Pass näherten, kamen wir dem Nebel näher, der mittlerweile die Bergspitzen um uns herum verhüllte. Der Passo Groste selber lag, als wir dort ankamen, vollkommen im Nebel. Ein vorbeikommender Wanderer wies uns den Weg zum Rifugio Stoppani, an dem wir eine kurze Pause einlegten. Danach nahmen wir die Geröllabfahrt über die Skipisten hinunter zum Rifugio Graffer. Auf dem Weg hinunter gab es, bedingt durch das lose Gestein, den einen oder anderen unsanften Absteiger. Einmal flog Thomas dabei derartigen ab, dass nur sein Helm ihn vor Schlimmerem bewahrte. So blieben zum Glück nur ein paar Schürfwunden an den Beinen und ein blutender Finger zurück, den wir am Rifugio Graffer kurz versorgten, bevor wir uns auf der nun beginnenden Forststrasse hinunter zum Camp Carlo Magno begaben. Die letzten 2 ½ Kilometer nahmen wir die Strasse um nach Madonna di Campiglio hinunterzufahren.
Um kurz nach sechs Uhr waren wir an unserem Hotel. Ein beeindruckender Alpencrosstag fand somit nach 57 Kilometern, etwas mehr als 10 Stunden und 2.320 Höhenmetern sein Ende.
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Siehe Transalp 2002 - Etappe 5: St. Walburg - Fondo
Transalp 2002 - Etappe 5: St. Walburg - Fondo
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