Startpunkt war Obergurgl, dort haben wir unser Auto abgestellt, die Bikes ausgepackt, zusammengeschraubt, gecheckt und los gings ca. 800 hm nach oben in Richtung Plateau des Timmelsjoch (passo Rombo 2509m). Die Auffahrt ist moderat, die Temperaturen nehmen mit zunehmender Höhe ab, das erleichtert den Anstieg. Landschaftlich gibt die Auffahrt einges her.
Wir fahren an einem Donnerstag in der Hoffnung, dass nicht soviele Motorradfahrer unterwegs sind, leider sind es jede Menge und zusammen mit den ganzen PKW's braucht man schon gute Nerven. Vor allem die Rennbikes machen einen ziemlichen Lärm. Nach einiger Zeit bekommt man den Eindruck, je bunter die Lederkombi, desto höher die Motordrehzahl...
Die Auffahrt in ihrem Verlauf benötigt Ausdauer und Kraft. Der Fahrweg ist gut asphaltiert. Unseren ursprünglichen Plan bis nach Meran hinunter zu fahren, hatte das für den nächsten Tag angekündigte schlechte Wetter vereitelt. So fuhren wir hinunter bis zur Ortschaft Moos. Dort haben wir im Cafe Maria ein Doppelzimmer genommen (2 Pers. 54,- € mit Frühstück). Nach einem guten Frühstück am nächsten Morgen begann der anstrengende Rückweg auf das Plateau. Sobald wir die Serpentinen schon aus der Ferne erkennen konnten, wurde uns klar, was wir da noch vor uns hatten beim Anblick der quer im Fels nach oben verlaufenden Strasse. Das sorgte dann nochmals für eine gehörige Portion Respekt vor dieser Auffahrt.
Einmal unterwegs merkten wir dann schnell, dass die Auffahrt zwar anstrengend und kräftezerrend war, aber durchaus auch Spass machte. Die Landschaft hat dort ihre eigenen Reize und sie lud uns immer wieder zum schauen und geniesen ein... Als wir dann den Kampf auch gegen die letzte Serpentine gewonnen hatten, lag noch ein 555 Meter langer dunkler, kalter und unbeleuchteter Tunnel vor uns. Es empfiehlt sich durchaus, diesen nur mit ausreichender Beleuchtung und entsprechender Kleidung zu durchfahren. Es gibt nur sehr spärliche rote und weiße Blinklichter am Boden die den Fahrbahnrand markieren.
Der restliche Fahrweg zur italienisch-österreichischen Grenze ging dann noch durch ein paar kürzere Tunnel und im weiteren erlauf über die gut ausgebaute am Berg entlang laufende Strasse. Wir haben für die Auffahrt von Moos zum Plateau ca. 3 Stunden 20 Minuten als reine Fahrzeit benötigt.
Der Hammer war dann die Rückfahrt nach Obergurgl und in ihrem weiteren Verlauf bis zu meinem Zielpunkt in Sölden (Meine Frau war mit dem Auto von Obergurgl bis nach Sölden gefahren, so konnte ich eine etwas längere Abfahrt geniessen...). Sobald auf östereicher Seite die ersten Serpentinen abgefahren waren, wurde der Weg ziemlich gerade und abfallend. Mit entsprechendem Material und einer guten Portion Mut kann man auf dieser gut asphaltierten Straße 85 bis 90 km/h erreichen... Es hat höllischen Spass gemacht dort hinunter zu heizen... :)
Ich kann nur jedem empfehlen das Timmelsjoch zu befahren, das Teil und die darumliegende Landschaft sind die Anstrengung bestimmt wert.
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