Der zweite Teil der Tour geht von Hamminkeln (Hasen-Hein) bis zurück nach Wettringen. Und wieder Nordost (also Gegenwind). Der Wind macht beim Fahrrad Touring eine Menge aus. Ob man im Durchschnitt 18 km/h oder 28 km/h fährt, das liegt am Wind. Aber sicher "ankommen" ist das Ziel. Sonst nichts. Man sollte immer eine Zeitmarge mit einplanen. Beim Rückweg ist das auch nicht das Problem.

Die Kirche von Rhedebrügge liegt wunderschön im Morgenlicht. Haus Lohn ist die Sehenswürdigkeit von Südlohn. Die ganze Gegend heißt hier "Lohn", eine alte sächsische Silbe für "Ansiedlung". Im Stadtlohner Bruch hat eine berühmt berüchtigte Schlacht im Dreißigjährigen Krieg stattgefunden (1618-48). Die katholische Seite unter Tilly hat hier gegen die Schweden unterliegt. Der "Higenberg " bei Stadtlohn mit einer alten Kapelle zeugt noch davon. An allem kommt man auf Radwegen vorbei. Hier fährt an durch geschichtsträchtges Land (und immer bei Gegenwind, uff!) Metelen hat seine uralte romanische Kirche gerade renoviert. Ein Juvel alter Baukunst. Sie trägt einen typischen westfälischen Treppengiebelturm. Wer da vorbei fährt, ist selber schuld. Ein Besuch lohnt sich unbedingt. Vor Wettringen liegt da noch der alte Posthof malerisch. Die alte Heerstraße von Rheine nach Borken/ Wesel folgte eben nicht der modernen B 70, sondern über den alten Posthof bei Welbergen. Hier wurden die Pferde gewechselt. Jetzt kann man dort wunderbar Kirschkuchen mit Sahne konsumieren. So ändern sich halt die Zeiten. Abgesehen vom ständigen Gegenwind (der einen auch mal in den zweiten Gang zwingt) eine herrliche Frühlingstour über zwei Tage. Aber der Wind wechselt ja auch mal...