Der dritte Tag führt von Fronhausen nach Villmar, kurz vor Limburg. Gut ausgeschilderte Radwege bringen einen an Gießen vorbei. Ob man diese Stadt besuchen möchte, liegt an einem selber. Ich bin am Morgen im Nebel daran vorbeigefahren. Wetzlat allerdings habe ich nicht ausgelassen. Diese Kaiserstadt lohnt wirklich einen Besuch. Auch wenn der Dom ein Torso geblieben ist: die Altstadt ist gewiss sehenswert. Alte Fachwerkhäuser und malerische Straßenzeilen sind ein Gedicht für das Auge. Aber auch der Dom lohn trotz der Unvollendetheit. Er ist eine Simultankirche, d.h. evangelische und katholische Christen feiern hier gleichermaßen den Gottesdienst. Das sieht man auch neben den wunderschönen Spezereien und Wandmalereien. Ursprünglich war es mal eine Marienkirche. Das Portal verrät es noch. Maria mit dem Jesuskind empfängt den Besucher. Nach Wetzlar kommt ein etwas sprödes Stück: um Leun muss man eine Umleitung über die viel befahrene Kreisstraße fahren. Aber hinter Weilburg wird es richtig romantisch. Durch dieses Tal kommt man nur mit dem Fahrrad, oder dem zug, dessen Bahnlinie sich ebenfalls durch das enge Tal zieht. Hier macht der Lahnweg sich selbst alle Ehre: immer am Fluss entlang, nebenan Talauen und Blumenwiesen. Etliche Kanufahrer sind unterwegs. Und das Beste ist: immer asphaltiert. Hier hat man wirklich investiert und diesen Weg zu einer Tourristenattraktion gemacht. Als "Schnellfahrer" ist das nicht immer einfach, all die vielen Anderen zu überholen. Aber auch sie freuen sich an der wunderbaren Landschaft. Hier ist es wirklich schön. In Villmar, kurz vor Limburg gibt es Stadtion und Quartier. Im Neubaugebiet auf der Höhe kann man wirklich gut und preisgünstig übernachten. Man muss allerdings ein paar Meter von der Lahn hinauf.