Das Restonica-Tal ist eines der bekanntesten und schönsten Täler Korsikas. Die Lariciokiefern im Zusammenhang mit den umliegenden Bergriesen gestalten eine traumhafte Kulisse die absolut Film reif ist. Die kleine Straße, die sich bis auf gut 1400 Höhenmeter von Corte aus bis zum Parkplatz einer Bergerie hinauf schlängelt, muss in der Hochsaison einem Massentourismus standhalten. Trotz der etwa 160 gebührenpflichtigen Parkplätze an der Bergerie de Grottelle finden sich hier zu Hochzeiten bis zu 1000 Autos ein. Die Zufahrt zum Tal wird dann nach dem Campingplatz unten im Tal gesperrt (Wohnmobile sind generell verboten). Wer also hier bergwandern will, sollte sich früh am Morgen aufmachen.
Das Tal wird von so vielen Touristen aufgesucht, da man von hier aus zu den schönsten Bergseen Korsikas aufsteigen kann. Der Lac de Mélo ist schon nach ca. einer Stunde als leichte Bergwanderung erreicht, und so ist er ein beliebtes Ziel für Familien mit Kindern und Touristen aller Art geworden. Ein bis zwei Mal pro Tag müssen Touristen von den Gardien (Bergwacht) mit verstauchten Sprunggelenken ins Tal gebracht werden, da sie mit völlig unzureichendem Schuhwerk zum Lac de Mélo aufgebrochen sind. Vom Lac de Mélo kann man weiter Aufsteigen zum Lac de Capitello, und von hier aus anspruchsvolle alpine Touren zum Lac de Goria oder Lac de Rinoso durchführen. Diese erfordern alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie entsprechende Ausrüstung.
Vor 25 Jahren bin ich den kompletten GR20 (Grande randonnée) gelaufen, der oberhalb der Seen um das Restonicatal herumführt. Für mich war es damals der schönste Abschnitt der insgesamt 180 km langen Strecke, den ich unbedingt noch einmal sehen wollte.
So startete ich früh morgens mit meiner Familie an der Bergerie de Grotelle zum Lac de Mélo. Nach der Hälfte der Strecke teilt sich der Weg, links in die leichtere Variante, rechts in eine anspruchsvollere mit leichten Kletterstellen. Nachdem wir den Lac de Mélo erreicht hatten, stieg meine Familie nach einer schönen Rast am See wieder ab zum Auto und fuhr mit den Fahrrädern, die wir per Auto mit hochgenommen hatten, zurück zum Campingplatz.
Ich entschied mich für die Tour über den Lac de Capitello zum Lac de Rinoso. Von hieraus stieg ich durch das Val de Rinoso wieder hinab zur Bergerie de Grottelle. Oberhalb des Lac de Capitello stößt man auf den GR20 , der einen in östlicher Richtung mit „weiß-roter Markierung“ um das Tal mit wunderschönem Ausblick auf die Seen zum Lac de Rinoso herumführt. Nach dem ich den Pass, Bocca Mucella erreicht hatte wurde es schwierig, denn der Abstieg zum Lac de Rinoso, der einige 100 Meter vor dem Pass links ins Tal abgehen sollte, war nicht zu finden. Eigentlich sollte der Weg hinab mit Steinmännchen markiert sein, es waren aber keine zu sehen. Ich habe nach längerem Suchen doch noch eine Möglichkeit gefunden, zum Lac de Rinoso hinabzusteigen, kann aber nur jedem abraten hier meinem Track zu folgen – besser geht man zurück und steigt weit vor der Bocca Mucella von der Bocca a Soglia auf markiertem Weg zum Lac des Mélo ab !!!!!!!! Östlich des Lac de Rinoso bin ich dann endlich auf die Steinmännchen gestoßen, die mich bergab ins Restonicatal führten.
Diese Bergtour ist eine der schönsten, die ich bisher gemacht habe!
Weitere Bergtouren auf Korsika siehe:
Further information at
http://www.paradisu.de/korsika-fotos-corte-umgebung.htmlgaléria trás
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