Bei der hier vorgestellten Tour handelt es sich um die erste Etappe meines Mini Eifel-X von Schmidtheim über Bettingen nach Trier. Die zweite Etappe findest Du hier: www.gps-tour.info/de/touren/detail.89784.html
Mein MTB-Mini-Solo Eifelcross 2011 begann am Euskirchener Bahnhof mit einem Becher Kaffee und mit einem Plattfuß. Zum Glück hatte den aber eine Klappradfahrerin aus Mechernich. Ich konnte ihr mit meiner Pumpe aushelfen und habe selbstverständlich auch für Sie gepumpt. Wie so oft auf dieser Tour. Die Zugfahrt nach Schmidtheim verlief unspektakulär und ohne Kontrollen. Als ich in Schmidtheim ausstieg merkte ich sofort: hier ist es kalt! Bitterkalt! So habe ich also erstmal das optimistisch in den Rucksack gepackte Thermoshirt ausgepackt und angezogen. So war es schon (etwas) besser. Lange Handschuhe hätte ich auch gebrauchen können, aber die lagen zu Hause. Hinter Kronenburg gings zum Glück in der Sonne und bei blauem Himmel bergauf – da gings dann. Ich fädelte mich auf den Eifelvereinswanderweg Nr. 5, den “Willibrordus Weg” und sah nach kurzer Zeit eine meiner Befürchtungen bestätigt: die Eifelvereinswanderwegplaner (ist das eigentlich ein Ausbildungsberuf?) geben sich alle Mühe, möglichst hart am Berg zu bleiben und auch wirklich jeden kleinen Gipfel mitzunehmen.
Die ersten Kilometer hinter Kronenburg verläuft der Weg zumeist auf Gras und später im Farn. Alles sehr grün – und anstrengend. In Ormont streichelte ich einen Esel und bewunderte (in negativen Sinne) die Panzersperren des Westwalls. Auf dem Weg am “Schwarzen Mann” vorbei nach Prüm langen rechts und links vom Weg jede Menge Zeugnisse des Nazi-Wahnsinns. Oberhalb von Prüm fand ich einen “Eifelblick” Aussichtspunkt, an dem ich mein Mittagspausenbrot essen wollte. Leider war da irgendwo ein Wespennest, was mich zum kurzfristigen Umplanen inspirierte. Ich fuhr also noch ein paar Kilometer weiter, besichtigte noch schnell den Explosionskrater am Kalvarienberg und mümmelte mein Brot und eine Banane letztendlich im Zentrum von Prüm.
So gestärkt wagte ich mich an den nächsten Berg, der aus Prüm heraus mit bis zu 20% Steigung in schottrigem Gelände hinauf geht. Der Weg führte mich anschließend irgendwann durch ein wildromantisches Tal (“Schorecke Schweiz”, oder so) in dem es eine handvoll Kletterfelsen gibt. Eine schnelle visuelle Überprüfung ergab, dass diese bisher wahrscheinlich noch unbestiegen, aber gut zu besteigen sind. Vielleicht machen wir da in naher Zukunft mal die Erstbegehung auf der z.B. “Achim Rünz” Route. Meine Streckenplanung führte mich an der Autobahn entlang bis in die Nähe von Waxweiler, dann mit einigem auf und ab zur Waxweiler Mariensäule und von dort einen geilen Trail nach Waxweiler runter. Das Problem an “unten” ist, dass man wieder hoch muss. Und so war hinter Waxweiler ein wenig schieben angesagt.
Nach rund 80km kam Bitburg in Sicht. Nach Bitburg-Bettingen konnte es also nicht mehr weit sein. In einem Waldstück ereilte mich das Plattfuß-Pech. Aber nicht ein bißchen, sondern so richtig mit “Rumms!Pffft!Platt!” Da hatte ich wohl etwas größeres erwischt. Der Schlauch war oben und unten durchgeschlagen. Ich habe die beiden Löcher dann mit Schnellflicken geflickt und dabei eine Banane gegessen. Meine weitere Route führte mich vorbei an Streckenmarkierungen (gibt es eine Bitburg-MTB-Marathon?), am Stauseebitbturg und von dort auf einem frischen Radweg an der Prüm lang bis ans ersehnte Ziel. Ich ließ mich in einen Plastiksessel fallen und bestellte erst einmal ein Weizen. Das hatte ich mir nach 96km mit 1900hm wahrlich verdient. Nach einer anschließenden Dusche, einem “Schnitzel Eifler Art” und noch ein paar weiteren Weizen lag ich so gegen 20:15 im Bett und schlief kurz danach auch ein.
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