Hier nun die Beschreibung vom zweiten Teil unserer Trekking-Tour. Der erste Teil steht hier und dritte dort.
8. Etappe: Saltoluokta – Sitojaure – Bootsüberfahrt - +3km: Wir stehen früh auf, weil wir los wollen. Um 08:00 Uhr sind wir schon unterwegs. Fast alle anderen sind auf dem Weg zum Frühstück. Es ist blauer Himmel und Wind – somit wenig Mücken. Es geht zügig bergauf und über die Baumgrenze. Super Aussicht zurück auf Stora Sjöfallet. Wir sind ganz allein unterwegs. Bald sind wir auf einem Hochplateau. Der Weg ist recht gut zu gehen. Nachdem ein Rasthütte, die auf der Karte verzeichnet ist, nicht in Sicht kommen will, machen wir Pause. Es ist zwar kühl, aber mückenfrei. Kaum sind wir wieder losgegangen, sind wir an der Hütte. Gehen noch rein und treffen auf einen Deutschen, der 3 Wochen im Padjalanta-Gebiet war. Ratschen eine Weile. Bald kommt auch der Heidenheimer dazu. Wieder unterwegs geht es so dahin. Als wir Mittag machen, überholt uns der Hiedenheimer und wir verabreden uns für die Überfahrt in Sitojaure. Wir hatten gehört, dass das Boot um 16:00 Uhr gehen soll und müssen daher zügig gehen. In Sitojaure-Stuga machen wir nur kurze Dass-Pause und gehen ans Boot. Wir Fragen vorsichtshalber, wie auf dem Schild beschrieben an einer Stuga und tatsächlich um 16:00 Uhr geht das Boot und für 180,- SEK je Nase sind 3,6km gefahren. Der Kapitän ist eine Same und erstaunt über unser schwedisch, gibt uns noch ein paar Tips für den weitere Weg (Quelle oberhalb der letzten Brücke). Der Heidenheimer will noch bis nach Aktse, wir nur bis zur Baumgrenze. Dort suchen wir eine Weile nach der Quelle, werden fündig und stellen uns an die windigste STelle, damit die Mücken erträglich sind. In der Dämmerung ists dann trotzdem sehr heftig. Gekocht wird mit Mückenhut und –mittel. Wegen dem Wind schützen wir den Kocher mit dem Regenschirm. Der Zugang zur Quelle ist nicht ganz einfach. Daher gibt’s Waschen nur im Sparprogramm. Aber dafür toller Blick.
9. Etappe: Sitojaure + 3km – Aktse: Am späten Abend kamen erst richtige Mückenschwärme und dann Sturm und Regen. Beim Wasserholen bemerken wir ein weiteres Zelt oberhalb des Bächleins, das uns mit Wasser versorgt. Morgens ist es dann neblig und es regnet noch. Wir bleiben also einfach liegen. Gegen 09:00 Uhr machen wir langsam Frühstück. Dann sieht man zumindest mal die nächsten Bäume wieder. Es kommt jemand aus Aktse und der berichtet, dass es auf der Hochfläche geht mit Nebel. Wir hatten etwas Bedenken wegen der Orientierung im Nebel. Also bauen wir ab und gehen um die Mittagszeit los. Es ist immer noch nebelig, aber nach einiger Zeit zeigt sich winzige Fleckchen blauer Himmel. Wir machen noch auf der Höhe Pause. Hunger haben wir und unten erwarten wir viele Mücken. Wir suchen nach der Abzweigung zum Skierfe. Hier soll man einen tollen Blick aufs Rapadalen haben. Das hat uns der Same von Sitojaure empfohlen. Nach der Pause gehen wir weiter und dann kommt auch die Abzweigung. Wir überlegen, ob wir oben zelten und zur Hütte zum Einkaufen und Wasserholen gehen. Der Gipfel ist in Wolken. Dann kommt von Aktse ein bekanntes Gesicht auf dem Weg zum Skierfe und berichtet, dass es in Aktse sehr viele Mücken hat. Oben ist es inzwischen auch nicht gerade Mückenfrei. Da beschließen wir nach Aktse zu gehen und in der Hütte zu übernachten. In der Hütte werden wir ganz herzlich von der Wirtin empfangen und wir können das Bett wählen. Wir suchen uns das „Deutsche“ Lager aus. Ganz lustige Truppe. Der Heidenheimer ist dabei und eine Ärztin, die nach Lulea ausgewandert ist. Ein Schwede ist ziemlich sauer, weil das Crailsheimer Paar (die wir in Teusajaure getroffen und in Salto auf dem Zimmer hatten) auf die andere Seite gerudert sind und das Boot nicht mehr zurück gebracht haben.
Am Nachmittag schient auch wieder die Sonne, aber die Mücken fressen einen sofort. Wir ratschen bis halb zwölf. So lange waren wir schon lange nicht mehr wach.
10. Etappe: Aktse – Skierfeklippan – Aktse: Wir stehen wir gewohnt auf. Es ist blauer Himel. Als wir losgehen sind alle beim Frühstück und wir können uns noch verabschieden. Die Gruppe wird am See entlang wandern und dann auf die Straße Richtung Jokkmokk treffen. Sie flüchten vor den Mücken. Ein Taxi soll sie an der Einmündung dann abholen.
Beim Aufstieg ist es noch warm. Die Schnaken sind richtig heftig, aber mit Kleidung und chemischer Keule ist es machbar. Später trübt es sich ein und es fängt sogar an zu nieseln. Aber es werden bald weniger Mücken. Schon der Weg hat tolle Ausblicke, aber ganz oben auf der Klippe ist es echt genial. Obwohl es kühl ist, machen wir eine Stunde Pause und können uns gar nicht losreißen. Das Rapadal mit seinen Farben, Padjalanta mit seinen Gletschern, die 600 Meter hohe Klippe – genial. Der Abstieg geht dann flott. Kurz bevor wir unten sind fängt es dann wieder an zu nieseln. An der Hütte regnet es dann richtig. Einkaufen, bisschen ratschen mit dem Sugvärd-Ehepaar. Die Stuga ist auf Hochglanz poliert. Sogar die Fenster sind geputzt. Wir nutzen die leere Stuga und waschen uns gleich dort. Kurz darauf kommt ein etwas älteres schwedisches Paar. Unter Kaffee ist gerade fertig und wir laden sie ein und ratschen. Dann steht Wäsche waschen an. Bald darauf kommt noch eine schwedische Familie mit 2 Töchtern (8 und 12 Jahre etwa). Abends fragen wir noch rum, wer mit dem Boot rüber will. Ein Schwede und zwei Schwedinnen wollen evtl. rüber. Es ist aber kein Boot da. Also erst mal Schlafen.
Nachts kommen im strömenden Regen zwei Schwedinnen an. Wie sich später rausstellt, sind die rübergerudert.
11. Etappe: Aktse – Pårte: Morgens ist erst mal Nebel und zum Teil heftiger Regen. Wir sind zwar eigentlich um 08:00 Uhr fast fertig, warten aber erst mal ab. Die beiden deutschen wollen zurück nach Saltoluokta und ziehen los. W. geht nach dem Boot schauen. Als er unterwegs ist, erfahre ich, dass ein Boot da ist. Plötzlich sieht man ein Boot auf dem See. Ich vermute es ist W., der das andere holen will. Der Schwede taucht immer wieder auf und wir vereinbaren, dass ich beide Rucksäcke packe und wir an den Steg gehen. Er hilft beim Tragen. Als wir gerade unten sind, kommt W. an und meint er hätte kein anderes Boot gefunden. Meint aber auch er sei auf der andere Seite. Im Kreis gerudert? Nicht einfach bei Nebel. Wir fahren also zu dritt los. Es dauert ganz schön. Auf der anderen Seite sind einige Leute, aber keiner will rüber – haben die Ruderaktion schon in der Nacht gemacht. Also müssen W. und der Schwede zurück und das zweite Boot mitnehmen und drüben deponieren. Ich darf warten. Als W. zurück ist, essen wir kurz was und gehen gegen 13:00 Uhr los. Nachdem wir 06:30 Uhr aufgestanden sind…. Das erste Stück ist gut zu gehen, aber mit Mücken. Dann geht es den Berg hoch. Oben windig, also mückenfrei!. Wir gehen mit nur kurzer Pause zur Raststuga. Dort treffen wir die beiden jungen Schweden, die in der Schutzhütte gepackt hatten, während ich gewartet habe. Die haben sich dort häuslich eingerichtet und gekocht. Wir machen uns nur heißen Kakao und Brotzeit. Dann gehen wir um dreiviertel sechs weiter. Noch 10 km. Der Weg ist teilweise ziemlich verblockt. Zwischen den beiden Bergrücken „eingeklemmt“ herrscht eine eigenartige Stimmung. Es windet und die Wolken ziehen immer stärker auf. Es liegen Rentierknochen am Wegrand. Eigentümliche Stimmung. Dann geht es wieder runter. Ziemlich anspruchsvoll zu gehen, da viele Steine am Weg sind. Selbst als es flacher wird ist es anstrengend zu gehen. Wir bruachen nochmal Pause. Aber nur kurz wegen der Mücken. Wir sind platt und die Füße tun weh als wir endlich in Pårte sind. Schöner Platz und tatsächlich mückenarm. #es ist schon viertel nach neun und die besten Zeltplätze sind belegt. So buchen wir Hütte und bekommen noch ausführlich Tips vom Stugvärd, was wir die nächsten zwei Wochen unternehmen könnten. Wir sind alleine im Raum und breiten uns aus. Sabine hüpft zum Waschen schnell in den See – ganz kurz. Wir kochen schnell und schaun, dass wir ins Bett kommen. Viertel nach elf wird’s trotzdem.
12. Etappe: Pårte – Kvikkjokk: Ich bin um halb sieben wach, stehe auf und lege mich dann aber nochmal kurz hin. Um sieben stehen wir dann aber endgültig auf. Sind noch ziemlich gerädert. Leider hatten wir nicht besprochen, dass wir voraussichtlich in Kvikkjokk übernachten. Sonst hätte ich auch länger geschlafen. Halb zehn gehen wir los. Der Weg bleibt erst mal anspruchsvoll. Viele Steine, Matsch, nasses Holz. Die Pausen sind nur kurz wegen der Mücken. Auf ca. halber Strecke machen wir Mittag. Knäckebrot durchs Mückennetz essen ist auch lustig, aber sonst eher lästig. Es kommen einige entgegen, die noch nicht so richtig wissen, auf was Sie sich eingelassen haben. Kurze Hosen…. Ab hier wird der Weg etwas einfacher zu gehen und endlich kommt der Tingsten, so dass es nicht mehr weit ist bis zur Turiststation. Die ist auch schon gut alt. Wir bekommen ein nettes Zimmer (statt zu zelten) und auch das Gebäude ist richtig schön. Jetzt erst mal Kaffee und Bulle und Schuhe aus! Die Station gehört wohl nicht mehr offiziell zum STF, sondern wird privat betrieben. 945,- SEK fürs Doppelzimmer ist nicht billig, aber so viel Luxus genießen wir absolut.
Wir gehen zum Mini-Livs zum Einkaufen. Der hat nicht viel mehr, als der Laden in der Turiststation, aber Obst und Fil ist ja schon was wert. Beim Zahlen sehen wir, dass die auch Imbiss anbieten und wir bleiben beim Rentier-Burger mit Pommes hängen. Na und ein Lättöl gibs auch dazu. Dann waschen und duschen – so richtig warm und sauber. Von der Mygg-Veranda hat man einen super Blick auf den Fluss und die Stromschnellen. So läßt sichs leben.
Weitere Informationen unter
http://www.lappland.seTour Galerie
Tour Karte und Höhenprofil
Kommentare
Wir hatten ja vorher schon einen Tourabschnitt gemacht und kamen von Vakkotavare mit dem Bus nach Kebnats. Dort gibt es ein Boot über den See nach Saltoluokta.
Nach Lappland: Mit dem Flieger nach Kiruna und dann mit dem Zug nach Abisko Turiststation.
Andere sind mit dem Zug (Inlandsbana bis Gällivare) gekommen. Von München aus, dauert das ein bisschen lange.
Einige hatten bis Gällivare einen sehr günstige Flug. Man muss halt sehen, wie flexibel man ist.
Nach Salto kann man von Gällivare auch mit dem Bus fahren.
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