Eine besondere Bergwanderung, die ich vernünftigerweise als Bergtour bezeichne. Von der Straße Pollenca - Lluc geht’s zuerst in einer Schlucht runter, dann Übergang zu den Cova de Ses Bruixes (Hexenhöhlen), dann zurück auf einem anderen Pfad. Das ganze recht anspruchsvoll, ohne eine einzige Hinweistafel. Die Runde wurde absichtlich im Uhrzeigersinn begangen, ich wollte nicht der Beschreibung des Rother-Wanderführers folgen!

Los geht’s an der Zufahrt zur Finka Mortitx. Das Tor ist versperrt, aber rechts daneben ist ein Durchgang. Nun an der Finka vorbei und dem Weg an den Weingärten vorbei. Ein weiteres Tor wird ebenfalls umgangen bzw. der Zaun auf einer Leiter überklettert. Nun macht eine Hinweistafel auf die Gefährlichkeit der Schluchtbegehung aufmerksam. Ist aber für uns nicht relevant, damit sind nur die unteren 120 Hm, die ausgelassen werden, gemeint.

In der Schlucht recht beeindruckend hinab, den besten Möglichkeiten folgend. Ziemlich zum Schluss die Schlüsselstelle, eine Gumpe, die an den rechten Felsen überlistet wird (sehr griffig, sieht schwieriger aus als es ist!). Nun in der Schlucht weiter. Nach der Gumpe gäbe es eine Möglichkeit, den WP „Abkürzung2“ anzusteuern, er führt direkt zum Haus Rafal d Ariant (siehe Verhauer Aufstieg). Aber man soll den Blick in die Schlucht nicht weglassen und bis zu ihrem gangbaren Ende weitergehen.

Dann Aufstieg zur Rafel d Ariant, eine verlassene Alm und auf der anderen Seite Abstieg zur Aussicht am Steilufer. Zurück zum Hauptweg und Abstieg zum Meer, WP „Hexenhöhlen“, vom Ende der Felskante bietet sich die beste Sicht zu den nicht erreichbaren Höhlen. Ich ging dann zurück und stieg bis zum Wasser ab. Bei ruhiger See ist dort ein Einstieg für ein kühles Bad möglich.

Aufstieg zum 2. Aussichtspunkt und weiter zurück zum Haus Rafal d Ariant. Ich ließ mich von Steinmännchen dazu verleiten, Richtung Gumpe zurückzugehen. Dies ist falsch!! Erst nach längerem Suchen fand ich den richtigen Aufstieg durch die von unten ungangbar erscheinende Wand, bitte hier stur dem Track durch hohes Schneidegras folgen. Ohne GPS hätte ich den Weg nicht gefunden, ich hätte nicht gewußt, dass es dort oben weitergeht. Nun immer steil auf einem schön angelegten Weg aufwärts. Wieder waren es Steinmännchen, die mich falsch leiteten, vermutlich zum Gipfel Pla Dels Verges. Nach knapp 100 Hm bemerkte ich meinen Irrtum und kehrte um und sah, dass „freundliche“ Wanderer offensichtlich Markierungen entfernt hatten. Richtig eingefädelt ging’s nun in stetem auf und ab ziemlich zeitaufwändig zurück zum Ausgangspunkt. Man muss auch hier trotz Track genau auf die Wegzeichen und Trittspuren achten.

Ich war trotz bestem Wetter den ganzen Tag alleine auf der Tour unterwegs. Anfänger kann ich die Runde nicht empfehlen. Aber kundige Bergsteiger werden ihre Freude daran haben!

Als reine Gehzeit sind sicher 4 ½ Stunden zu veranschlagen plus Pausen. Über 500 Hm sind zu bewältigen.

Will jemand wie ich den Ausgangspunkt dieser Wanderung vom Hotel in Alcudia aus mit dem Fahrrad erreichen, so sind für diese 46 km und ca. 500 Hm weitere 2 ½ bis 3 Stunden zu berechnen. Also ein ausgefüllter Tag. Wiederholer mit GPS haben es aber sicher leichter, sie können dem Track folgen und keine Angst haben, dass sie nicht mehr zurückfinden.

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