Die Badain Jaran Wüste ist eine Sandwüste im Südwesten der Gobi und hat die höchsten Sanddünen der Welt (sog. Megadünen, bis über 400 m hoch). Das Innere der Dünen ist nass, das erklärt, warum sie der Erosion und dem Transport durch den Wind widerstehen und so hoch werden.
Der jährliche Niederschlag beträgt nur 40 mm, die Wasserverdunstung aus den Dünen ist jedoch viel grösser. Der Wassernachschub kommt unterirdisch von der Schneeschmelze in den Qilian-Bergen, die etwa 350 km südwestlich liegen. Dieses Grundwasser speist auch die 72 zum Teil sehr salzigen Seen, die zwischen den Sanddünen eingebettet sind. Der Salzgehalt der Seen, die an der beschriebenen Route liegen, beträgt ca. 100 bis 250 g/Liter, es gibt jedoch an diesen Seen auch Quellen oder Brunnen mit Süsswasser.
Der Ausgangspunkt für das 9-tägige Trekking ist das Dorf Shugui (Ku Rei Tu). Dort gibt es zum letzen Mal Trinkwasser. Den nächsten Brunnen mit Süsswasser erreicht man erst wieder nach 4 Tagen in südwestlicher Richtung (70 km) in der Oase der Familie Gao.
Die Temperaturen in der letzten Septemberwoche 2006 waren angenehm, 8 bis 15°C während der Nacht, 20 bis maximal 30 °C tagsüber.
Wir waren mit einem Führer, einer Kamelführerin und Kamelen zum Tragen der Ausrüstung, Verpflegung und des Wassers unterwegs.
Zu Beginn der Wanderung waren die Sanddünen noch recht klein, wurden dann jedoch täglich höher und interessanter. Das Wandern im Sand war anfänglich sehr ermüdend, das Tempo der Kamele konnten wir nicht mithalten. Nach 5 Tagen erreichten wir den Huhejaran See, was für ein Anblick! Auf dem See hatte es Tausende Wasservögel, ebenso unerwartet wie die Stechmücken in der Uferzone.
Von nun an wurden die Tagesetappen kürzer, am 6. Tag erreichten wir den Yinderitu See schon mittags und es blieb uns noch genug Zeit zur Besteigung des Bilutu Peak, der höchsten Sanddüne der Welt. Von dort oben hat man eine grossartige Aussichtauf 7 Seen und Sanddünen soweit das Auge reicht.
Am 7. Tag ging's weiter an den Badain Jaran See, auf dessen spiegelglatter Oberfläche sich das Badan Jilin Kloster spiegelt.
Der 8. Tag war ein Ruhetag, an dem wir uns den nahegelegenen Sumubarunjaran See anschauten.
Am 9. Tag überquerten wir noch einen hohen Dünenkamm und gelangten schliesslich nach 131 km Fussmarsch an unser Ziel, den Nuoertu See, den grössten in der Badain Jaran Wüste.
Ich würde unbedingt empfehlen, die Tour in der beschriebenen Richtung zu gehen, so gibt es täglich eine Steigerung, man hat die anstrengenden, weniger spektakulären Etappen am Anfang und die Höhepunkte (Megadünen, Seen) zum Schluss. In umgekehrter Richtung würde es nach dem letzten See immer anstrengender und eintöniger.
Kartenmaterial:
MAP OF LANDSCAPE OF TYPICAL MEGADUNES IN BADAIN JARAN DESERT 1:100000, Lanzhou University Publishing House, ISBN 7-311-00923-5 / K.129, 1996, deckt nicht die ganze Trekkingroute ab.
THE MAP OF AEOLIAN LANDFORM IN BADAIN JARAM DESERT 1:500000, Xian Cartographic Publishing House, ISBN 7-80545-075-7 / K.98
Bilder von dieser Tour (mit Geodaten) findet ihr unter dem Link "Weitere Informationen"
Más información en
https://www.mycloud.ch/l/P006F07467C114B4A9E34B63661BC05503C9737ECEC644E536B27AD15E2B1A144Galería de rutas
Mapa de la ruta y perfil de altitud
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Anreise nach Shugui:
Von Peking Flug nach Dunhuang, dann weiter mit einem PW nach Jiayuguan (Westende der Grossen Mauer). Von dort mit einem 4WD nach Ejina (ca. E 101° N 42°, auch Erjin Naqui oder Ejinaqi). Obwohl es dorthin eine direkte, geteerte Strasse gibt, dürfen Ausländer diese nicht benützen, da sie in der Nähe des chinesischen Weltraumbahnhofs vorbeiführt. Deshalb braucht es einen 4WD für den grossen Umweg durch die Wüste. Von Ejina, der letzten grösseren Stadt, geht's weiter durch die Gobi mit einem PW auf geteerter Strasse entlang der mongolischen Grenze bis Alatan Abao (ca. E 104.5° N 40.3°). Ab hier folgt man mit einem 4WD einer Schotterpiste, die sich bald im Sand verliert, bis nach Shugui (ca. N 40,3° E 103.0°, auch Ku Rei Tu), dem Ausgangspunkt des Trekkings.
Die Fahrstrecke Ejina - Shugui misst 642 km, die Fahrt dauert ca. 10.5 Std.
Abreise:
Vom Nuoertu See durch die Sanddünen mit einem 4WD mit reduziertem Luftdruck in den Reifen bis zum Anfang der geteerten Strasse (N 39.46° E 102.36°), wo es eine station mit Kompressoren zum Aufpumpen der Reifen auf Normaldruck hat. Dann weiter bis Alashan Youqi (N 39.2° E 101.7°, auch Alxa Youqi), der ersten Stadt.
Fahrstrecke Nuoertu See - Alashan Youqi = 125 km, ca. 3.5 Std, wenn man nicht im Sand stecken bleibt.
Dann weiter via Shandan - Wuwei bis Lanzhou mit dem PW und Rückflug nach Peking.
GPS-Tracks für An- und Abreise sind auf Anfrage erhältlich, sendet mir einfach eine Nachricht.
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Badain Jarain
vielen Dank fuer deine Info's. Wir sind inzwischen in China angekommen. Durch Schneegestoeber, Erdbebengebiet und ueber die Paesse von Kirgistan her, war ich ganz froh, wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben und die Annehmlichkeiten der Zivilisation zu geniessen. Landschaftlich ist der aeusserste Westen von China phaenomenal. Wir waren inzwischen in der Takla Makan auf einem Kamel Trek. Fuer den ersten Wuestenauslfug bin ich sehr zufrieden, es war wunderschoen. Duenen soweit das Auge reicht. Die Badain Jarain schwirrt immer noch in unserem Kopf umher, aber ich glaube, sie wird auf ein ander Mal verschoben. Ich kenne die Reise aus dem Globotrek Katalog und habe auch bei Markus Siegfried mal angefragt. Sie waren im September dort, was in unserem Reiseplan leider nicht passte, da steckten wir noch mitten im Iran... Ich glaube auch, dass es von der Jahreszeit langsam zu kalt wird bis wir dort waeren... Nun, China hat soviel zu bieten, da wird es uns bestimmt nicht langweilig... Warst du denn mit deinem eigenen Fahrzeug unterwegs? Wir sind nicht wirkliche GPS Reisende, der Bus und der Zug bringen uns an unsere Ziele...
Liebe Gruesse aus Hotan und schoene Herbstzeit in Thun.
Irene.