Ein Klettersteig der Sonderklasse! Prächtigste Ausblicke, da er immer am Grat verläuft. Am Einstieg schwer, dann Genuss pur! Nachteil: Er ist üblicherweise nur mit Hilfe der Reißeckbahn erreichbar, wenn man nicht von Kolbnitz im Mölltal die 1600 Hm zu Fuß an- und absteigen will. Noch ein wichtiger Hinweis: wir gingen ihn nach einem schneereichen Winter am 3.7.2014. Dies war eindeutig zu früh! Wir hatten mit steilen harten gefährlichen Schneefelder zu kämpfen. Allerdings ist im Sommer der Steig hoffnungslos überlaufen. Der Wirt von der Reißeckhütte meinte, dass in der Hochsaison (Sommer) an Schönwettertagen die Warteschalge von der Hütte bis zum Gipfel reicht! Wir waren alleine!
Zunächst Auffahrt mit der Reißeckbahn, für AV-Mitglieder 17,50 € Gesamtpreis. Erste Bahn geht um 8.30 Uhr, man muss gleich sagen, wann man zurückfahren will. Am besten nach 16 Uhr! Dann geht’s die ersten drei Sektionen mit der Standseilbahn (2 x umsteigen) zum obersten Bahnhof. Von dort weiter mit einer Schmalspurbahn durch ein langes Tunnel bis Nähe Reißeckhütte, die man in 10 Minuten auf bequemen Fußweg erreicht.
Nun nach rechts an der Staumauer entlang und am Ende dieser auf die Krone. Über das Geländer steigen und hier beginnt, direkt am Stausee entlang der Anstieg zur Rossalmscharte und somit zum Normalweg zur Hohen Leier. Bei uns war noch alles unter meterdickem Schnee. Wir hielten und irrtümlicherweise Richtung Hochkedlscharte und mussten nach links rausqueren und dann ziemlich gefährlich zum normalen Zustieg absteigen. Also: haltet Euch an unseren Abstieg bis zum Wegpunkt „links“.
Von der Abzweigung sind es nur gut 10 Minuten zum Einstieg. Eine gefährliche Querung auf steilem harten Schnee hätte beinahe unseren Zustieg verhindert. Mit einem Stein schlug ich Stufen in die harte Schneeflanke und gelangten so zum Einstieg. Ein Ausrutscher hätte 200 Hm tiefer im Blockgelände geendet.
Die Schlüsselstelle (C/D) befindet sich sofort zu Beginn des Klettersteigs. Nur durch gute Gegendrucktechnik gelingt ein kraftsparendes höherkommen. Wer den Einstieg locker schafft, kann sich nun auf die nächsten 2 Stunden freuen: immer dem Seil nach! Weiter oben am Grat fehlt es manchmal, ist aber auch nicht nötig. Kurz vor dem Gipfel stößt man auf den Normalweg und auf ihm zum Gipfel. Er ist sehr gut angelegt, Schwierigkeiten A, B und manchmal C, ein Notabstieg ist gekennzeichnet, wäre bei uns wegen dem steilen Schnee nicht möglich gewesen.
Der Abstieg ist auch nochmal ein Klettersteig, mit B bewertet. Auf ca. 2580 könnte man gleich nach rechts den Rücken verlassen, wir gingen aber noch beinahe weglos bis zur tieferen Scharte (nach Karte Rossalmscharte) und rutschten erst ab dort die Schneefelder den Normalweg hinunter. Es war nur eine kurze Einkehr auf der Reißeckhütte (beste Bauerkrapfen!) möglich, denn die Bahn war defekt und wir mussten mit einem Uraltanhänger und der Schneefräse zurückgebracht werden.
Normalzeiten: 45 min zum Einstieg, 2 Stunden Kletterei, 1 Std. Abstieg zur Hütte. Durch unseren Umweg haben wir allerdings mit allen Pausen 6 Stunden benötigt.
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Comentarios
Es ging aber auch durch die Autoverladung Böckstein-Mallnitz, ist aber zeitaufwändiger
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