Der Zajęcznik - Singletrek ist landschaftlich, technisch und im Hinblick auf die Orientierung nahezu perfekt. Er ist mit "rot" als mittelschwer gekennzeichnet, was meines Erachtens etwas zu vorsichtig eingestuft ist. Mir und meiner deutlich weniger trainierten Freundin erscheint der Zajęcznik eher als "leicht bis mittelschwer". Wer gemütlich die abwechslungsreiche Landschaft genießen möchte kann ohne große körperliche Anstrengung vor sich hin sliden. Wer Gas geben will, kann, die nötige Kotzentration vorausgesetzt, die ganze Strecke mit full speed den technisch anspruchsvollen und dabei soweit wie möglich gesicherten Trail durchbrettern. Besonders bergab ist ein hoher Adrenalin-Spiegel Garantiert! Der Trek ist ein Teil von mehreren Treks die unter dem Markennamen "Singletrek Pod Smrkem" bekannt sind. Es gibt diverse Übergänge zu schwarzen Strecken und zu violetten Abkürzungen. Die Wegführung ist lückenlos (wie im gesamten "Singletrek Pod Smrkem") unübersehbar und einfach mit Wegweisern markiert. An den Wegweisern sind oft Gefahrenhinweise angebracht. Meistens handelt es sich dabei um Kreuzungen des Trails mit Forstwirtschaftswegen, auf denen Kraftfahrzeuge Vorfahrt haben. Gefahrenhinweise ohne Traktor-Symbol bedeuten, dass nach einigen Metern eine unvorhersehbar steile Abfahrt oder eine sehr enge Kehre oder eine andere technisch bedingte Sturzgefahr folgt. Wer fahrtechnisch super drauf ist kann diese Hinweise vielleicht nicht so ernst nehmen; ich war in meinem Trainingszustand sehr dankbar dafür und sie haben mir bestimmt den einen oder anderen Kratzer erspart. Falls man einen schweren Unfall erleidet, ist der Rettungsdienst grenzübergreifend zwischen Polen und Tschechien gut organisiert. Die Notrufnummern sind an allen Info-Tafeln verzeichnet. Auf persönliche Nachfrage bei den Polnischen und Tschechischen Rettungsleitstellen wurde mir versichert, dass immer ein Disponent im Dienst ist, der Deutsch oder Englisch kann und dass die EU-weite Notrufnummer „112“ auf beiden Seiten der Grenze funktioniert. Die Position des Unfallortes kann man am besten über die Geokoordinaten des eigenen Navis Durchgeben. Wer kein Navi hat muss sich den, auf den Wegweisern genannten Namen des Streckenabschnittes merken (Das ist in polnischen und tschechischen Schriftzeichen nicht immer ganz einfach). Wenn die Position des Unfalls und die Art der Verletzung übermittelt sind, schickt der Rettungsleitstellendisponent ein Quad mit einem Rettungsassistenten und Rettungstragen-Anhänger los. Der Erreicht den Unfallort schneller als man denkt, weil er die Abkürzungen über Forstwirtschaftswege kennt. Mit diesem Quad wird der Verletzte dann zur Übergabe an einen Rettungswagen oder Rettungshubschrauber transportiert. In sehr ernsten Fällen kann ein Notarzt mit einem Polizei-Motorrad direkt zum Verletzen gebracht werden.

Meiner Meinung nach, ist der Komplex aus diversen single trails im Isergebirge (tschechisch: Jizerské hory, polnisch: Góry Izerskie) das Beste was man in Europa finden kann.

Den letzten Stern beim Spaßfaktor vergebe ich für den Zajęcznik nicht, weil es in der Mitte der Strecke eine lange stark ansteigende Traverse über einen steinigen Forstweg gibt. Die Abfahrt danach, bis zum Ende des trails, entschädigt aber dafür in jeder Hinsicht.
 

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