Laufen die alte und reiche Salzstadt an der Salzach und Oberndorf, die durch politische Trennung zwischen Bayern und Salzburg arme Stadt in früherer Zeit am anderen Ufer des Flusses, sind zwei ungleiche Brüder- oder Schwesternstädte. Der Salzhandel und die damit verbundenen "Steuereinnahmen" machten Laufen sehr reich, für Oberndorf blieben nur die Hilfsdienste, wie das Treideln der Schiffe über die Klippen in der Salzach und das mühevolle zurückbringen der Schiffe von Burghausen und Tittmoning zurück nach Laufen. In den Wintermonaten mussten die Oberndorfer hungern, in Laufen konnte man aus dem Vollen schöpfen. Dann gab es ein gewaltiges Hochwasser, das in Oberndorf sehr viel zerstörte und eine anschließende Feuersbrunst löschte den Ort buchstäblich aus und musste salzachaufwärts neu errichtet werden. Diese Zeiten (auch die großen Zeiten von Laufen) sind endgültig vorbei und beide Städte erfreuen sich gut nachbarschaftlicher Beziehungen. Touristisch gesehen hat Oberndorf heute durch die "Stille Nacht, Heilige Nachtgeschichte" die Nase vorn, Laufen hat nur noch kunsthistorisches, wie z.B. die Stiftskirche oder die Länderbrücke zu bieten. Die Augenhöhe ist hergestellt.
Im Wesentlichen ist die Tour identisch mit der 2016 vorgestellten Tour, die jedoch das nördliche Salzachufer einschließt: https://www.gps-tour.info/de/touren/detail.152563.html
Wir beginnen die Tour beim Edekamarkt an der Gottfried Dachs Straße und gehen Richtung Salzach-Ufer an der Gordian-Guckh-Straße. Hier beginnt der sogenannte Friedensweg, dem wir folgen werden. An dieser Stelle stehen sehr gute Hinweistafeln mit Fotos aus früherer Zeit und man hat den Blick hinüber auf die Oberndorfer Seite, wo einst der Ort gebaut war. Man sieht schön zum Europasteg und den Kalvarienberg, den es dann zu ersteigen gilt. Die Nepomukfigur am Fuße des Kalvarienberges stammt vom Laufener Künstler Pfaffinger, der auch zahlreiche Zeichen seiner Kunst in Salzburg und anderswo der Nachwelt hinterlassen hat. 139 Stufen steil bergauf am Kalvarienberg sind schweißtreibend, besonders wie bei unserer Tour, als die Sonne gnadenlos herunterstach.
Immer wieder eine Wanderung wert ist, oben angekommen, der Weg zur Wallfahrtskirche Maria Bühel. In der Kirche sehr schöne Ausschmückung vom anderen Laufener Künstler Rottmayer, dessen Bilder und Bauwerke weltweit zu bestaunen sind. Den Friedhof an der Kirche sollte man sich schon alleine wegen der klangvollen Namen, derer hier bestatteten "zu Auersperg" ansehen, ehe es zurück geht zur Salzach. Der Steig abwärts am Salzachufer ist mit etwas Vorsicht gut zu bewältigen. Über die Schiffmeisterstraße kommen wir zur Stille Nacht, Heilige Nacht Kapelle und weiter zum Uferweg an der Salzach, dem wir flussaufwärts bis zur Länderbrücke folgen.
Für diese Tour haben wir uns die größte Hallenkirche Süddeutschlands (Stiftskirche) für eine längere Betrachtung ausgesucht. Die um die Kirche führenden Laubengänge mit uralten Grabsteinplatten sind aufschlussreich und bestätigen das eingangs Gesagte über den Reichtum der alten Salzstadt. Der Innenraum ist gewaltig, nur die neue, popartig pink angemalte Orgel stört das Ambiente ganz gewaltig. Wer sich das nur so ausgedacht hat?
Auch das Drumherum um die Stiftskirche ist einen Besuch wert und auch noch einmal den Uferbereich der Salzach mit den Hochwassermarken aus alten Zeiten aufzusuchen ist lohnend. Über den Marienplatz geht es zurück durch das Stadttor an der Salzachhalle vorbei, hinüber ins ehemalige Kloster, durch den Friedhof und wieder zurück zum Ausgangspunkt.
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