Da ist einmal die Auffahrt zur Bielerhöhe (2035 m), mit Kabinenseilbahn und Taxibus durch kilometerlange Tunnel und teilweise über die gesperrte Silvretta-Hochalpenstraße. Am Seespitz könnte man zur wunderschönen Saarbrücker Hütte aufsteigen und das Tourengebiet des Kromergletschers und der Westsilvretta kennenlernen. Die Wiesbadener Hütte (2443 m) ist von der Bielerhöhe in etwa zweieinhalb Stunden zu erreichen. Die Überquerung des Silvretta-Stausees, 2,5 km, etwa 20 Minuten, steht am Beginn des Aufstiegs. Die freundliche Hütte selbst fällt wohl in die Kategorie Komforthütte! Essen à la carte, Duschen, Trockenräume, Kursrüme, Stromnetz, modernste Lager, Zentralheizung, 2- und 4-Bettzimmer, wie man sie sich nur wünschen kann. Freundliches Personal.

Die begehrtesten Gipfel über 3000 m sind von der Wiesbadener Hütte aus Dreiländerspitze, Silvrettahorn, Vordere und Hintere Jamspitze, Egghörner, Tirolerkopf. Und dann der berühmteste und eindrucksvollste: Der Große Piz Buin, mit 3312 m der höchste Berg des Landes Vorarlberg. Alle Gipfel sind bei guten Verhältnissen in etwa 2 bis 4 Stunden ab Hütte zu erreichen. Am 24. und 25. März bewegten sich jedoch ganze Prozessionen zur Dreiländerspitze bzw. zum Piz Buin. Zusammen mit Christoph, manchmal allein oder mit Jutta habe ich diese Gipfel jedoch etliche Male schon bezwungen, sodass das "Muss" wegfiel und wir uns diesmal einsameren Gefielden zuwandten.

Nach der schönen Abfahrt ins Jamtal wollten wir am 24. über die Ostflanke Rauer Kopf - Tirolerkopf - Tiroler Scharte - Totenfeld wieder die Hütte erreichen, mussten jedoch abbrechen und wieder zurück über die Obere Ochsenscharte gehen.

Auf der herrlichen Abfahrt über den Bieltal-Gletscher am Vormittag des 25. zählten wir gut über 50 aufsteigende Tourengeher. Das ließ erahnen, was da in den nächsten Tagen und in der sogenannten Karwoche auf den beliebtesten Routen und auf den Hütten los sein wird!

Unser ursprüngliches Vorhaben, der auf schweizerischem Gebiet gelegenen Tuoi-Hütte einen Besuch abzustatten, haben wir rasch aufgegeben, denn wir konnten vom Vermuntpass (2798 m) aus erkennen, dass der Schnee im Winter 2010 woanders gefallen sein musste, nur nicht südseitig in der Zentralsilvretta! 

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