Allgemeines
Seit Sommer 2008 ist der sog. Mosel-Camino als Teil des Jakobus-Pilgerwegs nach Santiago de Compostela von Koblenz-Stolzenfels bis zur Benediktinerabtei St. Matthias in Trier auf einer überaus abwechslungsreichen und landschaftlich reizvollen Strecke komplett markiert.
Weit über tausend Schilder und Aufkleber mit der gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund leiten den Pilger und Wanderer auf rund 160 Kilometern (mit Abstechern und Besichtigungen entsprechend mehr) zum Grab des Apostels Matthias.
Die zusammenlaufenden Rippen der Muschel weisen gleichsam als Pfeil die Richtung.
In Verbindung mit dem Ökumenischen Pilgerweg, dem Elisabethpfad (2) und dem Lahn-Camino (Görlitz – Eisenach – Marburg – Lahnstein) ist damit auf beiden Seiten der Mosel sowie deren angrenzenden Höhen die Möglichkeit geschaffen worden, in Ost-West-Richtung nach Trier zum Grab des Apostels Matthias und von dort weiter nach Santiago de Compostela zu pilgern.
Der (entgegengesetzte) Lauf der Mosel gibt zwar grob die südwestliche Richtung in die Bistumsstadt vor. Um aber die moseltypischen Mäander zu umgehen, führt der Weg immer wieder auf die gelegentlich luftigen Höhen von Eifel und Hunsrück.
Immer wieder säumen mittelalterliche Burgen und Ruinen, aber auch altehrwürdige (Kloster-)Kirchen und Kapellen die Pilgerstrecke. Traditionelle Wallfahrtsorte wechseln mit romantischen Weindörfern und -städten ab.
Der Schwierigkeitsgrad dieser Route ist sicherlich insgesamt fordernd, aber nicht überfordernd; dennoch ist wegen so mancher steilen Passage im Weinberg ein ausreichendes Maß an Kondition und Trittsicherheit sowie vernünftiges Schuhwerk erforderlich.
In den Neu-Ausgaben der entsprechenden LVermGeo-Wanderkarten (1:25000) ist der Weg eingetragen!
Gute ÖPNV-Verbindungen machen es möglich, auch als Tages- oder Wochenendpilger in individuell gewählten (Tages- oder Wochenend-) Abschnitten zu gehen.
Natürlich sollte man sich abends die eine oder andere Weinprobe nicht entgehen lassen: schließlich führt der Mosel-Camino durch eine Reihe bester Riesling-Lagen!
Route:
Koblenz-Stolzenfels – Waldesch – Hünenfeld – Naßheck – Dreifaltigkeitskirche Bleidenberg
(Gem. Oberfell) – Alken – Löf – Hatzenport – Lasserg – Burg Eltz – Karden – Treis – Kloster Maria Engelport – Beilstein – Kapelle Lindenhäuschen (Gem. Grenderich) – Bullay – Marienburg – Zell-Kaimt– Zell – Bummkopf – Enkirch – Starkenburg – Traben-Trarbach – Bernkastel-Kues – Lieser – (Osann-) Monzel – Klausen – Krames – Klüsserath – Ensch – Schweich – Trier-Quint – Trier-Ehrang – Trier-Biewer – Trier (St. Matthias)
Kurzbeschreibung der Einzeletappen
1. Etappe: Koblenz-Stolzenfels – Alken (ca. 19 km)
Eigentlicher Startpunkt des Mosel-Caminos (als Fortsetzung des auf der anderen Rheinseite endenden Lahn-Caminos) ist das Koblenz-Stolzenfelser Rheinufer. Von hier geht es zunächst zur Pfarrkirche St. Menas und weiter hinauf zum Schloss Stolzenfels (Besichtigung ein-pla-nen). Von dort bergauf durch den Wald zum Schüllerhof und zu den Resten des altrömischen Merkurtempels.
Auf dem Pastorenpfad gelangt man nun an den Ortsrand von Waldesch. Hier sogleich im fast rechten Winkel links ab, dann hinauf nach Hünenfeld.
Über den Bruder-Tönnes-Hügel weiter zur B 327 (Hunsrückhöhenstraße), diese überqueren und geradeaus nach Naßheck. Dort links ab, über die A 61 und hinab zum Aspeler Bach. Hier wieder links halten und nach einer erneuten Steigung neben dem Oberfeller Bach zur Dreifal-tig-keitskirche auf dem Bleidenberg.
Entlang der Fußfallstationen recht steil hinunter nach Alken. Dort sogleich in die von-Wilt-berg-Straße einbiegen, um die St.-Michaels-Kirche mit Gebeinhaus zu besichtigen. Danach weiter ins Dorf.
2. Etappe: Alken – (Treis-) Karden (ca. 19 km)
Über die südlich gelegene Moselbrücke führt der Weg auf die Eifel-Moselseite, zuerst nach Löf , dann auf einem schmalen Pfad weiter, rechts (!) der Bahngleise unterhalb der Rabenlay, nach Hatzenport.
Am Ortsende geht es sanft ansteigend hinauf zum ‚Küppchen‘, ein Startplatz für Drachen-flie-ger mit prächtiger Aussicht auf die gegenüber liegenden Hunsrückhöhen. Hinter Lasserg biegt der Camino scharf links ab; über den Neuhof und die Antoniuskapelle gelangt man ins Elz-bach-tal und zur Burg Eltz.
Hinter der Burg den Elzbach überqueren und auf einem steilen Pfad hoch zum ehemaligen Forst-haus Rotherhof. Dort links halten und an einigen alten Kreuzwegstationen vorbei hinauf zur K 32. Dieser bis zu einer auffälligen Baumreihe folgen und links einbiegen.
Bald kommt man auf den Buchsbaumwanderpfad, danach zum Aussichtspunkt Kompes Köpf-chen (nicht weit von hier: Pilgerherberge Klickerterhof!).
Nun geht es steil hinab nach Karden mit seiner Stiftskirche St. Kastor.
3. Etappe: Treis-Karden - Bullay (ca. 27 km)
Wieder geht es über eine Moselbrücke zurück auf die Hunsrück-Moselseite nach Treis; dort rechts ab und über die Hauptstraße ans Ortsende. Unterhalb der Wildburg führt der Weg auf holprigem Boden allmählich ansteigend auf den Beurenkern. Ein paar hundert Meter hinter dem Beurenhof im rechten Winkel nach rechts ins Flaumbachtal abbiegen. Bald schon er-scheint Kloster Maria Engelport. Weiter geht es durch den Wald bergauf zur K 36; dort rechts abbiegen, 200m auf der Straße, dann bei der Hütte nach links in den Wald. Weiter hinab nach Beilstein mit Kapuzinerkloster-Kirche und Ruine Metternich. Anschließend ein gutes Stück auf der K 42 (Asphaltstrecke) und durch den Wald wieder hinauf auf die Hunsrückhöhen, wo man alsbald auf die L 200 kommt. Diese überqueren, um über einen Hohlweg, danach eine offenen Wiesenweg auf die ‚Alte Schanze‘ zu gelangen. Dort rechts zur „Lindenhäuschen“ genannten Kapelle. Weiter auf dem Fahrweg, dann bei der Hütte rechts ab in den Wald. Nach ca. 1½ Stunden erreicht man in Bullay wieder das Moseltal.
4. Etappe: Bullay - Traben-Trarbach (ca. 23 km)
Erneut wird hier die Moselseite gewechselt. Am Ende der Brücke nach links, dann nach we-nigen Metern die Straße überqueren und über einen Serpeninenpfad hinauf zur Marienburg (Jugendbildungsstätte des Bistums mit Kapelle) mit toller Aussicht. Anschließend in süd-öst-liche Richtung zu einer Straße, die auf den Zeller Stadtteil Barl führt . Dieser aber nur ein kur-zes Stück folgen, dann links ab und immer geradeaus, an der Ruine Marienthaler Hof vorbei nach Zell-Kaimt (Pfarrkirche St. Jakobus!). Über eine Fußgängerbrücke wieder auf die rechte Moselseite nach Zell. Dort am Moselufer entlang zum Ortsteil Notenau. Hier einbiegen und rechts hoch, an der ehemaligen Wassertretanlage vorbei, zum Aussichtspunkt „Beinter Kopf“, danach zur „Schönen Aussicht“ und schließlich auf den Bummkopf. Dort die K 52 über-que-ren und durch den Wald, später durch die Weinberge, hinab nach Enkirch (Rundgang einpla-nen). Hier geht es wieder bergauf zum ‚Rottenblick‘, von dort auf prächtigem Panoramaweg („Kirst“) nach Starkenburg mit der wunderschönen evangelischen Kirche. Beim „Pavillon“ führt der Camino nach links zur Ruine Grevenburg, von dort hinab nach Traben-Trarbach mit seinen beeindruckenden Jugendstilhäusern (Pilgerherberge ‚Alte Lateinschule!).
5. Etappe: Traben-Trarbach – (Osann-) Monzel (ca. 18 km)
An der Straße nach Kautenberg (L 187) führt bald der Weg rechts ab und hinauf zum „Tau-ben-haus“. Gleich dahinter links halten und zunächst auf Weinbergs-, dann Waldwegen immer weiter hinauf zu den Graacher Schanzen. Wegen Hochmoselübergang-Bautätigkeiten beson-ders auf die Markierung achten!
Von dort wieder, an der Waldschenke „Zur eisernen Hand“ vorbei, hinab ins Moseltal nach Bernkastel, das zu Füßen der Burg Landshut liegt.
Über die Moselbrücke geht es zum Stadteil Kues mit Cusanus-Stift und Geburtshaus von Nikolaus von Kues.
Dort über die Kardinalstraße in dier Weinberge und weiterl nach Lieser, anschließend am Schloss Lieser vorbei zum gleichnamigen Nebenfluss der Mosel (Achtung: bei Hochwasser Parallelwege in den Weinbergen nehmen!). Unmittelbar vor der Brücke rechts ab. Nach 100m links die Straßenunterführung nehmen. Nun hinauf auf den Brauneberg (Panoramaweg). Durch die Weinberge gelangt man schließlich nach Monzel mit seiner St.-Nikolaus-Kirche.
6. Etappe: (Osann-) Monzel – Klüsserath (ca. 18 km)
Entlang der Brunnenstraße geht es hinauf in Richtung Monzeler Hüttenkopf. Bei der Grill-hüt-te links halten, dann durch den Wald zur Schutzhütte Minheim. Hier tolle Aussicht auf die Witt-licher Senke und über Burg Landshut hinweg auf den Hunsrück. Weiter auf einem Fahr-weg nach Neu-Minheim, dann wieder hinauf nach Klausen, der - neben St. Matthias in Trier - wohl wichtigsten Wallfahrtsstätte der Region (Pilgerherberge!).
Über den Ortsteil Krames führt der Camino an der Blasiuskapelle vorbei auf Feld- und Wald-wegen nach Süden zur Waldkapelle am Hansenberg.
Dort die Straße überqueren und auf befestigtem Fahrweg immer geradeaus, dann scharf rechts zur Klüsserather Schutzhütte abbiegen. Durch den Wald gelang man nach einer guten halben Stunde die ersten Klüsserather Weinberge. Dann weiter zur Salm, die bei Klüsserath in die Mosel mündet; bereits vorher gibt es Möglichkeiten, in die Ortsmitte abzuzweigen.
7. Etappe Klüsserath – Schweich (ca. 15 km)
Hinter der Salmbrücke folgt der Weg den Kreuzwegstationen hoch zur Marienkapelle, wo der Aufstieg mit einem prächtigen Blick auf die Klüsserather ‚Bruderschaft‘belohnt wird. Über die Thörnicher Ritsch geht es anschließend auf asphaltierten Weinbergswegen wieder hinab ins Kahlbachtal. Dort die L 48 überqueren, hinter den Leitplanken halten, um rechter Hand in den Wald zu kommen. Hier oberhalb der Kahlbachmühle weiter, danach durch Weinberge mit tollen Aussichten bis fast an den Ortsrand von Ensch.
Hier führt der Weg mit leichtem Anstieg auf Waldwegen zum Zitronen(krämer)kreuz, eine gu-te halbe Stunde später zum Landwehrkreuz. Beide sind als Rastplatz geeignet.
Oberhalb des Landwehrgrabens gelangt man nun auf einem Waldweg zur Schutzhütte Rup-peroth.
Von hier geht es durch die Wingerte des Annabergs hinab nach Schweich, wo der Schrift-stel-ler Stefan Andres seine Kindheit und Jugend verbrachte. Im Zentrum der Stadt steht die Pfarrkirche St. Martin, den Alten Fährturm und das Moselufer erreicht man in wenigen Minuten.
8. Etappe Schweich – Trier St. Matthias (ca. 22 km)
Durch die Stadt in Richtung Bahnhof, unter der Bahnlinie hindurch zum Parkplatz Heilbrunnen (Abstecher zum Kreuzweg und Kapelle möglich). Dort nach links und am Haardthof vorbei durch den Wald nach Trier-Quint. Kurz vor dem DB-Haltepunkt rechts in den Adolf-Krämer-Weg einbiegen, anschließend durch den Wald hoch auf die Ehranger Heide. Ab der Heidekapelle den Kreuzweg (in umgekehrter Richtung) hinunter nach Trier-Ehrang nehmen und an der Pfarrkirche St. Peter vorbei auf die Kyllstraße. Hier nach rechts über die Kyllbrücke auf die Ehranger Straße. Vor der evangelischen Kirche rechts ab auf die Wallenbachstraße und am Wallenbach entlang bis zum Moselhöhenweg. Dort links in den Wald abbiegen und für einen Kilometer den Weg hoch ‚auf die Bausch’ nehmen. Dort am Bolzplatz und dem Wohngebiet vorbei zu einer Wegekreuzung, wo es nach links abgeht. Auf einer Hochterrasse gelangt man zur versteckt gelegenen Maria-Hilfskapellchen am Galgenberg; von dort führt der Weg dann wieder hinunter, nach Trier-Biewer. (Pfarrkirche St. Jakobus) Hier trifft der Camino auf die von der Eifel kommende Nebenroute des Jakobsweges von Köln nach Perl/Schengen, deren Markierung mehr strahlenförmig gestaltet ist. An der Hauptstraße rechts halten. Am Jakobusbrunnen die erneut rechts ab, am Hof der Grundschule entlang in den (Weißhaus-)Wald. Auf Panaoramweg mit schönem Blick auf Trier zum Hochschulgelände und weiiter zur Kaiser-Wilhelm-Brücke, auf der ein letztes Mal die Mosel überquert wird. Gleich hinter der Brücke führt rechts eine Treppe wieder zum Moselufer. Dort auf dem Moselradweg immer weiter flussaufwärts; dabei Alten Kran, Zollkran und Römerbrücke passieren. Kurz vor der Konrad-Adenauer-Brücke das Moselufer wieder verlassen, schließlich mit Hilfe einiger Fußgängerüberwege auf den Abteihof von St. Matthias. Die Grabstätte von St. Matthias erreicht man im Kircheninneren über eine Treppe (oder Aufzug!) die zur Krypta hinabführt.
Stand: Oktober 2022
Más información en
http://www.mosel-camino.infoGalería de rutas
Mapa de la ruta y perfil de altitud
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Koblenz-Stolzenfels. Kostenloses Parken neben der Hauptstraße (B 9).
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