Etappe 7, Ausflug in die Gegend: 58 km, 883 hm.
Heute mache ich mich erst gegen 10:00 Uhr auf den Weg. Der Himmel ist zwar blau und wolkenlos, aber es ist doch recht kühl. Die Fahrt geht nach Norden, vorbei an Arco, mit der Ruine hoch oben auf dem Fels. Bei Dro folge ich dem Schild zur Römerbrücke und nach ein paar Fotos geht es auf zunächst leichtem Schotter durch Olivenhaine. Links von mir erheben sich die nackten Felsen der über 1.500 Meter hohen Berge Brento und Granzoline. Der Weg führt direkt an deren Hang entlang und wird mit der Zeit grober und steiler. Eigentlich habe ich das falsche Rad mit den falschen Reifen dabei, aber so eine Strecke war eigentlich auch nicht geplant. Trotzdem macht es Spaß, aber nicht nur Freude kommt auf, sondern auch Wärme. Endlich kann ich mal die blöde Jacke ausziehen, irgendwie passt die nicht zum blauen Himmel.
Kurz vor Pietramurata erreiche ich wieder eine Straße und folge ihr Richtung Cavédine. Die Karte im GPS zeigt eine „Abkürzung“, die ich auch gleich nehme. Zuerst geht es steil auf einem sehr schmalen Asphaltband hinauf, dann wechselt der Boden zu grobem, lockeren Schotter und als ob das nicht genug wäre, wird aus steil sausteil. Na gut, dann schiebe ich halt mal ein Stück. Und noch ein Stück. Und noch mal 150 Meter. Dann bin ich endlich - nein, noch nicht oben, aber wieder auf einem fahrbaren Weg. Noch ein paar Kehren, dann habe ich es endlich geschafft. Während einer kurzen Rast, finde ich einen schmalen Weg, der grob in meine geplante Richtung führt. Ich folge dem schmalen Teerstreifen und nach einigen hundert Metern endet er bei einer Kapelle hoch über Cavédine. Nach ein paar Fotos fahre ich wieder zurück zur Straße, ich habe nämlich keine Lust unzählige Treppenstufen zum Ort hinunter zu schieben. Dann fahre ich lieber einen Umweg um dort hin zu kommen.
An der Piazza Italiana steht wie gerufen ein Café. Zum Cappu gibt es noch einen belegten Toast und eine Cola. Die Stärkung brauche ich für den Passo San Uldarico, dessen immense 584 Meter Höhe ich nun erklimmen muss – zum Glück liegt Cavédine schon auf ca. 520 Metern ;-). Die Abfahrt nach Drena ist steil und ich bin entsprechend schnell. Das hindert einen Behindertenbus (zumindest scheint der Fahrer geistig behindert zu sein) nicht daran, mich ohne Not in den Straßengraben drängen zu wollen. Ich kann gerade noch meine Faust aufs Blech hämmern, damit er mir etwas Platz lässt. Der Typ kann froh sein, dass - ach, lassen wir das …
Wieder im Tal unten strample ich auf dem gleichen Radweg wieder zurück, den ich heute Morgen schon in die entgegengesetzte Richtung gefahren bin. Diesmal mit etwas Gegenwind, dafür aber leicht bergab. Ein kurzer Schlenker am See vorbei, um für morgen einen Tisch in einem guten Restaurant zu reservieren beendet meine Runde. Vroni kommt mich abholen und da wollen wir gut essen gehen, um die Tour zu beschließen.
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