3 Tage lang in der wohl grandiosesten Alpenregion zu biken – den Dolomiten. Die berühmte Umrundung des Sellastocks. Jedoch fand ich keine angemessene Tour für 3 Tage in diesem Gebiet die meinen Vorstellungen entsprach, zumal die klassische Sella Ronda für unser Bike Event zu wenig gewesen wäre. Die berühmte Sella Ronda mußte also ausgeweitet werden und am besten noch möglichst viele Highlights mit auf den Tourplan nehmen – Nach langem Suchen was der beste Track für uns sein könnte, habe ich eine eigene 3 Tagesvariante entworfen, die uns um die regionalen Highlights der Dolomiten, den Sellastock, Bindelweg vis a vis der Marmolada & Co, sowie Langkofel und natürlich hoch zur Seiseralm führen wird um nur ein paar berühmte Hotspots zu nennen.
Los geht's in Wolkenstein im sagenhaften Grödnertal (Val Gardena) getreu dem Motto:
Keine Gnade für die Wade!
1.Etappe: Wolkenstein - Bindelweghütte (Rif. Viel dal Pan) ~32km / +1520hm / -1516hm
Wir beginnen unsere Tour in Wolkenstein im Uhrzeigersinn starten wir auf der üblichen Route der Sella Ronda die Umrundung des eindrucksvollen Sellamassivs mit unvergesslichen Panoramen im Weltnaturerbe der Dolomiten. Viel Zeit zum warmfahren bleibt uns nicht den am Eingang des Langentals beginnt gleich der erste Anstieg des Tages, so kurbeln (teilw. schieben) wir hinauf Richtung Bergstation Dantercepies. Oben angekommen hat man kurz Zeit, sich auf der Schotterstraße Richtung Grödnerjoch auf die folgende Abfahrt einzustellen. Denn direkt beim Grödnerjoch beginnt der erste fahrtechnische Höhepunkt dieser Tour: Der Singletrail Richtung Colfosco bringt feinstes Abfahrtsvergnügen. Vorsicht im oberen Teil: Es geht über ein paar Holzstege, die bei Nässe sehr rutschig sein können. Ansonsten weiß man schon spätestens nach diesem Abschnitt, dass der heutige Tag grandios werden wird! Die weitere Abfahrt nach Corvara führt vorbei am markanten Einschnitt des Mittagstals. Ab Covara beginnt wieder ein längerer Anstieg Richtung Pralongia Hütte, zuerst auf Asphalt, später auf gut zu fahrendem Schotter die Plackerei jedoch lässt sich bei derartige grandiosen und traumhaften Bergblicken, z. B. auf den Piz Boé bis hin zur Marmolada (3343m) schnell vergessen. Wir erreichen das Hochplateu vermutlich zum Mittag hin und kehren hier oben ein. Entweder zur Prolongia Hütte (2157m) oder nach kurzer steiler Abfahrt auf der Schotter-straße zur Hütte La Marmotta (Murmeltierhütte (1920m)). Danach folgt das zweite Fahrtechnik-Fest, der flüssige Höhenweg hinüber zum Pass Campo Longo, auf dem nur ein paar heftige Stufen den ansonsten perfekten "Flow" unterbrechen. Dann kurz auf der Straße bis zur Passhöhe, wo gleich die nächste Traumabfahrt beginnt. Steil, aber genial zu fahren, geht es abseits der Passtraße auf einem schmalen Weg Richtung Arabba. Von Arabba katapultiert uns dann eine Gondel 900 Höhenmeter hinauf zur Porta Vescovo. (übrigens die einzigste Aufstiegshilfe auf unserer Tour, alles andere muß selbst erkämpft werden!). Direkt vis a vis liegt nun die Königin der Dolomiten die Marmolada, der Blick in den vergletscherten Gipfelbereich ist majestätisch.
Tief unten erkennt man gerade noch den Fedaia-Stausee. Der Bindelweg führt uns dann zur gleichnamigen Hütte, unserem ersten Etappenziel, der Bindelweghütte / Rif. Viel dal Pan (2432m) (www.rifugiovieldalpan.com).
2.Etappe: Bindelweghütte - Schlernhaus (Rif. Bolzano) ~30km / +1554hm / -1531hm
Nach einem guten Frühstück geht es auf dem Bindelweg weiter, (je früher wir diesen befahren je weniger Wanderer werden uns stören) Richtung Pass Pordoi. Tief unten der Fedaia-Stausee. Die folgende Abfahrt Richtung Passo Pordoi besticht zunächst durch ihren genialen Blick auf die Sellagruppe. Weiter unten zweigt sie dann auf einen Singletrail ab, auf dem sich die Fahrtechniker so richtig austoben können. Erst kurz vor der Passhöhe endet der Spaß, die letzten 100 Höhenmeter gehören der Passstraße. Direkt unterhalb des Sas de Pordoi,beginnt nun die nächste Traumabfahrt der Sellaronda: 850 abwechslungsreiche Höhenmeter fordern dem Biker die volle Konzentration ab. Auch direkt unterhalb von Lupo Bianco gibt es noch eine knifflige Trailpassage. Entspannt rollt man dann nach Canazei im Fassatal, den Langkoffel im Rücken über einen Wiesenweg bis nach Campitello. Ab hier verlassen wir jetzt die eigentliche Sella Ronda Route nach Pian. Wir biken durch sehr schön angelegte kleine Höfe, man sieht unmittelbar, wie die Leute hier leben...
In Campitello am Eingang ins Val Duron muss man dann im Kopf den Hebel von Downhill auf Uphill umstellen, und zwar gründlich: Die Forststraße verläuft teilweise mit bis zu 24 Prozent Steigung. Dieser nahezu unfahrbare Teil dauert aber nur gut 30 Höhenmeter an, danach geht es mit moderaten 14-15 Prozent durchschnittlicher Steigung bis zur Duronhütte. Unvermittelt öffnet sich nun das Tal und gibt den Blick auf die mächtigen Felswände frei, die es zu beiden Seiten einschließen. Kurzzeitig geht es jetzt sogar bergab, dann folgt mit dem Rifugio Lino Brach eine urige kleine Hütte am Wegesrand, an der man sich wunderbar von den Strapazen der bisherigen Auffahrt erholen kann. Hier isst man auch sehr gut, z. B. Polenta mit Wurst und Gorgonzola. Der landschaftlich eindrucksvollste Teil der Runde führt nun immer weiter ins Val Duron hinein. Eingerahmt von der Rosengartengruppe im Süden und dem Plattkofel im Norden kurbelt man dem Mahlknechtjoch entgegen. Es folgt noch einmal eine heftige Rampe mit bis zu 20% Steigung, aber jetzt sieht man schon die Spitzen der Rosszähne, die den nahen Übergang zur Seiser Alm ankündigen. Wer im oberen Teil einmal anhält und durchschnauft, sollte sich unbedingt umdrehen. Nach Osten reicht der Blick bis zur Marmolada!
ACHTUNG BITTE für alle die diese Etappe ab hier weiter nachfahren wollen: Es empfiehlt sich meine hier eingestellte Etappe weiter hoch zur Tierser Alphütte evtl. von hier ab umzuplanen um evtl. eher eine leichter erreichbare Hütte auf der Seiseralm anzufahren als 2tes Etappenziel!!! Denn meine Etappe wird ab hier zur Bike& hike Tour - Meine Route folgt dem Mahlknechtjoch Richtung Tierser Alphütte. Der anschließende Höhenweg ist zwar nochmal gigantisch vom Panorama her und sehr schön zu fahren, doch danach beginnt das Abenteuer hinauf Richtung Schlernhaus. Trittsicherheit und viel Bike tragen, schieben, stemmen. Doch letztendlich tut sich auch hier der hochalpine Höhenweg auf der nochmal richtig Spaß macht bis endlich unser 2tes Etappenziel das Schlernhaus / Rif.Bolzano (2457m) (www.schlernhaus.it) vor grandioser Kulisse auftaucht. – geschafft - Prost & Mahlzeit! (Achja - hier keine Dusche vorhanden - nur kalt fließendes Wasser! - pure Hüttenromantik.)
3.Etappe: Schlernhaus - Wolkenstein ~30km / +1165hm / -2061hm
Nach einer wohl erholsamen Nacht im Rif. Bolzano beginnt für uns leider bereits der letzte Tag. Nach dem Frühstück folgen wir dem sog. Touristensteig runter zur Seiser Alm, laut Hüttenwirt:" Schlimmer ols Geschtern wirds neet". So sind wir also guter Dinge. Nach kurzem Fahrspaß heißt es dann wieder Bike & Hike. Es bieten sich jeweils sämtliche technischen Herausforderungen wie Wiesenabfahrt, Spitzkehren, künstliche Brücken, sausteile Trails mit Stufen, blanker Fels und Wurzeln aber auch wie in den letzten Tagen bereits die sagenhafte weitreichende Ausblicke auf eine grandiose Bergkulisse und die Seiser Alm die alle Strapazen vergessen lassen. Unten auf der Seiseralm angekommen kann man wieder genüsslich die flüssigen Trails fahren, ursprünglich hatte ich noch geplant die Langkofelrunde gegen Uhrzeigersinn abzufahren um noch dien Friedrich-August Weg und die steinerne Stadt mitzunehmen, doch die Zeit holte uns ein, so blieb uns nur noch einen Abstecher zur Tirler Hütte (www.tirler.com) (sehr empfehlenswert, eine der ausgezeichneten Hütten, super Essen). Normalerweise wäre mein geplanter Track jetzt von hier aus weiter nach oben gegangen, aber wir fuhren wieder ein Stück bergab und folgten dann der Langkofelrunde in entgegengesetzter Richtung bis nach Wolkenstein zurück. - Abschluss Cappuccino - schade schon wieder vorbei!
Fazit der Tour: Panorama weltklasse - Dolomiten eben, anstrengend aber absolut lohnenswert für Biker die sich auch fordern wollen ! - ein Abenteuer
Viel Spaß beim nachfahren!
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Sensationelle Runde, allerdings etwas umgeplant...
Zur Strecke: Alle Trails (bis auf den letzten Tag) sind problemlos fahrbar. Dass es davon am ersten Tag nur wenig gibt, macht die gigantische Aussicht wett. Aufpassen: Im Herbst hat nur die Hütte auf der ersten Passhöhe offen!! Wir mussten praktisch unseren 3-Tägigen Riegelvorrat am ersten Tag verzehren...Der 2. Tag ist wahnsinn. S1-S2 5km Endlostrail-Höhneweg visa vis dem Marmolada-Masssiv, dann 900hm Trailabfahrt. Dann gehts nochmal ordentlich rauf, die letzten 120hm leider schieben (>25%). 3. Tag ist dann ca. 1h durchgehend Klettersteig (tragen, 1x am Dahrtseil langhangeln, Schwindelfreiheit empfohlen!), dann 4km+ Supertrail (S1-S2, wenig S3), dann leider ca. 250hm weitgehend runtertragen/schieben. Anders (bzw. besser) kommt man auf der Seite aber nicht runter. Empfehlenswert wäre u.U. hier auf der Südwestseite abszufahren, denn auch die dann folgenden Trails sind zum Großteil langweilige Feldwege im Wald.
Dann am 3. Abend noch heim nach MUC. Kurz nach dem Brenner war der Akku leer. Nach einigen Stunden Koma auf einem Parkplatz dann um 2:30 Uhr wohlbehalten zu Hause.
Unsere Trackdaten stelle ich noch ein: Name irgendwas mit 3 Tage "Dolo-Ride". Muss es erst noch aufbereiten...wenn mal Zeit...
Grüße und danke für die Tour!
Schlernhaus