Bei dieser Tour sollten wir unbedingt Badesachen mitnehmen; schließlich führt sie an immerhin vier einladenden Badeseen vorbei. Wir starten am S-Bahnhof Karlsfeld, nehmen den südlichen Ausgang in die Straße „Zum Schwabenbächl“ und biegen rasch in den Fuß- und Radweg auf der Ostseite der Wilhelm-Zwölfer-Straße ein. Vor der Gleisbrücke fahren wir links in die Einfahrt zu den Hausnummern 20-24, die in einen reizvollen Forstweg übergeht. Wir radeln jetzt in den Allacher Forst, einer der letzten Reste des für das nördliche Münchner Umland früher typischen Lohwaldes. Er beherbergt viele seltene Pflanzen und Tieren.

Wir bleiben immer nördlich der Gleise, die sich langsam zum 1991 in Betrieb genommenen Rangierbahnhof München Nord aufweiten. Dabei unterqueren wir die Dachauer Straße. Erst am beschilderten Abzweig (grüne Radwegweiser zu den Isarauen, Regatta- und Feldmochinger See) biegen wir links ab. Unser Radweg mündet jetzt in die Pappelallee, die uns durch die Siedlung Fasanerie West, an Gärtnereien und Felder vorbeiführt. In der Nähe befinden sich bronzezeitliche Hügelgräber aus der Zeit um 1.500 v. Chr., die auf die lange Siedlungstradition in dieser Gegend hinweisen. Die grünen Wegweiser führen uns nun direkt auf den Feldmochinger See zu, dem ersten der attraktiven Badeseen auf unserer Tour. Er entstand wie alle Seen in dieser Gegend aus dem Kiesabbau, besitzt aber drei Frischwasserquellen und mit dem Kaltenbach einen ständigen Abfluss.

Nach einem erfrischenden Bad folgen wir der Ferchenbachstraße und den Radlwegweisern Richtung Isarauen und Regatta-Badesee nach Norden, queren die Karlsfelder Straße und unterqueren den nördlichen Autobahnring. Nach der Autobahn geht es gleich rechts in den Adaloweg. Über die Heppstraße radeln wir in den Eishüttenweg, mit der wir wieder die freie Flur erreichen. Der Name Eishütte rührt von einer früheren Hütte, in der sich die Arbeiter ausgeruht haben, die im Wasser stehend das Grundeis des Würmkanals herausgehauen haben. Damit wurden und werden bis heute Überschwemmungen verhindert. Kurz vor dem Regatta-Badesee müssen wir uns entscheiden, ob wir der gelben Wegweisung nach rechts Richtung Unterschleißheimer See folgen oder nach einer kurzen Fahrt geradeaus in den Regatta-Badesee springen wollen. Mit oder ohne Erfrischungsbad, unsere Tour folgt ab dem erwähnten Abzweig der Wegweisung zum Unterschleißheimer See. Wir queren bald die MVV-Tour 17, auf der sich ein Abstecher zum nahen Schloss Schleißheim unternehmen lässt. Nachdem wir die etwas enge Unterquerung der B 471 hinter uns gelassen haben, geht es auf angenehmen kleinen Straßen und Wirtschaftswegen durch die Siedlung Riedmoos und das Moosgebiet westlich von Unterschleißheim. Bevor wir in Riedmoos Richtung Unterschleißheimer See rechts abbiegen, sei ein Einkehrschwung in das idyllisch gelegene Mooshäusl empfohlen (beschilderter Abstecher von etwa 1km). Der inzwischen schön eingewachsene Unterschleißheimer See verfügt über reichlich Liegewiesen und einem Gasthaus mit Biergarten.

Wir folgen nun den gelben Wegweisern zu den Mühlseen. Es geht wieder durch die mit Siedlungen durchsetzte Mooslandschaft am nördlichen Rand der Münchner Schotterbene. Das Moor entstand durch das Austreten des Grundwassers, das hier auf der fast an die Oberfläche reichenden wasserundurchlässigen tertiären Flinzschicht zu Tage tritt. Wem es nach einer Stärkung mit einer deftigen Fischsemmel oder frisch geräucherter Forelle steht, dem sei der Hofladen der seit Generationen von der Familie Nadler betriebenen Forellenzucht an der Querung der Kreisstraße zwischen Eching und Günzenhausen empfohlen. Im weiteren Verlauf geht es einmal unter (A 9) und einmal über die Autobahn (A 99). Mit der Straße „Weidenweg“ fahren wir nach Neufahrn. An der Massenhausener Straße können wir uns entscheiden, ob wir gleich weiter zum S-Bahnhof radeln oder noch einen Abstecher zu den nahen Neufahrner Mühlseen machen. Das Gebiet besteht aus mehreren Baggerseen, von denen einer zu einem attraktiven Badesee umgestaltet wurde. Wieder gibt es auch eine ansprechende Einkehr mit Biergarten. Zurück zum S-Bahnhof Neufahrn ist es nur ein Katzensprung. Dort endet unsere Kombitour aus Radeln und Baden im Nördlichen Münchner Umland.

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