Der vierte Tag: Die Königsetappe
Nach einem typischen Bersteigerfrühstück in der überfüllten Stettiner Hütte sind wir froh schnell auf die Bikes zu kommen und dem Trubel zu entfliehen.
Die letzten 30Hm auf das Eisjöchl (2895m) sind fahrbar und somit schnell erledigt. Den Morgen auf dem Joch zu geniessen und die wunderbare Aussicht von den Zillertaler Alpen über die Ötztaler bis über Ortler hinüber zur Brenta / Adamello Gruppe; total geiles Panorama.
Der Trail ins Val di Fosse bergab zum Eishof gehört zum Feinsten was die Ostalpen zu bieten haben. 100% fahrbar, lediglich die zur Regenableitung eingesetzten quergestellten Steinplatten erfordern etwas Aufmerksamkeit und reduzieren das Tempo.
Ab dem Eishof geht es auf einem breiten Fahrweg das Tal vollends runter, nervig sind die vielen Viehgatter, die immer wieder den Flow unterbrechen.
Bei Vorderkaser treffen wir auf einen grossen Wanderparkplatz und müssen uns ab hier die weitere Abfahrt mit allerlei Autos teilen, die sich diesen Morgen steil bergauf abmühen.
Auf Asphalt gest es jetzt das Schnaltal raus bis zur Reschenbundesstrasse bei Naturns. Wenn man kurz vor dem Ende rechtzeitig anbremst, dann kann der letzte Tunnel auf der alten Fahrstrasse rechts umfahren werden.
2400Hm unter dem Eisjöchl ergeben sich nun mehrere Optionen: Entweder über die Naturnser Alm und das Vigiljoch oder den Tarscher Pass. Unser Ziel für diesen Tag wäre die Haselgruber Hütte gewesen (Nur telefonisch zu erreichen). Wir haben uns für die dritte Variante entschieden und sind den Radweg nach Meran und Marling hinab gerollt und haben von dort das Ultental auf Asphalt über Pankraz und den Zoggler See in Angriff genommen.
Ein Gewitter am Zoggler See zwang uns zu einer Nachmittagspause mit feinem Cappuccino in Kuppenwies, was zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich ein Problem darstelte. Was wir nicht wussten ist, dass wir dieses Gewitter bis zum Abend nicht mehr so recht loswerden sollten, und doch noch über das Rabbijoch mussten.
In der nächsten Regenpause also wieder auf das Bike um zumindest mal nach St. Gertrud zu kommen und von dort die steile Schotterauffahrt durch das Kirchbergtal auf die Bärhapalm. Die Rampen in Richtung Alm werden zum Ende hin so fies steil, dass einige Stellen nochmal mit Schieben angesagt sind. Immer das Gewitter mit Donnern und Blitzen im Nacken haben wir an der Bärhap-Alm (2295m) die nächste Pause abgewartet um dann die restlichen 30 Minuten auf das Rabbijoch hochzuschieben und drüben die ca. 50Hm zur Haselgruber Hütte abzufahren.
Jetzt würde es sich auszahlen wenn wir die Hütte telefonisch am Morgen reserviert hätten. Wir waren wetterbedingt sehr spät und offensichtlich ist die Hütte auch beliebtes Ziel zahlreicher geführter Touren. Die Hütte war auf jeden Fall voll, die Hüttenwirtin aber trotzdem freundlich und hilfsbereit und hat uns ein Hotel in Rabbi unten im Val di Sole abgecheckt.. Nach knapp 100Km und schon 2300 Hm an diesem Tag nun noch durch das Gewitter abfahren.
Der Trail (Sentiero 135/133) von der Haselgruber Hütte runter gehört zu einem weiteren Highlight dieses X-Alp, wir wären ihn gerne ohne Zeitdruck und bei besserem Wetter gefahren. Auch auf dem Schotterweg bald nach Malga Palu zweigen auch immer wieder Trails ab, die es sicher lohnt ausgetestet zu werden.
Geschafft aber glücklich schlagen wir abend kurz vor halb acht abends in unserer Unterkunft in S. Bernardo im Val di Sole ein, es schüttet mittlerweile wie aus Kübeln, Blitze zucken durch das Tal. Im Hinblick auf das kommende 5-Gänge Menü verschieben wir diese Problematik erst einmal auf den kommenden Tag.
Das Übliche: Ich übernehme keine Haftung für Unfälle, Schäden und Stürze bzw. Strafen, die aus einer Befahrung dieser Route resultieren. Es muss sich an die geltenden Gesetze gehalten werden und das Rad ggf. geschoben werden
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