Rote Felsen, die Rote Saar, die Spuren eines Papstes und die eindrucksvollen Höhen des Donongebiets: Allein diese Stichworte deuten an, dass wir auf dieser Tour durch die Mittelvogesen - und im Tal der Roten Saar durch eine der einsamsten Landschaften Europas - so Einiges erleben können. Mit rund 120 Kilometern Länge und etwa 2500 Höhenmetern hat die Runde durchaus alpinen Charakter. Anders als in den Alpen sind wir hier aber auf nur wenig befahrenen Straßen unterwegs. Geradezu einsam ist die rund 20 Kilometer lange Auffahrt entlang der Roten Saar (Sarre Rouge) hinauf Richtung Donon.
Wir radeln auf den Spuren eines Papstes, der in dieser Region geboren wurde (Leo IX.), spüren etwas von der historischen Zerrissenheit dieser Landschaft, die französische und deutsche Lebensart gleichermaßen geprägt haben. Bizarre rote Felsen wie der Rocher du Diable bei Abreschviller und die rot eingefärbte Erde bilden für diese Fahrt eine eindrucksvolle Kulisse.
Wir starten im Osten von Wangenbourg, die Domaine de la Mossig ist für die Radtour als Quartier ein idealer Ausgangspunkt. Die Tour radeln wir gegen den Uhrzeigersinn. Erste Stationen sind der Col de Valsberg (652 Meter) und der Rocher de Dabo (647 Meter). Dann über Abreschviller und Walscheid hinein ins Tal der Roten Saar und hinauf in Richtung Donon.
Über Schirmeck, Barembach, Grendelbruch und Mollkirch dann nach Nieder-/Oberhaslach und über den Col des Pandours (662 Meter) zurück Richtung Wangenbourg. Angesichts der vielen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand ist es zu empfehlen, die Tour auch mit dem Pkw abzufahren und sich dann Zeit für gezielte Besichtigungen zu nehmen.
Sehenswürdigkeiten und Höhepunkte:
Rocher de Dabo:
Weithin sichtbarer, 647 Meter hoher Bergkegel. Die Dagsburg stand hier bis zu ihrer Zerstörung im 17. Jahrhundert. Von ihr stammte die Mutter Paps Leos IX. (1002 bis 1054), der in dieser Region auf eine vielfältige Weise verehrt wird. Während seiner Amtszeit kam es zur Spaltung zwischen der katholischen Kirche und der orthodoxen Ostkirche (1054). Der im elsässischen Eguisheim geborene Leo IX. (Bruno von Egisheim-Dagsburg) wurde 1087 heiliggesprochen. Zu seinen Ehren wurde 1890 im Bereich der früheren Burg eine Kapelle errichtet (in der Regel von April bis November geöffnet).
Grotte St. Léon:
Sehenswerte rund 30 Meter tiefe Höhle zwischen Walscheid und Abreschviller, nördlich der Straße gelegen – es ist die größte Höhle dieser Art in den Vogesen. Im hinteren Bereich gibt es zwei kleine Quellen. Einer Sage nach sollen sie Eheleuten zum erhofften Kindersegen verhelfen.
Rocher du Diable:
Beeindruckende Felsformation aus Buntsandstein – und sagenumwoben dazu. Drei Jungfrauen in Nonnenkleidung sollen hier unterwegs sein und alte Schätze, die in den Felsen verborgen sind, hüten.
Col de l’Engin/deutscher Soldatenfriedhof:
Hier waren 30 deutsche Soldaten der 197. Infanteriedivision beerdigt, die 1940 bei den Kämpfen in den Vogesen starben. 1966 wurden sie auf den großen Soldatenfriedhof Niederbronn umgebettet. Der Kriegseinsatz der 197. Infanteriedivision ist in der Anlage des ehemaligen Friedhofs beschrieben – er führte 1941 bis vor die Tore Moskaus, dann jahrelang zurück. Das Kriegsende 8. Mai 1945 markiert das Ende dieses bitteren Weges.
Donon/Col du Donon:
Einer der großen Höhepunkte an der elsässisch-lothringischen Grenze. Der Berg (1009 Meter) bietet eine fantastische Aussicht. Kelten, Gallier und Römer haben hier Spuren hinterlassen. Vom Parkplatz am Pass führt ein Pfad auf den Gipfel (rund 40 Minuten). Auf dem Gipfel befindet sich ein 1869 nach antikem Vorbild errichteter Tempel, in dem bis 1958 verschiedene historisch wertvolle Gegenstände aufbewahrt wurden (heute im Museum Epinal). Auf dem Weg zum Gipfel liegen der Druidenfelsen und die sogenannte Kaisertreppe, die für einen Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. im Ersten Weltkrieg errichtet wurde. Zu sehen sind unter anderem auch Reste eines Tempels aus gallo-römischer Zeit.
Kirche St. Florent in Niederhaslach:
Die Ursprünge der prachtvollen gotischen Kirche reichen ins 13./14. Jahrhundert zurück. Ein Vorgängerbau mit Kloster stammte aus dem 6./7. Jahrhundert. Bei der Klostergründung spielte der heilige Florentius, ein aus Irland stammender Einsiedler, später Bischof von Straßburg, eine maßgebliche Rolle.
Ruine Wangenbourg:
Ruine des erstmals 1362 erwähnten Chateau de Wangenbourg – das seinerzeit sogar mit einem Schwitzbad ausgestattet war.
Einkehrmöglichkeiten:
Restaurants mit spektakulären Ausblicken gibt es auf dem Rocher de Dabo und auf dem Col du Donon.
Weitere besondere Ziele in der Umgebung:
Interessant ist es, die Tour Richtung Südosten auszubauen. Hier gibt es Ziele wie den berühmten Mont Ste. Odile (763 Meter) und das 1100 Meter hohe Champ du Feu. Ferner das auf einer Anhöhe (800 Meter) gelegene ehemalige Konzentrationslager Struthof. In der mitreißenden Region Elsass begegnen wir auch den Abgründen der Geschichte.
Galerie du tour
Carte du tour et altitude
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Auf der A 35 und der A 4 umfahren wir, aus Richtung Karlsruhe kommend, Haguenau im Süden. Weiter Richtung Saverne, dort auf der Straße N 4 nach Süden nach Wasselonne. Hier nach rechts abbiegen und auf der D 224 Richtung Wangenbourg.
Wer aus Richtung Offenburg kommt, hält sich auf der A 352 nach Westen. Dann nach Norden auf der D 422 Richtung Wasselonne. Hier nach Westen auf der D 224 Richtung Wangenbourg.
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