Hier eine wunderschöne, wenn auch lange Tour an der Cote d'Azur zwischen Frejus und Cannes im Massif de l'Esterel.

Los ging es für uns vom Campingplatz (Esterel Caravaning in Agay), weil wir dort campiert haben. Man kann aber auch ohne dort Gast zu sein vor der Zufahrt parken!

Bei dieser Tour klappert man nahezu alle "Sehenswürdigkeiten" des Massif de l'Esterel ab: Man kommt durch das Tal Ravin de Mal Infernet, man besteigt hintereinander den Pic de L'Ours und den Pic de Cap Roux und kommt am Rocher de Saint Barthélemy vorbei.

Die Tour ist sehr lang! Etwa ein Drittel bis zur Hälfte läuft man über schmale Pfade mit viel Auf und Ab und Geröll, so daß doch etwas Trittsicherheit erforderlich ist und, da es halt auch lange über solche Wege geht, erfordert diese Tour einiges an Kondition. Die Auf- und Abstiege sind aber moderat.

Landschaftlich war das aber echt eine Super-Tour! Wir waren Anfang Mai dort und es blühte, sproß, raschelte und zwitscherte ununterbrochen links und rechts des Weges. Auch der Ausblick aufs Mittelmeer und Cannes waren echt toll.

Dieses Gebirge besteht übrigens aus Porphyr. Das ist ein rötliches Gestein. Wenn die Sonne richtig draufscheint, ist das Massif de l'Esterel sehr fotogen!

Man kann aber auch mit dem Auto an verschiedenen Stellen in das Massif hineinfahren, so kann man u.U. die Tour modifizieren bzw. verkürzen! Allerdings fahren die Franzosen am Wochenende auch gerne mal ins "Grüne", so daß man dann immer wieder Autos begegnet.

Noch zwei Kleinigkeiten:

- Der Weg führt zweimal durch ein Flußbett ohne Brücke. Als wir da waren, führten diese Flußbetten kein Wasser, aber es war deutlich zu sehen, daß in den Wintermonaten dort ordentlich viel Wasser geflossen sein muß. Also sollte man die Tour in dieser Zeit nicht versuchen, wenn man nicht nach der Hälfte enttäuscht abbrechen möchte.

-Ziemlich am Ende führt der Weg über ein Privatgrundstück! Dort steht am Anfang auch ein dickes Schild, daß den Zutritt eindeutig verbietet! Da es spät war und wir keinen Umweg mehr machen wollten, haben wir es gewagt. Man kommt auf diesem Weg leider ziemlich dicht an dem Bauernhof vorbei und es gibt kaum Möglichkeiten "vorbeizuschleichen"! Wir hatten Glück, denn man war scheinbar beim Abendessen. Allerdings sind etwa hundert Meter nach dem Haus auf der rechten Seite die obligatorischen Jagdhunde untergebracht. Die waren angekettet und haben auch erst gekläfft, als wir quasi schon vorbei waren! Dieses Schild "Zutritt verboten!" ist übrigens von der anderen Seite (also aus Nord; Wald) nicht vorhanden und der Weg auf der offiziellen Wanderkarte des IGN eingezeichnet. Es muß jeder selbst überlegen, ob er es wagt und ggf. mit dem Besitzer diskutieren möchte oder ob er die Straße nimmt. Ich habe einen Wegpunkt für diese Stelle eingerichtet. Dort müßte man dann links gehen, also der Straße folgen, kommt auf die D100, der man nach rechts folgt, und somit auch zum Campingplatz kommt.

Viel Spaß!

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