Diesen etwa 350 km langen Abschnitt des Donauradweges beschreibe ich insgesamt. Er unterscheidet sich vom deutschen Teil in mehrfacher Hinsicht. Einmal wird er in Massen befahren. Aus aller Herren Länder radeln hier die Menschen entlang. Ein Sprachen- und Völkerkauderwelsch aus Englisch, Slawisch und Deutsch. Dann ist der östereichische Teil fast durchgehend und komfortabel asphaltiert. So gut wie kein Schotter. Zum dritten führt er ziemlich stetig am Fluss entlang. Man hat ihn immer im Blick. Steigungen gibt es nicht. Dafür muss man allerdings mehrfach das Ufer wechseln. Fähren (für 2,50 Euro) bringen einen aber ständig hinüber. Der schönste Teil ist nach meinem Geschmack gleich hinter der deusch östereichischen Grenze. Durch das enge Flusstal führt keine Autostraße oder Bahntrasse. Natur pur, die nur von Flussdampfern und Radlern bestaunt werden kann. Auch die dunkle Seite der Geschichte kommt auf dem Donauweg zum Zuge. Bei Mauthausen, einem ehemaligen KZ hat man die Bahnstrecke (heute führt der Radweg dadurch), die früher die Häftlinge vom Lager zur Düsen Fabrik zurücklegen mussten, entsprechend beschildert. Ein sehr nachdenklich machender Teil der Strecke. Hinter Kloster Melk beginnt die Wachau, ein herrliches Wein Anbaugebiet. Überall kleine Winzerstädte mit Verkostungsmöglichkeit. Dürrstein ist besonders geschichtsträchtig. Hier wurde Richard Löwenherz von Graf Leopold vier Monate gefangen gehalten, nachdem erster den Grafen bei der Einnahme von Akkon tief beleidigt hatte. Außerdem fand dort eine berühmte Schlacht gegen Napoleon im Zuge der Koalitionskriege 1805 statt. Ein Denkmal erinnert daran. Krems bietet ein Karikaturmuseum, mit Janosch und der Tiegerente. Unbedingt sehenswert. Von da ist es nicht mehr weit (ca 85 km) bis Wien, meinem Tourenziel. Wer sich vor vielen anderen Radlern nicht scheut, dem sei diese Tour wärmstens empfohlen.