Diese Tour ist bis zur Sagereck Alm für jeden machbar. Für den Abschnitt über den unmarkierten Verbindungsweg ist jedoch Orientierungssinn, Trittsicherheit und auch etwas Schwindelfreiheit erforderlich.
Die Tour ist nur per Boot bzw. lange und anstrengende Wanderungen über die den See flankierenden Berge machbar.
Wir starten recht früh am Bootsanleger in Königssee. Mit dem Elektroboot kommen wir in ca. 50 Minuten nach Salet. Die Fahrt auf dem fjordartigen See ist schon mal ein Erlebnis. Die meisten Touristen verlassen das Boot in St. Bartholomä.
Vom Salet-Anleger gehen wir zügig Richtung Obersee - viel kleiner aber nicht minder beeindruckend. Hier gibt es in der Frühe nur wenige Wanderer. Der breite Weg führt bis zur südlichen Felsbegrenzung des Sees, dann geht es gut gesichert auf einem Pfad etwas nach oben. Das scheint, wie wir auf dem Rückweg sehen werden, schon eine natürliche Grenze für viele Spaziergänger zu sein. Hinder dem See gehen wir noch ein Stück aufwärts um einen Blick auf den mit 470 Metern Fallhöhe höchsten deutschen Wasserfall (Röthbachfall) und das Talende zu werfen. Auch der Rückweg bietet immer wieder tolle Blicke. Auf einem Foto habe ich die Spiegelung des Watzmanns auf dem Obersee festgehalten.
Allerdings wird es stetig voller. Das ändert sich nach dem Abzweig zur Sagereck Alm. Im Garten findet sich schnell ein Platz für eine erfrischende Schorle. Schnell noch ein paar Infos zum geplanten Weg eingeholt und dann geht's los.
Der Pfad ist nicht markiert und schon etwas verfallen. Durch Wald und Felsen ist die Ortsbestimmung durch GPS auch nicht besonders zuverlässig (PS: habe den Track ein bischen korregiert). Zunächst geht es auf gut sichtbaren Spuren am See entlang. Dann sollte man sich solange wie möglich seenah halten. Wir sind zu früh in Richtung Felsen einer wohl von Wasser erzeugten Spur aufgesessen. Ab und zu haben Wanderer kleine Steinmänchen gesetzt. Im Laubwald erzeugen abgefallenes Laub und Früchte mitunter eine rutschige Unterlage. Einige Stellen sind auch etwas luftig, eine über ca. 30 Meter. Der Steig verläuft hier zwei Füße beit direkt an der Kante. Hier wäre eine Seilsicherung sicher hilfreich. Für trittsichere und schwindelfreie Wanderer dürfte das aber kein Problem sein. Der Pfad windet sich noch einige Höhenmeter (bis ca. 850 m) bis auf den Kamm zum Schrainbachtal. Bald kommt der breite Wanderweg zum Kärlingerhaus in Sicht. Auch wenn der Weg zum Greifen nahe erscheint sollte nun der Abstieg nicht überhastet erfolgen. Mit ein bisschen Spürsinn läst sich der verwachsene schräg den Hang herunterführende Weg leicht wiederfinden. Von der Alm waren es nur 1,5 Stunden. Ein schöner Pfad. Ich würde ihn allerdings wegen der schwierigen Orientierung und der Rutschgefahr nicht in der Gegenrichtung gehen.
Da uns vom Kärlingerhaus absteigende Wanderer vor einem nahenden Unwetter warnen, machen wir uns gleich in Richtung St. Bartholomä an den Abstieg. An ein Radio für Bergwetterwarnungen haben wir nicht gedacht. Die verbleibenden 3 km machen wir in einer Stunde. Da bleibt gerade mal Zeit für ein paar Schnappschüsse vom Königssee und vom Schrainbach. Zum Glück sind wir schon auf der Schutthalbinsel von St. Bartholomä als es so richtig zu schütten anfängt.
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