Tourendatum: 26.10.2014
Tourencharakter: MTB-Tour auf den höchsten Berg des Mendelkammes. Die landschaftlichen Eindrücke sind außergewöhnlich schön (vorausgesetzt das Wetter passt), die Blicke ins Etschtal fast vergleichbar mit denen aus einem Flugzeug. Als höchste Erhebung hat man einen tollen Rundumblick von den Gardaseebergen im Süden über die Dolomiten im Osten, auf die Ötztaler im Norden und die Ortlerberge im Westen. Fährt man, wie ich, den Mendelpass mit dem Bike hoch stellt die Tour schon hohe Anforderungen an die Kondition; wer es gemütlicher mag, spart sich ca. 850 Hm bei der Benutzung der Standseilbahn auf den Mendelpass ein. Die Gipfel-Abfahrt besteht aus schönen Trails mit z.T. kurzen, steilen Schiebeeinlagen; ab dem Grauner Joch kann man zwischen der Forstraße und dem z.T. sehr steilen Trail wählen.
Tourenverlauf: Vom PP bei den Sportanlagen vor Tramin (217) fährt man auf Asphaltstraßen in nördlicher Richtung oberhalb des Kalterer Sees entlang und erreicht auf Nebenstrecken Kaltern (493). Hier muss man sich entscheiden, ob die Seilbahn benutzt werden soll, oder die Mendelpassstraße mit dem Bike hochgefahren wird. Ich habe mich für die sportliche Variante entschieden, muss aber eingestehen, dass diese außer Kalorienverbrauch, keine großartigen Erlebnisse zu bieten hat. Auf der breiten, 2-spurigen, ziemlich flach ansteigenden Passstraße schraubt man sich über viele Kehren bei leider z.T. lebhaftem Verkehr ca. 850 Hm hinauf zum Mendelpass (1363). Die Straße verläuft meist im Wald, sodass sich die Ausblicke ins Tal in Grenzen halten.
Hat man dann den Pass endlich erreicht, wird die Aussicht schon deutlich besser und esbeginnt die eigentliche MTB-Tour. Auf einer Sandstraße gehts relativ flach durch Wald an der Enzianhütte (1409) vorbei zur Halbweghütte (1585, alles beschildert). Man folgt weiter dem Weg Nr. 500 Richtung M. Roen und gelangt über einzelne kurze Steilstellen zum Rif. Malga di Romeno (1768). Dieser schöne Fleck lädt etwas zum Verweilen ein, eine Gaststätte, gute Aussicht und ein schönes Kirchlein verzieren den grasigen Sattel.
Ab jetzt wirds deutlich steiler. Der schmälere Weg wäre prinzipiell fahrbar, aber die Steigung überzeugt mich, dass die ökonomischere Fortbewegungsart das Schieben ist. Nach ca. einer halben Stunde erreicht man die Waldgrenze und der mittlerweile zum Fußweg gewordene Anstieg ermöglicht es den flacheren Teil des Wiesenweges teilweise zu fahren. So erreicht man doch noch im Sattel den höchsten Punkt (2116). Die Aussicht dort oben ist wirklich überwältigend, die Talsohle im ca. 1900 Hm tiefer gelegenen Etschtal erscheint wie aus einem Flugzeug. Der Blick nach Süden über den kreuzgeschmückten S-Gipfel Richtung Gardaseeberge ist märchenhaft schön. Man kann mit dem Bike in wenigen Minuten den S-Gipfel erfahren und dort beim Gipfelkreuz (2111) nochmal eine Pause einlegen, bevor es anfangs schiebend den 500-er Weg ca. 50 Hm steil hinab geht, bis man wieder das Bike besteigen kann. Der Trail führt ziemlich flüssig unterhalb des Kammes entlang hinüber zum Schwarzen Kopf, von dem es nochmal steil (Schieben) zu einem großen Aussichtskreuz hinabgeht.
Auf dem schönen Trail weiterfahrend erreicht man das Wetterkreuz, von wo es kurz steil ansteigt und man schließlich auf einem breiteren Fahrweg flach abwärts ins Grauner Joch (1800) gelangt.
Hier kann man wählen, ob der zumindest im obersten Teil sehr steile Waldtrail oder die Forststraße für die Abfahrt genommen wird. Ich fuhr zuerst den Trail, der sich aber durch viele umgestürzte Bäume als lästiger Hindernisparkour erwies. Das Gelände ist außerdem sehr steil, ein Sturz wäre nicht sehr angenehm. Ab 1580m mündet der Trail wieder in die Forststraße, die ich aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit für die restliche Abfahrt benutzte. Als Alternative könnte man ab ca. 1500m wieder den Trail Nr.1 fahren, der hier nicht mehr so steil aussah und immer wieder in die Forststraße mündet (Abkürzer).
In ca. 950m gehts auf Asphalt weiter hinab zu einer Kreuzung (ca. 860), wo man links weiter am Lenzenhof vorbei, wieder auf Sand hinab ins Höllental gelangt. Nach der Talquerung fährt man auf der nördlichen Talseite zuerst auf Sand, dann auf Asphalt steil hinab am Schloss Rechtenthal vorbei zurück nach Tramin.
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