Heute wandern wir um den Laacher See, dem mit 3,3 km² größten See in der Eifel. Der Laacher See gehört zu den Besitztümern der am See gelegenen Benediktiner-Abtei Maria Laach, wie auch die umliegenden Ländereien, ein Fischereibetrieb und das Seehotel Maria Laach. Obwohl oft als Maar beschrieben, ist der Laacher See kein solches und auch kein Vulkansee, sondern ein Caldersee, ein wassergefüllter Einbruchkrater, der nach dem Entleeren der Magmakammer unterhalb des Vulkankegels durch Einsturz entstanden ist. Der ursprüngliche Vulkanberg fällt in sich zusammen, nur der Wulst am äußeren Rand bleibt zurück und der Kessel füllt sich im Laufe der Zeit mit Wasser. Der Laacher Vulkan war vor rund 13.000 Jahren aktiv, erdgeschichtlich also vor gar nicht so langer Zeit. Über drei aufeinander folgende Phasen kam es damals zur größten Vulkankatastrophe auf europäischem Boden, bei der die Ausbrüche Explosionen mit einer Sprengkraft von rund 500 Hiroshima-Bomben entwickelten.
Zunächst einmal gilt es, unser Fahrzeug ordentlich zu parken. Wir finden einen Parkplatz beim Campingplatz, der in unmittelbarer Nähe zu der Kreuzung der L 113mit der L 115 liegt. Er ist gebührenpflichtig, 1,50 € sind zu entrichten, meint der Parkplatzwächter, der verspricht, dafür auch ordentlich Acht zu geben. Andere Möglichkeit wäre der Start beim Kloster Maria Laach, wie wir später erfahren, liegen die Parkgebühren dort bei 2 €. Kostenlos geht auch: Am Erntekreuz – Vom Kloster auf der L 113 Richtung Mendig fahren, auf der Höhe oben liegt der Parkplatz.
Schnell geht es ab auf die Wanderschaft, ein breiter Wanderweg führt uns nun vorbei am Campingplatz entlang des Sees. Bald können wir aber auch auf einen kleinen Pfad ausweichen, der ein paar Meter tiefer direkt am Seeufer verläuft. Der Pfad sei empfohlen, auch wenn er etwas beschwerlicher (oder eben auch nicht so langweilig…) zu begehen ist. Wer ihn meidet, dem entgehen die Mofetten. Die Mofetten? Wir sind hier im Vulkangebiet, in der Ost-Eifel zählt man mehr als 120 Ausbruchspunkte, wobei knapp sechzig deutliche Vulkanberge entstanden sind. Zumeist sind das basaltische Schlackenkegel, aber auch wenige aus Phonolit. Tut aber hier nichts zur Sache. Die ist nämlich die, dass die vulkanische Tätigkeit noch lange nicht zum Stillstand gekommen ist. Deshalb treten auch am Ostufer des Laacher Sees Kohlendioxide aus, so genannte CO2-Exhalationen. Soweit das auf dem Land geschieht, ist das nicht zu erkennen und auch nicht zu erriechen. Im Wasser sieht man aber sehr wohl, dass überall kleine Bläschen aufsteigen und an der Wasseroberfläche zerplatzen. Die Mofetten. Es blubbert, und blubbert und blubbert… Muss man unbedingt gesehen haben.
Weiter geht es auf dem Pfad, später steigen wir die paar Meter wieder zum breiteren Weg hinauf und plötzlich öffnet sich der Laubwald. Wir haben nun die Wahl, entweder geradeaus am Waldrand weiter zu gehen oder uns rechts zu wenden und durch die Wiesen zu gehen. Wir wählen die zweite Alternative und wandern jetzt auf grasigem Pfad durch die Wiesen. Der See entfernt sich von uns, dafür weiden jetzt Kühe rechts von uns, trennen uns vom See.
Heute ist der Laacher See, der hauptsächlich von Grundwasser gespeist wird und keinen natürlich Abfluss hat, 53 Meter tief. Das war nicht immer so, wie wir beim aus dem Mittelalter stammenden Fulbert-Stollen erfahren, nachdem wir rechter Hand ein paar Treppen hinabgestiegen sind. Der 880 m lange Stollen wurde benannt nach dem damaligen Abt der Benediktiner-Abtei Fulbert (1152 – 1177), um den Seespiegel zu stabilisieren und Hochwassergefahren vorzubeugen. Ein weiterer Stollen, der fünf Meter tiefer und parallel verläuft, wurde zwischen 1840 und 1845 unter dem preußischen Regierungspräsident und Eigentümer des säkularisierten Klostergutes und Sees Daniel Heinrich Delius zur Absenkung um weitere fünf Meter und damit auf das heutige Niveau angelegt. Land- und Weideflächen wurden damit gewonnen und die liegen jetzt zwischen uns und dem Laacher See und werden von grasenden Kühen in Anspruch genommen, die uns wiederkäuend mit großen Augen betrachten. Insgesamt verlor der See übrigens durch die Absenkung der beiden Stollen ein Drittel seiner Wasserfläche.
Weiter geht es entlang des grünen Gürtels, der uns vom See trennt, bis wir auf die Obstanlagen des Klostergutes treffen. Die Ernte ist schon eingebracht – schade. Wir wenden uns rechts und treffen bald auf die L 113, deren Gehweg uns nun zum Kloster weiterführt. Rechts ab, es ist wieder etwas Grün zwischen uns und dem fließenden Verkehr, geht es am (gebührenpflichtigen) Parkplatz der Klosteranlagen vorbei. Hier würde ein Abstecher zu den klosteranlagen lohnen, eine Unterführung führt dort hinüber. Dort kann man sich im Seehotel oder in der Klostergaststätte stärken und die Klostergärtnerei sowie ein Kunst- und Bücherladen locken zum Einkauf. Weil unsere Umrundung des Sees noch nicht abgeschlossen ist, verschieben wir den Besuch auf später (und ehrlich: er hat sich dann auch gelohnt) und geben uns im Hofladen mit einer Currywurst mit Pommes zufrieden und marschieren weiter. Der Weg führt jetzt vom Hofladen über die Weiden direkt zum See und dann von dort aus am Seeufer weiter. Ein Anlegesteg wird passiert, ein einsamer Fischer auf seinem Boot und zwei Enten beleben den See. Teilweise geht es jetzt auf Bohlen weiter, rechts und links schwappt Seewasser an das Holz. Später wandern wir wieder auf festem Boden weiter, bleiben aber weiter immer am Kraterrand… Pardon: Seerand… und bald ist auch unser Parkplatz wieder erreicht. Augenzwinkernd meint der Parkplatzwächter „Alles ok, hab aufs Auto gut aufgepasst.“ Und ergänzt mit Blick auf Schäferhund Leo „Aber der Dicke ist jetzt schön geschafft, was?“ Ne, das ist nur das Fell, wenn der nass ist, ist der so was von gertenschlank. Und Kraft hätte der auch noch für eine zweite Runde. Aber das behalten wir für uns.
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