Die Thaya (tschechisch Dyje, gesproch Dije) ist ein in weiten Teilen halbwegs naturbelassener Fluß im Grenzland Österreich-Tschechien. Der Flußlauf wurde nur an einigen Stellen am Unterlauf begradigt, entsprechend schlängelt sie sich in fast bizarren Schleifen über 311 km durch Wald- und Weinviertel in Niederösterreich und durch Mähren - Luftlinie wären es nur 220 km. Besonders der Mittellauf zeichnet sich durch Mäander und Umlaufberge aus.
Der Eiserne Vorhang ließ hier der Natur für mehrere Jahrzehnte freien Lauf. Glücklicherweise haben Tschechien und 2000 auch Österreich im Bereich um Hardegg, der kleinsten Stadt Österreichs, auf beiden Seiten der Grenze Nationalparks eingerichtet.
Die Thaya hat sich bei Hardegg fast 200 m tief in Granit und Gneis gegraben. Der Höhenunterschied zahlreicher Wanderwege ist entsprechend. Vor allem, wenn der Weg immer wieder vom Tal bergauf und danach wieder talwärts führt, kommen ein paar Höhenmeter zusammen.
Die gemächlich dahinfließende Thaya kann aber auch anders. In den letzten 15 Jahren gab es drei verheerende Hochwasser. In Raabs stieg das Wasser 2006 in nur zwei Stunden von 1,20 m auf 6,60 m.
Manche sehen die Thaya jeden Abend über den Bildschirm flimmern - auf der ARD-Wetterkarte vom östlichsten Zipfel Bayerns 200 km nach Osten, dort schlängelt sich die Thaya.
Auf tschechischer Seite und im Nationalpark Thayatal sind die Wanderwegen perfekt. Außerhalb lassen die streckenweise schlecht markierten Routen sehr zu wünschen übrig. Oft führen sie kilometerlang über Asphalt. Sehr viele Feld- und etliche Waldwege wurden von den Österreichern komplett asphaltiert. Ein Eldorado für Radfahrer, ein Graus für mich als Wanderer. Leider wurde bei der Streckenführung der überregionalen Wanderwege wenig Phantasie entwickelt, so sind Rad- und Wanderweg sehr oft identisch.
Dummerweise ist das zur Verfügung stehende Kartenmaterial nicht wirklich geeignet Alternativrouten zu finden - viele kleine Wege sind nicht eingezeichnet, der Maßstab für eine Wanderkarte zu groß. Aber fast immer, wenn ich mir meinen eigenen Weg gesucht habe, konnte ich feststellen, wie idyllisch die Gegend sein kann.
Das es auch anders geht, hat der letzte Abschnitt meiner Wanderung gezeigt. Von Primmersdorf bis Raabs führte der Weg oft über kleine Wege, machnmal sogar über schmale Pfade.
Am Ende sind über 200 km per pedes zusammengekommen, zusätzlich die Stadtbesichtigungen in Znojmo (gesprochen Sneumo, das S wie in Summe) und Drosendorf.
Ein paar historische Fakten: Die gesamte Gegend meiner Wanderung gehörte im Frühmittelalter zum Großmährischen Reich, dem ersten slawischen Staat überhaupt. Von hier ging die Verbreitung des Christentums unter den Slawen aus. Damit wollten sich die Slawen dem starken Einfluß des ostfränkischen Reichs und der römischen Kirche entziehen, was nur teilweise gelang.
Zum Reich gehörten u.a. die Gebiete Böhmens, der Sorben (also auch Südbrandenburg!) und der Norden des heutigen Ungarns.
Die noch nicht christianisierten Ungarn zerschlugen Anfang des 10. Jh das Großmährische Reich, konnten sich aber nicht behaupten, da sie ihrerseits 955 von Otto dem Großen besiegt wurden.
Der Norden Mährens gerät danach unter böhmische Kontrolle, der Süden fällt an die Markgrafschaft Österreich.
Unterkunft war -wie immer- kein Problem. Nur in Hardegg empfiehlt sich für's Wochenende eine Reservierung, da bei schönem Wetter die wenigen Betten schnell belegt sind.
Angereist bin ich über Breclav, von wo alle zwei Stunden ein Regionalzug nach Znojmo fährt. Die Rückreise war etwas aufwendiger, da selbst an Werktagen nur wenige Busse verkehren. Mit vier Mal Umsteigen (zwei Mal Bus, zwei Mal Bahn) ging's von Raabs nach Ceske Budejovice. Nach einer Nacht dort mit der Bahn weiter über Prag nach Dresden, von dort wegen des Bahnstreiks mit dem Bus nach Berlin.
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Komentarze
Von Berlin aus mit der Bahn bis Breclav, dort umsteigen nach Znojmo.
Die Rückfahrt war relativ tricky: Bus von Raabs bis Waidhofen, mit dem nächsten Bus bis Vitis. Dort umsteigen auf die Regionalbahn nach Ceske Velenice, von dort weiter mit dem Zug nach Ceske Budejovice. Von dort über Prag Richtung Heimat.
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