Wir starten unsere Tour am südlichen Ortseingang beim Nett-Markt. Dort stehen genügend Parkplätze zur Verfügung. Es geht nun gleich über die Bundesstraße hinweg zum Markgrafenbrunnen und dort auf dem Bieselsberger Weg in den Wald hinauf. Freilich nicht zu lange folgen wir dem Bieselsberger Weg, bald geht es links weg und auf einem Hohlweg gewinnen wir Höhenmeter, streben der Burg Liebenzell zu. Vorbei an der Schlosshalde, die gerade wegen Ziegenbewirtschaftung geschlossen ist, kommen wir zur Burg hinauf. Sie wurde im 12. Jahrhundert von den Grafen von Calw erbaut, 1196 werden die Grafen von Eberstein (Ebersteinburg bei Baden-Baden) als Besitzer erwähnt. 1220 bis 1230 wurde die Burg ausgebaut, im 16. Jahrhundert und 1692 zerstört und 1954, im Geburtsjahr des Wanderers, wieder aufgebaut. Die Burganlage besteht aus einer unregelmäßigen Fünfeckanlage mit einer mächtigen Schildmauer, in der ein quadratischer Bergfried eingebunden ist. Der sechsgeschossige Bergfried hat eine Höhe von 32 Metern, einen Hocheingang auf sechs Metern Höhe und eine Mauerstärke von zwei Metern und eine Grundfläche von etwa 9 mal 9 Metern. Eine Gaststätte lädt zur Einkehr ein – aber wir wollen zunächst einmal wandern. Also nehmen wir zunächst einmal den Sommerhaldenweg unter die Sohlen, der uns unterhalb von Unterlengenhardt am Hang entlang führt. Erst geht es einmal nach oben, dann allerdings dürfen sich unsere Waden entspannen: Bis zur Maisenbacher Sägmühle ist jetzt Abwärtsgehen angesagt. Kurz vor der Maisenbacher Sägmühle, früher ein beliebtes Ausflugslokal, kommt uns ein einsamer Wanderer entgegen, der von einem geschlossenen und ausgeräumten Lokal berichtet. Und tatsächlich: Der Wirtschaftsbetrieb wurde eingestellt, das Gebäude kann, nebst einem Stückchen Wald, käuflich erworben werden. Zum Preis von 279.000 €. Die ehemaligen Wirtsleute haben sich weiter nach oben nach Maisenbach verändert, bewirten jetzt dort den Maisenbacher Hirsch. Pech gehabt – und ein wenig zu spät gekommen. Leo sucht sich einen nassen Platz im Lengenbach, um sich zu erfrischen, dann geht es weiter, auf einem schmalen Pfad, dem Sägmühlenweg, geht es wieder bergan, Richtung Maisenbach. Bald erreichen wir den Oberen Finkenbergweg, in den wir links einbiegen. Nun geht es lange Zeit weitgehend eben dahin, eine Erholung für die Waden. Bald erhaschen wir den einen oder anderen Blick zur Burg Liebenzell und über das Nagoldtal hinweg nach Monakam. Dann treffen wir auf den Kiefersweg, dem wir bergabwärts folgen, während der Obere Finkenbergweg den Berg hinauf Kurs Richtung Beinberg nimmt. Wir kreuzen den „steilen Fußweg nach Beinberg“, dann wird es aber auch für uns etwas rustikaler: Ein schmaler Weg führt im Zick-Zack und teilweise auf Buntsandsteintreppen den Finkenberg hinab Richtung Stadtmitte. Bald werden die Buntsandsteintreppen von solchen aus Waschbeton abgelöst und bei der Eisdiele „Bei Francesco“ kommen wir unten im Tal an. Über die Bundesstraße hinweg, dann führt uns der Kurhausdamm bis zur Nagold, zu der wir hinuntersteigen – Leo hat wieder Durst und Erfrischungsbedürfnis. Dann bringt uns der Badweg, der hier Teil des Ostwegs des Schwarzwaldvereins ist, der Nagold entlang flussabwärts, mutiert dabei zur Birkenallee. Bald ist die Markgrafenbrücke erreicht, schnell noch die über die führende Regularstraße überquert und wir sind am Ausgangspunkt unserer Wanderung angekommen.
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