Tourendatum: 28.08.2018
Tourencharakter: Dieses Gebiet gehört wohl zu den schönsten Bike-Revieren der Alpen. Man ist großenteils über 1900m unterwegs, relativ einfache Trails und Sandstraßen wechseln ab, zuletzt noch etwas asphaltierte Straße und Radweg zurück nach Prad. Man sollte unbedingt genügend Zeit einplanen, um die bezaubernden Landschaftseindrücke ausreichend bewundern zu können.
Die Original-Runde startet eigentlich in Sta. Maria (1380) im schweizerischen Münstertal (Val Müstair) mit dem ersten großen Anstieg auf den Umbrailpass (2503). Da ich diese Etappe schon kenne und ich die relativ lange Passauffahrt auf Asphalt nicht so interessant finde, habe ich den Startpunkt auf das Stilfserjoch (2760) verlegt. Um am Morgen von da oben starten zu können, habe ich mein Bike tags zuvor am Stilserjoch deponiert (versteckt) und bin am nächsten Tag von Prad mit dem Bus hinaufgefahren (auch ein Erlebnis 48 Kehren mit dem Bus; die vinschgauer Busse nehmen leider keine Räder mit). Gestartet bin ich dann doch erst um ca. 10 Uhr, da es keinen früheren Bus gab.
Tourendaten:
Aufstieg: ca. 1000 Hm
Abfahrt: ca. 2750 Hm
Strecke: ca. 77 km
Einkehrmöglichkeiten: Rist. Solena, S. Giacomo
Tourenverlauf:
1.Etappe: Stilfserjoch (2760) - Rif. Garibaldi (2845) - Umbrailpass (2503)
Vom PP schiebt man das Bike ca. 15 Min auf einem guten Fußweg hoch zum burgähnlich gestalteten Rif. Garibaldi. Von dort hat man schon einen tollen Rundblick auf Ortler und übers Stilfserjoch und hinab zum Umbrailpass mit dem dort startenden Höhentrail zur Forcola.
Gleich hinter dem Rifugio beginnt der erste Abfahrtsspaß auf dem durchwegs fahrbaren Trail zum Umbrailpass. Die technischen Schwierigkeiten sind relativ gering, nur in der Steilstufe sind etliche Spitzkehren zu bewältigen, die ich mangels Fahrtechnik und wegen der Ausgesetztheit schiebend absolviere. Ruck-Zuck ist man am Umbrailpass.
2. Etappe: Umbrailpass - Bochetta die Forcola (2768)
Am Pass auf italienischer Seite beginnt der tolle Höhentrail zur Forcola. Anfangs schiebe ich eine steile Passage hinauf, dann kann gefahren werden. An einer sehr steil ausgesetzten Hangpassage schiebe ich aus Sicherheitsgründen lieber, eine Sturz hätte hier sehr unangenehme Folgen. Dann wirds traumhaft zu fahren, z.T. leicht ansteigend, dazwischen wieder etwas fallend, quert man die gesamte Südseite unter dem Piz Umbrail entlang. Der Trail verläuft um einen Gratrücken des Punta di Rims herum, um dann direkt Richtung Forcola anzusteigen. Bis ca. 50Hm unterhalb der Scharte ist praktisch alles fahrbar, die letzten Meter wird das Rad über Kehren hoch geschoben. Oben angekommen muss ich erst mal das überwätigende Panorama nach beiden Seiten genießen. Auf der S-Seite knapp unterhalb der Scharte sind noch alte Kasernenunterkünfte aus dem 1. Weltkrieg zu sehen, in der Scharte gibt es ebenso alte Stellungsreste zu bewundern.
3. Etappe: Forcola - Bochetta di Pedenoletto (2790) - Bochetta di Pedenolo (2760)
Von der Forcola zu den Kasernenresten hinab, dann links abbiegen auf steilem Schotterweg abwärts bis wieder links der flache Schottertrail zur Pedenoletto-Scharte hochführt. Auf diesem kann man mit etwas Geschick meist fahrend den flachen Teil zurücklegen, bis der Weg ansteigt und zum Schieben zwingt. In wenigen Minuten steht man in der Pedenoletto-Scharte (2790), dem höchsten Punkt dieser Runde.
Rechts führt eine z.T. verfallende Kriegsstraße flach fallend zur Bochetta di Pedenolo (2760) hinüber. An manchen Stellen ist wegen des groben Gerölls Vorsicht angesagt, an einer Stelle wurde die Straße größtenteils weggerissen, die Passage verlangt dort auf wenigen Metern Trittsicherheit im abschüssigen Gelände.
Wer auf die Pedenoletto-Scharte und der etwas unangenehmen Querung verzichten will, kann schon unterhalb der Schiebepassage auf einem sichtbaren Weg rechts zu einem Bachlauf und weiter zum Normalanstieg zur Bochetta di Pedenolo hinüber queren.
4. Etappe: Bochetta di Pedenolo - Valle Forcola - Lago di Cancano - Lago di Giacomo
Ab hier beginnt die faszinierende Abfahrt auf einer recht gut erhaltenen und z.T. wieder hergerichteten, alten Kriegsstraße. Über viele flache Kehren schraubt man sich den Hang hinunter und gelangt zu einer schön gelegenen Alm. Kurz danach beginnt das Gelände immer steiler zu werden, der Fahrweg wird schließlich zu einem Trail, der sich im ausgesetzten Steilgelände über viele Kehren ins Valle die Forcola hinabwindet. Der Weg wurde anscheinend vor kurzem in Stand gesetzt, er ist wirklich in gutem Zustand. Wäre er an manchen Stellen nicht so ausgesetzt, könnte man ihn durchfahren. Aber aus Sicherheitsgründen schiebe ich die gefährlichsten Stellen und natürlich die engen Kehren, der unterste Teil ist sogar wieder zu einem Fahrweg ausgebaut (vor ca. 15 Jahren bin ich das letzte mal hier gewesen, da war an eine Abfahrt nicht zu denken, da der Trail in einem sehr schlechten Zustand war).
Im Tal überquert man den Bach, von da an führt ein guter Fahrweg talauswärts weiter, nach kurzem Anstieg gelangt man zum Rist. Solena mit dem schönen Kirchlein dahinter.
Nach Abfahrt auf der guten Sandstraße überquert man die Staumauer des grandios gelegenen Lago di Cancano, jenseits einige Meter aufwärts führt die sehr gut ausgebaute Sandstraße immer in nahezu gleicher Höhe (ca. 1950) oberhalb des Sees entlang. Bei immer sehr schönem Seeblick erreiche ich die Staumauer des folgenden Lago di Giacomo. Hier hat man die Möglichkeit die Staumauer zu überqueren und auf der anderen Seeseite weiter zu fahren, ich bleibe aber auf der Südseite und folge der Sandstraße entlang des Giacomo-Sees. Nach kurzer Zeit erreicht man die Einkehr S. Giacomo, wo man sich für die restl. Tour stärken kann.
Weiter dem See entlang führt die Straße um das NW-Ufer zu alten Kasernenresten mit einem Kirchlein (S. Giacomo di Fraele, 1952).
5. Etappe: S.Giacomo - Passo Val Mora (1934) - Döss Radond (2234) - Val Vau - Sta. Maria (1375)
Auf Schotterfahrweg durch beeindruckende Landschaft fahre ich vom Giacomosee flach abwärts, an einer Abzweigung rechts Richtung Val Mora. Der Fahrweg verläuft durch lichten Wald und verjüngt sich schließlich zu einem durchwegs schön zu fahrendem Trail. Auf diesem zauberhaft zu fahrendem Sand- und Schottertrail gelange ich über den unscheinbaren Passo Val Mora ins Val Mora. Nach einer Brücke weitet sich bald das zuvor enge Tal und der Blick wird wieder frei für die nächsten Felsberge. Der Trail wird wieder zu einem Wiesenfahrweg, der in die Sandstraße mündet, die von Sta. Maria bis zur Alp Mora führt. Rechts auf der Straße weiter immer etwas ansteigend durch die herrliche Landschaft des Val Mora erreiche ich schließlich den höchsten Punkt im Tal, Döss Radond.
Ab hier gehts nur mehr abwärts, auf der Sandstraße und wer mag kann zwischendurch auch den Fußweg als Trailvariante nutzen. Nach ca. 900 Hm erreiche ich Sta. Maria im Münstertal (Schweiz). Dort fahre ich talauswärts anfangs auf der Asphaltstraße bis knapp 2km nach dem Ort, wo ich rechts in die Radroute abbiege und stets den Radwegweisern Richtung Meran folge.
6. Etappe: Sta. Maria - Laatsch (960) - Prad (910)
Auf dem beschilderten Radweg von Sta. Maria, an Münster und Taufers vorbei, z.T. auf trail-ähnlichen Wegen bis nach Laatsch im Vinschgau. Dort im Ort biege ich nach der Etschbrücke rechts auf den Radweg Richtung Meran ab und folge diesem bis nach Spondinig, wo ich nach den Fischweihern rechts nach Prad zurückkehre.
Weitere Bilder unter dem weiterführendem Link.
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