Dichter Nebel bis ca. 1700 m, drüber blauer Himmel mit unendlicher Fernsicht, das waren für uns der Ausschlag, gerade diese Tour hoch über dem Atlantik zu riskieren. Wir landeten einen Volltreffer! Anregung fanden wir im Rother-Wanderführer, Tour 45 und stellen sie auf die Gegebenheiten, wie sie wir vorfanden um. Insgesamt wurden 4 schöne Gipfel der Reihe nach in dieser Reihenfolge überschritten: Pico Nambroque, 1924 m, Montana de los Charcos, 1851 m, Montana la Barquita, 1809 m und Pico Birigoyo, 1807 m.
Die Runde glückte erst beim zweiten Anlauf. Tags zuvor mussten wir wegen Regen und Nebel nach Tazacorte durchstarten und an der Westküste eine Alternativwanderung gehen.
Start allerdings auch wieder bei dichtem Nebel am Refugio del Pilar 1440 m, das leider nur mit dem Mietauto zu erreichen ist, eine Busverbindung gibt es angeblich nicht. Wir folgten den Wegweisern GR 131 (dies ist die Vulkantour Richtung Los Canarios) und kamen nach einer guten halben Stunde aus dem Nebel hinaus. Der Rother-Wanderführer empfiehlt dann den Aufstieg zum Pico Birigoyo, wir blieben jedoch auf dem GR 131 und erreichten nach knapp 2 Stunden reine Gehzeit den höchsten Gipfel, den Pico Nambroque. Mittlerweile hatte sich die Wolkendecke so weit stabilisiert, dass wir alle Nachbarinseln sehen konnten, allen voran den Teide auf Teneriffa.
Zurück auf dem gleichen Weg, nicht ohne einen kleinen Abstecher zum schaurigen Kraterrand des Del Hoya Negro zu machen. Auf einer Höhe von ca. 1840 m verließen wir den Anstiegsweg und gingen einen deutlichen Weg, der allerdings nicht bezeichnet und markiert ist, auf dem Bergkamm zur nächsten Erhebung, Montana de los Charcos. Der Weg setzt sich auf dem Bergkamm fort, man sieht dann den Serpentinenweg zum dritten Gipfel, Montana la Barquita. Am Beginn des Zickzack-Weges weist eine Tafel darauf hin, dass dieser Weg gesperrt ist, wir ignorierten den Hinweis. In Gegenrichtung haben wir kein Schild gesehen, das den Abstieg verbieten würde. Nach Überschreitung des Montana la Barquita dauert es nicht mehr lange, bis das Vermessungszeichen des letzten Gipfels, des Pico Birigoyo, erreicht ist. Die ganze Zeit hat man die Caldera mit dem höchsten Gipfel La Palmas, den Roque de los Muchachos vor sich.
Von nun an geht’s nur noch bergab, zuerst Richtung Norden, dann dreht sich der Weg Richtung Nordwest. Über eine Feuerschneise geht’s vollends zurück zum Refugio del Pilar.
Zu den Wanderungen auf La Palma allgemein: die wichtigsten Wege sind vorbildlich ausgeschildert und markiert. Im Grunde genommen braucht Man außer eine guten Wanderkarte (wir hatten die vom Kompass-Verlag dabei) eigentlich kein GPS-Gerät. Wer allerdings vom Nebel überrascht wird, kommt auf nicht bezeichneten Pfaden, und die sind eigentlich die interessantesten, schnell an seine Grenzen.
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