Es muss nicht immer Transalp sein. Diese 6-tägige Tour führt von Wallgau nach Sterzing in Südtirol und wieder an den Ausgangspunkt zurück. Kondition brauchts teilweise schon, aber für Single-Trail-Fans ist die Tour sicher zu lasch. Die Details:
Wallgau - Plumsjoch - Achensee - Inntal - Weerberg - Geiseljoch - Breitlahner - Pfitscherjoch - Sterzing - Jaufen - Timmelsjoch - Oetztal - Imst - Nassereith - Fernpass - Ehrwald - Ehrwalder Alm - Gaistal - Mittenwald - Krün - Wallgau
Natürlich kann man die Tour genauso gut an jedem anderen Ort entlang der Tour starten. Is ja ne Rundtour :-)
1. Tag Wallgau - Plumsjoch - Weerberg, 80km, 1200 Hm
Von Wallgau auf der kleinen geteerten Mautstraße nach Vorderriss und weiter auf der Landstraße nach Hinterriss. Das ist gleich mal zu Anfang ein landschaftlicher Leckerbissen. Ab Anstieg zum Plumsjoch Schotterweg. Fast alles fahrbar bis Plumsjoch. Dann hinab zur Gernalm. Der Weg ist zwar breit und grob geschottert aber teilweise sehr steil und mit engen Kurven gespickt, die direkt am Abgrund entlang gehen. Nette Einkehr auf der Gernalm. Allerdings nicht sehr aussichtsreich. Schöner wäre weiter unten die Petzlalm gewesen. Ab Gernalm geteert. Achensee langschaftlich sehr schön. Radweg direkt am See. Weiter auf der Straße nach Jenbach. Von Jenbach nach Schwaz ebenfalls größtenteils Straße. Da hätte sich sicher etwas besseres finden lassen, aber der Inntalradweg war oft durch die Bauarbeiten der Bahntrasse unterbrochen. Schwaz lockt zur Einkehr. Die Auffahrt nach Weerberg ist trotz Asphalt nochmal mühsam.
2. Tag Weerberg - Geiseljoch - Breitlahner, 51 km, 2000 Hm
Von Weerberg zunächst auf Teer bis Innerst. Dann beginnt der Aufstieg zur Weidener Hütte auf geschottertem Forstweg. Obwohl nicht besonders steil ist der Schotter ist teilweise tief und und deshalb mühsam. Die Weidener Hütte hatte leider wegen Umbau geschlossen. Ab der Hütte auf Schotter etwas steiler weiter. Dann aber erstaunlicherweise eher flacher werdend. Bis die letzten 150 Hm nochmal steiler und steiniger werden (ungefähr ab dem Schild "MTB Schiebestrecke"). Man kann aber trotzdem große Stücke fahren. Ab Geiseljoch gibt es einen breiteren Schotterweg, den man alsbald als Fahrweg bezeichnen kann und der weiter unten geteert ist. Man kann aber angeblich auch den Weg Nr 315 zur Geiselalm nehmen (Trail!). Die Almen vor Vorderlahnersbach hatten allesamt geschlossen. Auf der Straße weiter nach Finkenberg und weiter hinauf nach Ginzling. Aber da Radweg bis hinter Rosshag (geschlossen). Noch ein kurzes Stück Straße bis Breitlahner, dem zweiten Nachquartiert (sehr gemütlich).
3. Tag: Breitlahner - Pfitscherjoch - Sterzing, 46 km, 1200 Hm
Ab der Mautstelle Breitlahner auf der ausgewiesenen MTB Strecke hinauf. Teilweise Single-Trail aber leicht. Auch wenn's erst nicht so aussieht: der Trail steigt stetig. Dann das letzte Stück bis zum Schlegeis Stausee wieder Straße. Der Weg zum Pfitscherjoch ist ein teilweise felsiger Wanderweg. Ich habe die meiste Zeit geschoben. Anders lautende Beschreibungen stammen sicher nicht von Otto-Normal-Verbrauchern. Das letzte Stück ab Lavitzalm ist zwar als Fahrweg angelegt, aber auch der ist so grobgeröllig und steil, dass die Schieberei weiter ging bis auf die letzten paar hundert Meter. Pfitscherjochhaus im Nebel. Null Sicht. Ab Hütte bequemer geschotterter Fahrweg bis Parkplatz. Straße bis Sterzing. Ließe sich teilweise vermeiden.
Diese Etappe ist etwas kurz geraten. Man hätte sicher noch bis Kalch oder Jägerheim hochfahren können, um für den Folgetag Höhenmeter zu sparen oder vielleicht sogar ganz über's Timmelsjoch zu fahren. Aber andererseits läßt sich in Sterzing die Zeit besser vertreiben als in einem abgelegenen Gasthof.
4. Tag: Sterzing - Jaufen - St. Leonhard - Hochfirst, 60 km, 2880 Hm
Auf der Straße den Jaufen hinauf. Das hört sich schlimmer an als es ist. Es ist ein schmales Sträßchen mit viel Schatten und erstaunlich wenig Verkehr (zumindest in der Früh). Auch nicht besonders steil bis auf die letzten drei Kehren. Man hätte allerdings auch das Jaufental bis Schluppes fahren können. Nach Inspektion vom Jaufenhaus aus führt ein Fahrweg bis ca 200 Hm unterhalb des Hauses. Ab da schmaler Steilwiesenpfad zum Jaufenhaus. Am Pass lohnt es sich auf den namenlosen Hügel am Pass zu steigen, da man von dort eine gute Rundumsicht hat. Die Versuche, auf dem Hinunterweg brauchbare Trails zu finden, sind fehlgeschlagen. Also Straße bis St. Leonhard. Ab da auf geteertem Fahrweg nach Breiteben. Das sind ca 100 unnötige HM aber landschaftlich schön. Über Platt hinunter nach Moos im Passeiertal. Von da dem E5 folgend das Tal hinauf. Teilweise sehr steil. Wahrscheinlich auch gefühlt steil, weil schon einiges an Hm in den Knochen steckt. Nach Einkehr in Rabenstein geht es bald auf geschottertem Forstweg dem Talschluss des Passeiertales entgegen. Landschaftlich großartig (siehe Bild). Ab dem Bauernhof sollte man nicht dem Wegweiser Richtung Timmelsbrücke sondern beim Schuppen rechts den breiteren Wiesenweg zur Straße hinauf gehen. Der Pfad gerade hinauf entpuppt sich als ätzende Tragestrecke. Noch ein Stück Straße bis Hochfirst, wo sich eine überraschende Aussicht auf die Gletscher des Hochfirst und Granatenkogel auftut. Übernachtung mit etwas weniger Komfort als üblich.
5. Tag: Hochfirst - Timmelsjoch - Ötztal - Imst - Nassereith, 108 km, 1450 Hm
Vom Hochfirst früh zu starten lohnt sich, da die Timmelsjoch Passstraße noch bis 7 Uhr gesperrt ist. Die Straße ist steiler als der jaufenpass aber sehr aussichtsreich. Ob fast auf Passhöhe kommt ein Tunnel (500m lang), das unbeleuchtet ist bis auf die Fahrbahnbegrenzungen. Das ist der einzige Tunnel, in dem Licht wirklich nötig ist. Am Timmelsjoch selbst ist der Rundblick nicht ganz so gut wie erwartet, da der Pass nicht sehr exponiert ist.
Die Abfahrt zieht sich zunächst auf langen Geraden durch eine öde Landschaft. Vor Hochgurgl kommt ein unerwarteter Gegenanstieg von fast 100 Hm. Der kleine Ausflug nach Obergurgl ist ernüchternd. Aber bildet Euch Euer Urteil selbst. Ab Zwieselstein habe ich versucht, der Straße zu entfleihen und bin auf Empfehlung von Einheimischen den aufgezeichneten Weg gefahren. Landschaftlich großartig über nur zur Hälfte fahrbar. Ab Sölden habe ich versucht, den Ötztaler Mountain Riders Trail zu nehmen. Das ist mir nicht immer gelungen, bzw war nicht immer die beste Wahl, da der Weg teilweise unnötige Höhenmeter macht, auf die ich keinen Bock hatte. Die Wegemarkierung im Ötztal könnte etwas durchsichtiger sein. Mein Plan, in Oetz im Gasthof Stern - dem ältesten Tirols - einzukehren, ist gescheitert, da der Stern erst um 15 Uhr öffnet. Also weiter ins Inntal und dort auf den geteerten Inntalradweg und dann auf der Via Claudia geschottert bis Nassereith.
6. Tag: Nassereith - Fernpass - Ehrwald - Ehrwalder Alm - Mittenwald - Krün - Wallgau, 70 km, 1100 Hm
Von Nassereith weiter der Via Claudia folgend bis zum Fernsteinschloss. Ab da wir der Weg überraschend beschwerlich. Durch das Schild "Auch für Radfahrer gesperrt" darf man sich nicht abwimmeln lassen. Das ist die Via Claudia wie sich nach 2 km Schieben herausstellt. Aber es gibt welche, die das fahren. Ich habe einen gesehen. Anyway, Elefanten sind auf diesem Weg wohl keine gelaufen. In der Nähe des Fernpass wird der Weg wieder zum normalen Forstweg und führt an Biberwier vorbei hinunter nach Ehrwald. Von dort das wohl steilste Stück, das ich die ganzen 6 Tage gefahren bin: Auf geteertem Sträßchen hinauf zur Ehrwalder Alm. Ab der Alm wieder geschottert nochmal etwas hinauf. Dann Abfahrt zum Igelsee, wo eine Rast fast unvermeidlich ist. Weiter nicht sehr steil auf Schotter durch das landschaftlich großartige Gaistal nach Leutasch und weiter an der Ache entlang auf Radweg nach Mittenwald. Nach Krün kann man natürlich den Isartalradweg nehmen. ich bin nochmal etwas hinauf auf die Hochebene zwischen Mittenwald und Krün und es lohnt sich. Von dort hat man eine schöne Rundumsicht auf das Werdenfelser Land und das Karwendel. Von Krün nach Wallgau ist es nicht mehr weit und somit ist die Rundfahrt abgeschlossen.
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