Aus Zeitmangel mussten wir einen kleinen Teil der Elbetour mit dem Zug von Dessau nach Elster überbrücken. Also von Wittenbeerg haben wir nur den Bahnhof gesehen. Dessau selbst lohnt allerdings eine ausführliche Betrachtung. Natürlich spielt hier Walter Gropius eine entscheidende Rolle: sein Bauhaus hat Architekturgeschichte gemacht. Und in der Stadt selbst gibt es noch etliche Spuren seiner Kunst und Zunft. In der Südstadt kann man ein ganzes Wohnviertel bewundern, das nach seinen Maßstäben und seiner Philosophie errichtet wurde. Übrigens: der Prototyp des ersten Fertighauses steht hier par Exellance. "Unauslassbar" ist natürlich das Bauhaus und die Meisterhäuser in der Nähe des Bahnhofs. Alles heute wunderbar renoviert und begehbar. Wie gesagt: wir überspringen etwa 60 km mit dem Zug nach Elster, einem kleinen Nest hinter Wittenberg. Übrigens und erfreulich überraschend: in Sachsen Anhalt ist der Transport von Rädern im Zug umsonst. Nach Elster folgt sogleich die Elbfähre. Und dann müssen wir per Landstraße nach Torgau, ein nicht so gelungenes Stück des Radweges. Starker Verkehr, kritische Momente im Luftzug eines LKW. Hier muss in Sachen Radtourismus noch einiges getan werden. Man kann den Elbeweg nicht kilometerlang durch elbferne Heideregionen schicken. Wenn schon Landstraße, dann bitteschön mit Radweg. Das versichere uns auch eine Wirtin, bei der wir verschreckt eine Bratwurst und einen Kaffe verzehrt hatten. Torgau spricht für sich und seine "deutsche Geschichte", heute wieder phantastisch aufgebaut. Der Marktplatz ist imposant. Man muss sich mal vor Augen halten, dass keine Generation vor uns alles im Gesamt so renoviert gesehen hat, wie die unsrige. Der "Soli" machts möglich. Belgern liegt nur etwa 15 km südlich. Dort finden wir Quartier und ein gutes Abendessen in der "Rolandstadt".