Dies ist eine Tour für Leute, die Spaß am Radfahren haben und möglichst viele Kilometer pro Tag zurücklegen wollen. Trotzdem führt die Fahrt durch interessante Landschaften, mittelalterliche Dörfer und Städte sowie historische Gebiete, wie z.B. den ICT www.ironcurtaintrail.eu. Interessante Punkte der Tour: Niddastausee, Wasserscheide Rhein / Weser, Markplatz Alsfeld, Melsungen, Sösestausee, Okertal mit Wasserfall und Okersee, ICT, Reste der Zonengrenze, Salzwedel, Arendsee, Grenzkontrollstelle der ehemaligen DDR zwischen Kapern und Bömenzien, Elbüberfahrt bei Schnackenburg, Wockersee bei Parchim, Holzendorfer See, Entlang der Warnow, Rostock, Borgwallsee, Stralsund, Binz, Sassnitz.
Tagebuch Karben-->Rügen
1. Tag Melsungen
KM: 192,31, Zeit: 9:41:38, Durch: 20,02, HM: 1825
Wir sind im Hotel Ellenberger. Auf dem Navi waren es 158 km. Es ist jetzt schon 21:30. Wir wollten eigentlich gar nicht hier hin, Melsungen liegt nicht auf unserer Route. Es war ganz ganz schwer, eine Unterkunft zu finden. Eigentlich wollten wir in Morsch übernachten. Hotel eins war ausgebucht, Hotel zwei hatte Betriebsferien. Wir sind dann weiter nach Spangenberg. Im Navi waren vier Hotels verzeichnet von denen es nur noch eins gab, ausgebucht wegen Hochzeitsfeier. Ein italienischer Wirt hat uns dann nach Melsungen geschickt. „Da findet ihr sicher was“. Pustekuchen, Motorveranstaltung (Grasbahnrennen), alles ausgebucht, was nun? Dann, was für ein Glück, bei Hotel Ellenberger angerufen. Hier ist ein Gast nicht gekommen und wir konnten das Zimmer haben. Gott sei Dank. Wir waren noch nicht auf dem Zimmer. Zuerst haben wir mal zwei Weißbier getrunken. Das haben wir uns nach so viel auf und ab und Zimmersuchestreß zehnmal verdient. Morgen müssen wir jetzt eine neue Route nach Witzenhausen ausarbeiten. Das Hotel hat auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Im Bad ist mehr Platz als im Schlafzimmer. Es gibt noch nicht einmal einen Nachttisch, zu eng dafür. Trotzdem war die Übernachtung ok. Abendessen und Frühstück waren prima.
2. Tag Bergstadt Altenau
KM: 136,31, Zeit: 7:22:38, Durch: 18,54, HM: 1494
Wir sind hier im Hotel „Zur alten Mühlel“ untergebracht. Heute wieder sehr viel Berg und Tal. Aber alles nicht so stressig zum Schluss wie gestern. Die Zimmersuche war einfach. Das ist hier ein Wintersportort und so im Sommer nicht viel los. Jetzt sind wir im Hotel angekommen. Vorher habe ich noch im „Schneewittchen“ (urige Skifahrer-hütte) auf Volker gewartet (über 35 Minuten). Ich bin sehr hungrig, da ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen habe. Im Gegensatz zu gestern, haben wir hier ein großes und geräumiges Zimmer.
3. Tag Hansestadt Salzwedel
KM: 180,11, Zeit: 8:48:40, Durch: 20,59, HM: 651
Unterkunft im Hotel „Union“. Navikilometer: 176. Wir sind heute im „Tal der Ahnungslosen“ (Zitat Wirt vom Hotel) gestartet. Zuerst eine rasante Abfahrt mit einem rauschenden Gebirgsbach und einem Wasserfall. Ansonsten war der Weg flach bis auf wenige kurze Anstiege. Zweimal haben wir einen ganz schlechten Weg erwischt. Beim ersten Mal mussten wir unserer Räder durch Gestrüpp und Brennnesseln und über eine stillgelegte Eisenbahntrasse schieben und tragen, um wieder auf eine Straße zu kommen. Beim zweiten Mal hatten wir einen ganz schlechten Waldweg mit Treibsand. Da konnten wir manchmal wegen Sturzgefahr nicht mehr fahren. Die Räder sind bis über die Felgen im Sand versunken. In Klötze (30 km von hier) habe ich B&B angerufen, war alles belegt. Von da habe ich die Nummer vom Hotel Union bekommen und dort direkt reserviert. Heute Morgen war es kalt, nur 12 Grad. Über Tag ist der Himmel aufgelockert und es gab immer mehr Sonnenschein. Jetzt lassen wir es uns gut gehen bei Weißbier und gutem Essen.
4. Tag Witzin
KM: 154,38, Zeit: 7:59:41, Durch: 19,43, HM: 458
Unterkunft im Hotel „Gulbis“. Navikilometer: 151. Heute auf dem Weg von Salzwedel nach hier hatten wir sehr schönes Wetter, nur wenige harmlose Wolken, aber nicht zu heiß. Leider hat der Wind gedreht. Wir haben jetzt Nordwind und somit „Fratzenwind“, wie Gabi sagen würde. Die Straßen sind meist sehr wellig, manchmal auch schrecklich steinig. In den kleinen Orten, die wir heute durchquert haben, liegt immer noch Kopfsteinpflaster, ganz ganz schlecht für den Arsch. Ich bin froh, daß wir jetzt hier sind. Die Unterkunft haben wir in Parchim klar gemacht. Wir haben dort im Biergarten vom Hotel Stadtkrug zwei Weißbier getrunken (jeder natürlich). In diesem Hotel hatten wir vor Jahren, als wir zur Mecklenburgischen Seenplatte unterwegs waren und dann in Fürstenberg gelandet sind, übernachtet. Jetzt lassen wir es uns gut gehen. Ich denke, daß ich heute mal Fisch esse.
5. Tag Poseritz (Rügen)
KM: 157,51, Zeit: 7:56:38, Durch: 19,93, HM: 519
Unterkunft im Landhotel „Lindenberg“. Navikilometer: 153. Wir sind jetzt auf Rügen angekommen, haben aber unser Ziel Binz noch nicht ganz geschafft. Es sind noch 30 km. Die machen wir dann Morgen. Hier im Hotel ist die Hölle los. Zwei Busse und somit jede Menge Leute übernachten hier. Wir haben aber trotzdem noch einen Platz im Biergarten gefunden. Heute hatten wir angenehmes Sommerwetter. Morgens war es noch ein bißchen bewölkt und etwas frisch. Aber schon ab 10:00 Uhr war es sonnig, aber nicht zu warm. Die Radwege waren zu steinig und wir sind deshalb mit dem Navi über Teerstraßen weitergefahren. Ich wollte zwar noch bis Binz weiterfahren, aber Volker hatte keine Lust mehr. Ist wahrscheinlich auch besser so. Die Straßen sind schmal und stark befahren, nicht ganz ungefährlich. Der Hintern ist noch einigermaßen ok, reicht noch bis Binz.
6. Tag Sassnitz (Rügen)
KM: 52,31, Zeit: 3:02:15, Durch: 17,51, HM: 304
Unterkunft im Hotel „Meeresgruß. Navikilometer 51,2. Heute habe wir wieder Glück gehabt, daß wir eine Unterkunft gefunden haben. Binz war komplett ausgebucht. „Fahrt nach Sassnitz, da kriegt ihr garantiert was“ hat man uns empfohlen. Denkste, hier ist auch alles ausgebucht. Als Volker auf der Touri-Information war, hat hier im Hotel gerade jemand abgesagt und wir haben das letzte Doppelzimmer der Insel erhalten. Vor Volker hat die Tussi der Turi-Information Radfahrer nach Binz geschickt mit den Worten. „Da ist sicher noch was zu bekommen“. Man stelle sich diese unkoordinierten Behörden mal vor, unmöglich. Das Wetter ist wunderschön, der Wind angenehm kühl. Zwei Tage Weißbier und gutes Fischessen liegen jetzt vor uns, dann mit dem Zug (Streß, Streß) zurück.
Und hier noch die Summenwerte der Tour
KM: 872,95, Zeit: 44:51:30, Durch: 19,46, HM: 5251
Gesamtkilometer Navi: 852,58
PS. Die Rückfahrt hat sich etwas anders gestaltet, als geplant. Der Zug von Sassnitz nach Rostock hatte über 20 Minuten Verspätung, so war der Zug von Rostock nach Hamburg bereits weg. Der nächste wäre erst in zwei Stunden gefahren. Da dies die einzig möglich Verbindung im Nahverkehr nach Frankfurt war, wären wir samstags nicht mehr angekommen und wir hätten noch eine zusätzliche Übernachtung nehmen müssen. Da haben wir uns entschlossen, einen Leihwagen zu nehmen. Bei EUROPCAR haben wir problemlos einen Kastenwagen erhalten, wo wir die Fahrräder bequem transportieren konnten. Der Wagen kostete nur 80,-- Euro und so sind wir gegen 19:30 in Karben angekommen.
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