27.07.2010, Etappe 4: Von Boltigen nach Innertkirchen.
Strecke: Boltigen - Diemtigen - Spietz - Interlaken - Grindelwald - Große Scheidegg [1.962] - Innertkirchen.
Spruch des Tages: Hanspeter mach langsam, du hast alte Leut' dabei ;-)
Bis zum Thuner See geht es fast immer leicht bergab. Die Temperaturen sind recht frisch, so dass einige von uns nicht auf Beinlinge und/oder Armlinge verzichten wollen. Über dem See hängen tiefe Wolken, aber je weiter wir nach Westen rollen, desto öfter zeigt sich die Sonne am Himmel. In Wilderswil treffen wir wieder mit Sepp zusammen, der heute Morgen unser Versorgungsfahrzeug gefahren hat. Ab hier übernimmt Jürgen das Steuer und Sepp fährt mit uns auf dem Drahtesel weiter. Kurz hinter Wilderswil folgen wir dem ausgeschilderten Radweg, der sich bald darauf in einen Schotterweg übergeht. Dieser Schotterweg zwischen Wilderswil und Zweilütschinen ist Teil der (dort noch flachen) Laufstrecke des Jungfrau-Marathon, an dem Sepp schon mehrmals teilgenommen hat. Das macht den Belag aber nicht besser für unsere schmalen Rennradreifen. Wir lassen uns jedoch nicht entmutigen und holpern vorsichtig – wir machen uns ganz leicht auf dem Rad ;-) – weiter. In Grindelwald machen wir kurz Rast und laben uns an einem Kaffee und einem Stück Kuchen, bevor wir die „Große Scheidegg“ angehen.
Nun haben wir gute 12 Kilometer Anstieg vor uns, wobei die Steigung selten im einstelligen Bereich liegt. Ab und zu tönt das markante Horn eines Schweizer Postbusses durch die Landschaft. Dann heißt es für uns Platz machen, denn die Fahrer sind nicht zimperlich und bestehen auf ihrer Vorfahrt. Hanspeter und ich gehen die Sache gemütlich an, fotografieren die Landschaft und erfreuen uns an den Kühen auf den Weiden. Auf der Passhöhe ist es bitterkalt und wir beeilen uns, in die gut besuchte Gaststube zu kommen. Sepp, Markus, Joachim und Reinhard warten schon auf uns und auch Jürgen ist bereits da. Er hat das Auto in Innertkirchen am Hotel abgestellt und ist von hinten die Scheidegg hinauf gefahren. Nach dem wir uns genügend aufgewärmt haben, ziehen wir alles an, was wir so dabei haben und stürzen uns ins Tal hinab. Es ist so kalt, dass meine Hände steif werden und ich kaum noch bremsen kann. Doch mit jedem Meter Abstieg nimmt die Temperatur zu, so dass wir letztendlich doch nicht erfrieren müssen. Die letzten zwei Kilometer geht es dann auch noch bergauf, so dass uns am Ende sogar noch mal richtig warm wurde.
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