Bei mäßigem Nordwestwind und einem Tagespensum von ca 100km liegt Soest als Ziel im Visier. Um die Entfernung nicht weit über die Hundertmarke zu treiben habe ich bis Münster die alte Bundesstraße über Borghorst Altenberge und Nienberge gewählt. Die Strecke ist zwar nicht besonders romantisch, aber der Verkehr hält sich in Grenzen, da das Meiste über die kreuzungsfrei B 54 nebenan geht. Der Radweg ist jedoch stellenweise, besonders vor Altenberge sehr holperig. Seit Jahren ist an den Betonplatten nichts mehr getan worden. Dennoch erreicht man so sehr schnell Münster, das man komplett durchfahren muss, vom Nordwesten bis zum Südosten. Infolge der vielen Ampeln ist das ziemlich mühsam. Hinter Münster wird es dann aber richtig schön. Wolbeck und Sendenhorst liegen auf der Strecke. Hinter Sendenhorst fährt man endlich auf Nebenwegen und streift ein phantastisches Bauernkaffee, das ich nicht auslassen konnte, zur Stärkung bei Kaffee und Schinkenbrötchen. Auch Ahlen durchfährt man komplett. Dahinter musste ich einen sehr verkehrsreichen Umweg fahren, da die Lippebrücke bei Dolberg wegen Einsturtzgefahr gesperrt ist. So muss man ohne Radweg und sehr verkehrsreich das Nordufer bis zur nächsten Brücke entlang. Das ist schon recht risikoreich. Und mit Gruppen würde ich so nicht fahren. Schließlich ist es nicht mehr weit bis Soest. Die Höhen des Sauerlandes werden sichtbar. Allerdings sieht man den Patroklidom erst in letzter Minute. Das wahre Juwel von Soest ist die Wieskirche mit dem "westfälischen Abendmahl" (Pumpernickel und Schinken, anstatt Brot und Wein) im Kirchenfenster. Das sollte man au keinen Fall auslassen. Von Soest geht es recht zügig im Halbstundentakt mit dem Zug zurück über Hamm und Münster nach Burgsteinfurt (Fahrzeit 1h 40 min). Mit dem kleinen Stück nach Wettringen sind es also mit dem Rad 115 km, für mich die längste Tour bisher in diesem Jahr.