Wegführung
Die Tour wird derzeit sicher am häufigsten von Westen nach Osten gegangen; wir haben uns dafür entschieden, sie von Osten nach Westen zu gehen, vermutlich auch, weil wir das Gefühl hatten, einfacher an den Ausgangspunkt im Osten zu kommen; ein neuer Führer (Jérome Bonneaux) geht den Weg auch in dieser Richtung. Die Route als solche ist nicht exakt vorgegeben, es gibt zahlreiche Varianten und viel Raum für eigene Wegkreationen.
Der Startpunkt Banyuls befindet sich direkt am Mittelmeer. Bevor es in die beeindruckende, tiefgrüne Fauna im Vorland der Pyrenäen geht, bietet es sich an, einen Sprung ins kühle Nass zu wagen und einen letzten Kaffee zu trinken.
Zunächst folgt der Weg einige Tage dem französischen Fernwanderweg GR10 und stößt alsbald auf die spanisch-französische Grenze, folgt dieser einige Kilometer, bis er sich am Roc dels Tres Termes davon löst und nach Perthus abbiegt, eine der wenigen Möglichkeiten, direkt auf der Tour einzukaufen. Danach geht es über Arles-sur-Tech auf das Refuge des Cortalets, wo man unmittelbar an den Überresten eines von drei Flugzeugabstürzen vorbeikommt. Vom Refuge aus geht es auf den ersten höheren Gipfel, den Canigou. Nach dem Abstieg sollte man unbedingt im Refuge des Marialles einkehren. Von dort aus geht es über in eine karge Hochebene, wo es sich empfiehlt, auf seine Wasservorräte zu achten – sie sollten möglichst bis zur Skistation Vallter2000 reichen. Wir hatten das Glück, mittels Karte eine Quelle zu entdecken, die uns „sauberes“ Wasser für einen Tag sicherte. Von hier aus geht es weiter zum Refuge Ull de Ter und auf die dahinter liegenden Bergkette über in das Vallée d’Eyne, nach Bolquère an den Lac des Bouillouses. Von dort aus erreicht man den zweiten höheren Gipfel Puig Carlit, im Abstieg läuft man vorbei am Etang des Lanoux zur Porté-Puymorens in Richtung Pas de la Casa auf 2.100 m, wo man den Boden Andorras betritt. Von dort aus geht es nordwestlich weiter nach El Serrat, vorbei an Arinsal auf das Refuge de Comapedrosa über das Pla de Boavi zum Refuge de Certascan.
Eindrücke
Wir waren fasziniert von der einzigartigen Fauna und der auf Schritt und Tritt spürbaren Abgeschiedenheit und Wildheit, die wir in den Pyrenäen vorgefunden haben. Nach zwei Wochen Tour – wir mussten leider aufgrund der Schneelage im Schneejahr 2013 vorzeitig abbrechen – waren wir so weit von unserer Reise eingefangen, dass wir ernsthaft Schwierigkeiten hatten, uns wieder in der Zivilisation zurechtzufinden.
Mit Andorra konnten wir uns so gar nicht anfreunden und waren wirklich froh, als wir wieder die Grenze nach Frankreich erreicht hatten. Die Dörfer oder Kleinstädte, die wir gesehen hatten, waren allesamt in das dunkle Schwarz ihrer Steinhäuser gehüllt und hinterließen einen bedrückend-traurigen Eindruck. Alternativ zu dieser Architektur bot uns Andorra moderne, aus dem Boden gestampfte Betonkolosse, die im Winter als Skistation dienen. Das ganze Land scheint einzig und allein vom Kommerz beherrscht. Wir konnten mehrfach Scharen von Menschen beobachten, die auf die Öffnung des Restaurants warteten und dann in der Horde dem Futtertrog entgegenströmten. Eine Ausnahme bildet ein Netz von ca. 30 unbewirtschafteten Refuges, die wir auf mehreren Plakaten gesehen hatten; eines davon dienste uns als Unterstand während eines Regengusses. Wir haben sogar Wanderer kennengelernt, die extra aus Tschechien angereist waren, um eine Tour dieser Refuges zu machen.
Besonderheiten Wegführung
Wir haben uns die Strecke aus mehreren Quellen zusammengestellt: große Teile Joosten, Véron und Jérôme Bonneaux oder auch spontan aus der Karte ausgesucht, was zugleich der große Charme dieser Tour ist – man ist nicht auf fest vorgegebene Routen fixiert.
Zwei Wegstrecken habe ich als „Abstecher“ gekennzeichnet; sie sind daran ersichtlich, dass nur der Hinweg beschrieben ist, der Rückweg führt in gerader Linie zum nächsten weiterführenden Punkt. Bei 42,474294° N 3,043668° O ist eine Quelle eingezeichnet (Quelle François Grand), bei 42,425879° N 2,702006° O ein alter Weg, der kaum mehr als solcher erkennbar, aber für Trailer durch blaue Sprühpunkte gekennzeichnet ist. Wir haben die letzten Meter nicht mehr gemacht, weil wir uns nicht sicher waren, ob dieser tatsächlich nach Montalbà führt, allerdings sind uns Trailer, die wir kurz nachdem wir umgekehrt sind, getroffen hatten, am Ende vor Montalbà entgegengekommen, d.h. der Weg hier ist durchgängig und kürzer. Die Trailer haben mir das auch noch mal bestätigt. Ihr solltet allerdings Klettererfahrung mitbringen; mit einem schweren Rucksack erfordert dies durchaus einiges an Balance ab.
Nach Arles s/Tech haben wir nicht unmittelbar reingefunden; ich habe dann, um sicher zu sein, die Straße genommen (alter Wanderweg); es geht also kürzer, Ihr müsst Euch aber entsprechend orientieren. Während ein paar Hundert Meter fehlt hier die Markierung.
In Eyne sind wir nicht auf dem Weg geblieben, sondern haben im Maison de la Vallée eingekehrt – übrigens sehr empfehlenswert. Es scheint einen Weg von Eyne nach Bolquère zu geben, ohne dass man auf der Straße gehen muss, allerdings haben wir den Weg nicht gefunden.
Wegmarkierung
Man kann sich darüber aufregen oder die Wegführung einfach als besonders kreativ betrachten. Zweiteres hilft dabei, seine Nerven zu schonen. Es ist sicherlich lobenswert, dass sich überhaupt jemand die Mühe macht, Wege zu markieren, aber manchmal sollte man sich schon die Frage stellen, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt, weil der Wanderer oftmals mehr in die Irre geführt wird, also dass ihm ein Gefühl der Sicherheit gegeben wird. Da fehlen genau an den entscheidenden Stellen einfach die Markierungen und an anderen Stellen sind sie so häufig zu finden, dass man sich fragt, ob der geneigte Markierer ernsthaft an Langeweile litt.
Noch schlimmer sind die Steinmandl (frz. lokal wohl „craine). Unser heikelstes Erlebnis diesbezüglich war ein Steinmandl, das nach unten wies, allerdings kam da nie wieder was nach. Wir waren schon zu weit unten, um wieder umzukehren und fragten uns ernsthaft, was den Aufsteller da getrieben hatte.
Vermutlich ist es wirklich besser, sich sehr genau mit seinen Karten auseinanderzusetzen oder öfters in sein GPS zu sehen. Oftmals sind diese Markierungen einfach nur irritierend statt dass sie wirklich weiterhelfen. Wir hatten 25.000er Karten und 2 GPS und haben uns trotzdem mehrfach verlaufen.
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Komentarji
Banyuls kann "öffentlich" über mehrere Wege erreicht werden:
a) Mit dem Flugzeug nach Barcelona, danach
- Zug via Portbou nach Cerbere und dort umsteigen in Richtung Perpignan nach Banyuls (Linie kaum bekannt, man muss am Schalter explizit darauf hinweisen) - Fahrzeit ca. 4h00, ca. 15 €
- Zug nach Perpignan, Bus CG66 nach Banyuls - Fahrzeit ca. 3h30, ca. 45 €
- Zug nach Banyuls - Fahrzeit ca. 4h, ca. 65 €
- Bus Shuttle Barcelone - Girone, Bus Shuttle Girone - Perpignon, Bus CG66 nach Banyuls
Der Bus von Perpignan nach Banyuls kostet 1 € (!!!), Linie CG66, Abfahrt ist vom gare routière
b) Flugzeug nach Girone, danach Shuttle nach Perpignon, Bus CG66 nach Banyuls
c) Zug
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