Rundwanderung Reit im Winkl - Orstteil Entfelden.
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Reit im Winkl ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Reit im Winkl ist Wintersport- und Höhenluftkurort.
Reit im Winkl liegt im Chiemgau, südlich des Chiemsees.
Der in einem Kaiserwinkl genannten Tal liegende Ort ist im Süden, Osten und Norden von schützenden Randbergen umgeben und nur nach Westen zum Inntal hin offen. Die sich dort stauenden Wolken führen in Verbindung mit den für Bergtäler typischen Kaltluftseen im Winter zu häufigem Schneefall, so dass der Ort wegen seiner schneesicheren Lage auch als „Schneeloch“ bekannt ist. Im Vergleich mit anderen Wintersportgebieten, die auf ähnlicher Höhe liegen (700 m ü. NN), fällt hier viel Schnee und er bleibt auch mit am längsten liegen.
Reit im Winkl gehört geologisch zu den Nördlichen Kalkalpen. Die Berge um den Ort sind Teil der Chiemgauer und somit der Bayrischen Alpen. Die höchste Erhebung auf dem Gemeindegebiet ist das Dürrnbachhorn (1776 m).
Nachbargemeinden sind in Deutschland Unterwössen und Ruhpolding, in Österreich Kössen und Waidring (Tirol) und Unken (Salzburg).
Gemeindegliederung[Bearbeiten
Neun Ortsteile sind es insgesamt:
• Birnbach
• Blindau
• Entfelden
• Groissenbach
• Oberbichl
• Reit im Winkl
• Seegatterl
• Unterbichl
• Winklmoos-Alm
Daneben besteht der nicht amtlich benannte Ortsteil Maserer-Pass.
Es gibt die Gemarkungen:
• Forst Reit im Winkl
• Reit im Winkl
Im Ortsgebiet gibt es folgende Fließgewässer:
• Schwarzlofer
• Weißlofer
• Hausbach mit Hausbachfall
• Dosbach
Seen:
• Weitsee
Wappen und Fahne
Das Wappen aus dem Jahre 1950 zeigt den Adler auf gelben Grund des Bistums Chiemsee, zu dem Reit im Winkl von 1275 bis zu dessen Überführung in das Bistum Freising 1804 gehörte. Die nach oben spitz zulaufende Form des gelben Grundes symbolisiert die Lage der Gemeinde im Winkel zwischen Salzburg und Tirol. Der brennende Ast und der Sapie (ein Werkzeug zum Holzrücken) sind eine Anspielung auf die Entstehung der Gemeinde durch Rodung (Reit kommt vom Wort roden) im 11. und 12. Jahrhundert.
Das Wappen von 1929 zeigte die örtliche Kriegerkapelle in blau auf einem grünen Hügel. Da sich dieses Wappen nie richtig durchsetzte und außerdem unheraldisch war und es an einer geschichtlichen Grundlage mangelte, betrieb das Hauptstaatsarchiv seit 1949 die Einführung eines neuen Wappens.
Die Fahne trägt die Farbenfolge grün-weiß-blau. Dies stellt eine Ausnahme in der Farbgebung dar, da hier die heraldische Farbgebung des alten Wappens von 1929 benutzt wurde. Da die Flaggen grün-weiß-blau für die Nordische Skimeisterschaft 1950 aber bereits vorläufig genehmigt und angeschafft wurden, genehmigte man 1953 dann ausnahmsweise eine von der Wappenfarbe abweichende Farbgebung für die Fahne. Optional kann im Oberteil auch das Gemeindewappen mit eingebaut werden.
Reit im Winkl soll von den Herren von Neuburg-Falkenstein gegründet und erstmals in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1160 genannt sein, wobei nach heutigem Stand der Forschung eine Ersterwähnung als „St. Pankraz am Eck“ um 1215 angenommen wird.
Der Ort änderte mehrmals seinen Namen, wobei der Bezug zum Winkel oder zur Entstehung durch Rodung immer bestehen blieb. Er gehörte seit 1275 zum Pflegegericht Marquartstein, Rentamt Burghausen im Fürstentum (später Kurfürstentum) Bayern und kirchenrechtlich zum Bistum Chiemsee.
Im Jahre 1505 wurde Reit im Winkl infolge des Landshuter Erbfolgekriegs als Grenzort zu Tirol festgelegt, die benachbarten, zuvor zu Bayern gehörenden Gerichte Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg wurden Tirol zugeschlagen.
Reit im Winkl blieb von den kriegerischen Handlungen des Dreißigjährigen Krieges verschont, jedoch wurde durch herumziehende Personen die Pest ins Dorf gebracht. An dieses Ereignis erinnern drei damals gestiftete Pestsäulen.
1738 wurde in Reit im Winkl eine Volksschule in der Stube des Müllerbauern eingerichtet, die jedoch aufgrund des Einsatzes der Kinder bei den oft harten landwirtschaftlichen Arbeiten, der strengen Winter und des Desinteresses der Eltern anfangs wenig frequentiert wurde.
Im Jahre 1805 erfolgte, nach der 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss festgelegten Säkularisation, die Gründung der Pfarrei Reit im Winkl. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit demGemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 1826 wurde in Reit im Winkl der letzte Wolf geschossen. Dies ist auch Anlass für die Gründung des ältesten Vereins am Ort, der Musikkapelle, die bei diesem Ereignis als Musik im Freudenzug von Seegatterl nach Reit im Winkl mit dem geschossenen Wolf das erste Mal genannt wird.
1842 wurde an der Grenze ein Zollamt eingerichtet. Dieses wurde, nach einer Auflösung im Zuge des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich in den Jahren 1938 bis 1945, 1998 im Zuge des Beitritts Österreichs zum Schengener Abkommen aufgelöst. 1894 wurde eine Gendarmeriestation eingerichtet, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Grenzpolizeistation bis 1995 bestand. 1861 kam Reit im Winkl zum königlich bayerischen Bezirksamt Traunstein. 1873 wurde die erste Postkutschen-Verbindung von Unterwössen nach Reit im Winkl eingerichtet, in Reit im Winkl entstand eine Postfiliale. Um 1875 wurden in ganz Bayern Freiwillige Feuerwehren gegründet, so auch 1879 in Reit im Winkl.
Mit dem Bau eines Wasserkraftwerks am Grünbühel hielt 1906 die Elektrizität Einzug in Reit im Winkl. 1911 wurde ein Krankenhaus, das heutige Senioren- und Pflegeheim, gegründet. 1923 wurde die Waldbahn Ruhpolding-Reit im Winkl eröffnet (Einstellung 1931), 1925 erfolgte die Aufnahme einer Kraftpostlinie von Marquartstein her, und 1937 wurde eine direkte Buslinie München-Reit im Winkl eingerichtet (Einstellung 1996). 1938 erfolgte der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, die Grenze war somit bis 1945 aufgelöst.
1941 wurde der erste Kindergarten von der Nationalsozialistischen Wohlfahrt gegründet.
Von Kriegshandlungen blieb Reit im Winkl im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont, lediglich in den letzten Kriegstagen zwischen dem 5. und 7. Mai 1945 gab es Gefechte in Seegatterl, am 8. Mai wurde der Ort an die Amerikaner übergeben, nachdem wenige Tage zuvor schon Amerikaner (sie hielten Reit im Winkl für Reith bei Kitzbühel) im Ort gewesen waren. Nach dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes, dem Einmarsch der US-Amerikaner und der Neugründung des Freistaates Bayern blieb die Gemeinde Reit im Winkl identisch mit der Vorkriegsgemeinde. Die Einwohnerzahlen blieben wegen der nur kurzfristigen Einquartierungen eines Großteils der dem Ort zugewiesenen Heimatvertriebenen relativ konstant.
1953 entdeckte Pfarrer Wiesheu den Gletscherschliff am Wimmerkreuz, somit kann die geologische Vorgeschichte des Ortes beschrieben werden.
Den Anfang des Tourismus hat Reit im Winkl einem Besuch des Königs von Bayern, Maximilian II. im Zuge seiner Alpenreise im Jahr 1858 zu verdanken, es waren aber auch schon im 18. Jahrhundert einige Adlige aus Norddeutschland zur Sommerfrische in Reit im Winkl. In der Folge des königlichen Besuchs 1858 kamen in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer mehr Adlige, Schriftsteller und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nach Reit im Winkl.
Um den Tourismus in geordnete Bahnen zu bringen und zu fördern wurde 1896 der Verschönerungsverein (heute Verkehrsverein) gegründet. Ein Anliegen dieses Vereins war auch der Bau einer Eisenbahnlinie nach Reit im Winkl, das 1923 mit der Eröffnung der Waldbahn von Ruhpolding nach Reit im Winkl seine Erfüllung fand. 1904 wurden erste Vorschriften zur Ortsverschönerung beschlossen.
Während der NS-Herrschaft profitierte auch Reit im Winkl von den Reisen der KdF-Bewegung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Reit im Winkl wegen der für Deutsche geschlossenen Grenzen einen Tourismus-Boom. Zu diesem trugen auch sportliche Wettbewerbe und deren Berichterstattung in den Medien bei, so zählte man etwa bei den Deutschen Nordischen Skimeisterschaften im Februar 1950 17.000 Besucher. Verschiedene prominente Politiker besuchten in den 1950er Jahren den Ort, unter anderem Ernst Reuter und Bundespräsident Theodor Heuss.
Neue Konkurrenz bekam der Tourismus im Laufe der 1960er Jahre durch die beliebter werdenden Reisen in den Mittelmeerraum.
1973 wurde das Skigebiet Winklmoos-Steinplatte eröffnet. Nach dem Mauerfall 1989 erfolgte ein kurzer Boom, da nun wieder Gäste aus Sachsen und Thüringen in ihre schon vor dem Krieg besuchten Ferienorte in den Alpen reisen konnten. Sie konnten jedoch nur kurzfristig den Rückgang der Übernachtungen kompensieren, die Gästezahlen nahmen seit Mitte der 1990er Jahre wieder ab.
Seit 1956 ist der Ort Luftkurort. Dadurch konnte man weitere Gäste in den Ort bringen. Ein weiterer Vorzug dieses Prädikats ist die Möglichkeit zur Erhebung eines Kurbeitrags (Kurtaxe, seit 1953 genutzt) von den hier weilenden Gästen.
Schell Unter
Der Sage nach soll bei der Neuverteilung der Länder Europas nach den Wirren der napoleonischen Kriege im Wiener Kongress 1815 Reit im Winkl aufgrund der abgeschiedenen Lage vergessen worden sein. Damit um diesen kleinen Flecken in den Alpen kein neuer Krieg gefochten werden musste, wurde zwischen den Landesherren von Bayern, Salzburg und Tirol vereinbart, darum Karten zu spielen. Bei diesem Spiel nun soll der bayerische Herrscher den letzten und entscheidenden Stich mit dem Schellunter gemacht haben und Reit im Winkl für Bayern gewonnen haben. Seit diesem Zeitpunkt ist der Schellunter das heimliche Wappen des Ortes. Noch heute nutzen es Gebirgsschützen und Trachtenverein als Erkennungszeichen. Auch die „Musterer“ nutzten es als Erkennungszeichen (eine Schellunter-Karte auf dem Hut), um sich von den Burschen aus den anderen Dörfern zu unterscheiden.
An der Richtigkeit dieser Sage kann aber mit triftigem Grund gezweifelt werden, sie ist wohl eher als eine Anekdote zu werten. Auch die Einordnung in die Zeit des Wiener Kongresses ist wohl falsch, da damals Salzburg keine eigene Landesherrschaft mehr war. Die Darstellung der Sage auf dem Wagen des Trachtenvereins, der auf Festumzügen mitgeführt wird, lässt eher auf die Zeit um 1777 schließen, also die Zeit des Bayerischen Erbfolgekrieges, in der Bayern auch das Innviertel an Österreich abgeben musste.
Reit im Winkl ist auch ein beliebter Zweitwohnsitz. Die Zahl stieg seit 1967 mit 262 über 1980 mit 705 bis 1995 auf rund 900 Personen. Diese Zahl ist seitdem aber weiter gestiegen, so dass die Gemeinde Reit im Winkl eine Zweitwohnsitzsteuer erhebt.
Die Gemeinde ist überwiegend katholisch, wobei durch Zuzug der Anteil Evangelischer nach 1945 ständig zunahm. Seit 1936 hat Reit im Winkl auch eine evangelisch-lutherische Kirche, das Bergkirchlein an der Birnbacher Straße.
Das evangelisch-lutherische Pfarramt befindet sich in Ruhpolding.
Katholische Pfarrgemeinde; Pfarrkirche St. Pankratius
Das Herz der Pfarrei ist die Pfarrkirche St. Pankratius. Sie befindet sich in der Ortsmitte am Kirchplatz. Weiters gehört zur Pfarrei noch die Kirche St. Johann im Gebirg in Winklmoos.
In Reit im Winkl befindet sich das katholische Pfarramt gleich hinter der Kirche im Pfarrhof, der auch Wohnhaus des Pfarrers ist und gleichzeitig das Pfarrzentrum mit Pfarrsaal darstellt. In ihm befindet sich auch der Pfarrsaal, der vor allem für kleinere Veranstaltungen benutzt wird.
Bevor die katholische Pfarrei St. Pankratius in Reit im Winkl im Jahre 1805 gegründet wurde, gehörte Reit im Winkl zur Pfarrgemeinde Kirchdorf in Tirol (Bistum Chiemsee). Ebenfalls seit 1803 gehört die Pfarrei zum zur Erzdiözese erhobenen Bistum München und Freising.
Verwaltungsmäßig gehört die Pfarrei Reit im Winkl heute zum Dekanat Traunstein im Erzbistum München und Freising. Mit der Amtseinführung von Herrn Pfarrer Martin Strasser im Dezember 2013 wird eine Neugestaltung der Pfarrverwaltung anvisiert. Bis 2015 soll Pfarrer Strasser einen Pfarrverband organisieren, der aus den Gemeinden Reit im Winkl, Unterwössen, Oberwössen und Schleching besteht. Damit verbindet sich für die vier Pfarreien eine einschneidende Änderung ihrer viele Jahrhunderte umspannenden Kirchengeschichte. Um diese Herausforderung auch personell stemmen zu können, stehen dem Verbandspfarrer die beiden Diakone Erik Oberhorner und Klaus Mühlberger, die allerdings hauptamtlich einem Zivilberuf nachgehen, die Ruhestandspriester Josef Kreuzpointner und Paul Voggenauer sowie der aus Indien stammende Pater Jim John Vadakkumparambil O‘Carm zur Seite. Sie sind für den gesamten Verbund zuständig.
Im Rahmen eines großen Festgottesdienstes am 5. Januar 2014 mussten die o. g. Priester und Diakone öffentlich erklären, die Bereitschaft für das Amt zu übernehmen, und wurden offiziell durch den Dekan Georg Lindl in der Pankratius Kirche einführt.
Kirchen und Kapellen der Pfarrei
Katholische Pfarrkirche St. Pankratius
Im Jahre 1393 wird die dortmals erste urkundlich genannte Kirche (St. Pankratius) zusammen mit anderen Kirchen (Kirchdorf, Schwendt, Kössen) geweiht.
Die heutige unter Denkmalschutz stehende katholische Pfarrkirche St. Pankratius stammt aus den Jahren 1912/13. Der Neubau war nötig, da damals nur eine Kirche mit Notdach vorhanden war (Folgen eines Brandes 1894), die außerdem für die damals wachsende Gemeinde zu klein wurde. Daher wurde ein Kirchenbauverein gegründet, der es sich zur Aufgabe machte, einen neuen Kirchenbau zu finanzieren.
Die Kirche wurde im Innenraum mehrere Male renoviert (in den 1962/63, 1975/76, 1992/93) bevor sie nun die heutige Innengestalt erhielt. 2000 wurde eine neue Orgel eingebaut.
St. Johann im Gebirg
Im Ortsteil Winklmoos befindet sich die in den 1960er Jahren erbaute Kirche St. Johann im Gebirg.
Kapellen
In Reit im Winkl gibt es auch zahlreiche Kapellen:
• Kronbichlerkapelle in Oberbichl; älteste Kapelle mit Fresken aus dem Jahre 1694
• Eckkapelle (1710)
• Entfeldener Kapelle
• Blindauer Kapelle
• Kapelle Mariä Himmelfahrt in Winklmoos
• Anna-Kapelle auf der Hemmersuppen-Alm
• Kriegergedächtniskapelle, erbaut nach Plänen von Bruno Biehler
Der Fremdenverkehr ist der Haupterwerbszweig am Ort. Mehr als 80 % der arbeitenden Bevölkerung lebt von ihm. Es gibt rund 400 Betriebe mit 5000 Gästebetten in der Gemeinde. Zu Reit im Winkl gehört dieWinklmoos-Alm, die zusammen mit dem österreichischen Skigebiet auf der Steinplatte als beliebtes Wandergebiet und Skizentrum gilt.
An Gewerbebetrieben ist in Reit im Winkl hauptsächlich das Handwerk vertreten, vor allem Zimmereien und Schreinereien. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und dem Rückgang der Neubauten am Ort beziehungsweise des Engagements auswärtiger Bauunternehmen mussten jedoch einige Betriebe schließen beziehungsweise ihr Personal extrem reduzieren.
Der Zuzug großer Discount-Unternehmen konnte, im Gegensatz zu anderen Orten im Landkreis, weitgehend verhindert werden, so dass sich die ortsansässigen Lebensmittelhändler relativ gut halten können.
Eine Chance und zugleich eine Gefährdung der Wirtschaft in Reit im Winkl kann wohl die Grenzöffnung im Zuge der europäischen Einigung und die Einführung des Euro bezeichnet werden. Zum einen entfalten sich für die einheimische Bevölkerung neue Beschäftigungsmöglichkeiten im benachbarten Österreich. Die Expansion einheimischer Unternehmen ist dadurch möglich geworden. Aufgrund der geringeren Mehrwertsteuersätze in Deutschland (7 % auf Lebensmittel und andere Produkte des täglichen Bedarfs) kommen viele Tiroler nach Reit im Winkl zum Einkaufen. Durch die Einführung der Ökosteuer in Deutschland ist jedoch ein Tanktourismus entstanden, der einheimische Tankstellenpächter zum Aufgeben zwang.
In Reit im Winkl wurde im Jahr 2000 eine Biomasse-Fernwärmeversorgung eingerichtet, die es sich zum Ziel gemacht hat, alle (erreichbaren) Anwesen mit CO2-neutraler Wärme (durch die Verbrennung von Holz-Hackschnitzel erhitztes Wasser) zu versorgen. Für das Bemühen um den Umweltschutz wurde die Gemeinde Reit im Winkl als „Gemeinde der Zukunft“ und mit weiteren Umweltpreisen ausgezeichnet. Zum 1. Januar 2008 sind etwa 317 Anschlussnehmer am rund 21 Kilometer langen Leitungsnetz zu verzeichnen. Durch das Hackschnitzelwerk werden derzeit etwa 2,6 Mio. Liter Heizöl jährlich ersetzt. Das entspricht zwei Dritteln des örtlichen Energiebedarfs und reduziert die Schadstoffbelastung um 90 %. Durch die Naturwärme GmbH & Co. KG kann das Prädikat Luftkurort für Reit im Winkl langfristig gesichert werden. Als Bürgerwerk steht die Anlage deutschlandweit als einzigartig da, sind doch von den über 90 Gesellschaftern – außer von dem 20%igen Anteil der Gemeinde, 4,5 % E.ON und drei weiteren – alle aus Reit im Winkl. Eine Pionierleistung stellt das Biomasseheizwerk auch insofern dar, weil es bisher als einziges in Deutschland fast eine gesamte Gemeinde in der Fläche abdeckt und zu dem nicht, wie anderenorts, nur Neubaugebiete mit erneuerbaren Energien versorgt.
Verkehr
Die nächstliegenden Autobahnen sind die Bundesautobahn 8 zwischen Salzburg (Österreich) und München und die Bundesautobahn 93 Rosenheim–Kiefersfelden (Inntalautobahn). Man erreicht Reit im Winkl über die Abfahrten Bernau (aus Richtung Westen, München) über den Maserer-Pass oder Siegsdorf (aus Richtung Osten, Salzburg) (jeweils A 8) sowie Oberaudorf (A 93).
Die nächsten Flughäfen sind München (ca. 140 km) und Salzburg (ca. 70 km), beide mit Bahnanschluss.
Nächste Bahnstationen liegen in Bernau am Chiemsee, Übersee am Chiemsee und Prien am Chiemsee an der Hauptstrecke München–Salzburg. Ebenso in Ruhpolding, von dort fährt stündlich die Regional Bahn nach Traunstein. Von dort gelangt man mit folgenden Busverbindungen nach Reit im Winkl:
• Busverbindung ab Bahnhof Übersee mit dem RVO-Bus Linie 9509 über Marquartstein nach Reit im Winkl oder
• ab Bahnhof Prien mit dem RVO-Bus Linie 9505 bis Reit im Winkl
Reit im Winkl liegt an der Deutschen Alpenstraße (B 305). Reit im Winkl ist Grenzort zu Österreich.
In den 1920er Jahren war Reit im Winkl auch über eine Bahnlinie, die Waldbahn, aus Ruhpolding kommend zu erreichen. Die Schmalspurbahn wurde aufgrund der hohen Instandhaltungskosten und mehrerer Unglücke um 1930 wieder eingestellt.
Eine gemeindeeigene, 1954 eröffnete Mautstraße führt zum Ortsteil Winklmoos-Alm. Diese Straße ist nur im Sommer per PKW allgemein befahrbar, im Winter nur mit Ausnahmegenehmigung.
Reit im Winkl hatte im Zuge der Gebietsreform aufgrund der abgeschlossenen Tallage keine Eingemeindungen. Es kamen lediglich einige gemeindefreie Gebiete hinzu, die vom Gemeindegebiet umschlossen waren.
• Ein Museum in Reit im Winkl ist das Heimatmuseum „Hausenhäusl“ an der Weitseestraße. Hier wird ein Einblick in die bäuerliche Arbeits- und Lebenswelt gewährt, die Jahrhunderte in Reit im Winkl vorherrschte.
• Weiters gibt es das Skimuseum im Schulhaus, das eine der größten Sammlungen von Skiern beheimatet, angefangen von den Ursprüngen bis hin zu modernen Rennskiern, die von Spitzensportlern dem Museum überlassen wurden. Auch die Entwicklung des Skisports und der Technik wird gezeigt.
• Im östlichen Teil des Freibadgebäudes befindet sich das kleine Mineralienmuseum.
• Im Dachboden der Pfarrkirche befindet sich das Sakralmuseum unter Leitung des früheren Pfarrmesners Georg Beilhack.
Zu den bedeutenden Bauwerken zählen die Kirche St. Pankratius aus den Jahren 1912/13, die Kapelle in den Ortsteilen Blindau, Oberbichl und Entfelden, die Eckkapelle am alten Weg nach Marquartstein, das evangelische Bergkirchlein und die Kirche St. Johann im Gebirg in Winklmoos. Aufgrund der Bauwut und des mangelnden Denkmalschutzes in den 1950er und 1960er Jahren wurden viele alte Bauernhäuser im Ortskern abgerissen und durch neue (komfortablere) Gebäude ersetzt. Als gut erhaltenes Bauernhaus im Kern ist das Foidlmoar-Anwesen zu nennen.
Brauchtum und Veranstaltungen[Bearbeiten
Die Gestaltung des Jahreslaufs in Reit im Winkl ist vielfältig. Die regelmäßig wiederkehrenden Termine sind:
• Musiball der Musikkapelle am Faschingssamstag
• Faschingszug im Dorf mit Faschingsschispringen an der Wirtsleiten am Faschingsdienstag
• Palmweihe am Palmsonntag
• Osterfeuer am Ostersonntag
• Maibaumaufstellen (alle fünf bis sechs Jahre) am 1. Mai
• Bittgänge nach Oberbichl, Entfelden und Blindau an den letzten drei Tagen im Mai
• diverse Maiandachten
• Fronleichnamsprozession
• Preisplatteln und Dirndldrahn am Wochenende vor/nach Jockersen (Namenstag von St. Jakob am 25. Juli)
• Jockersengehen der Handwerker am 25. Juli
• Abwechselnd alle zwei Jahre das Waldfest der Musikkapelle (Mitte Juli) und das Blindauer Dorffest (Mitte August)
• Almkirtag an Mariä Himmelfahrt (15. August) in Winklmoos mit Kräuterweihe
• Wallfahrt nach Maria Kirchental am Samstag vor Erntedank
• Erntedankprozession
• Wallfahrt nach Maria Klobenstein am letzten Samstag im Oktober
• Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Vertreibung an der Kriegerkapelle am Volkstrauertag
• Alljährliches Kramperltreffen der Maserer-Pass mit anderen Kramperl- oder Perchtengruppen
• Anklöpfeln an den ersten drei Donnerstagen im Advent
• Weihnachtsblasen auf dem Balkon des Gasthofs zur Post am Heiligen Abend
In Reit im Winkl herrscht eine mittelbairische Mundart vor, die sehr viele Anklänge an das (mittelbairische) Tirolerische hat (siehe Dialektkontinuum). Dies zeigt sich vor allem in der Härtung von „ch“ und „ck“ und „vi“ für „viel“, „Mi“ für „Mühle“ und „Gfi“ für „Gefühl“.
Auch einige nur hier vorherrschende Wörter gibt es.
Trachten werden in Reit im Winkl vor allem von den Traditionsvereinen gepflegt, man trägt sie aber auch noch gerne zu besonderen und feierlichen Anlässen außerhalb dieser Vereine.
Im Ort gibt es zwei verschiedene Trachtenstile: Zum einen die historische Tracht, die von der historischen Trachtengruppe des GTEV und den Gebirgsschützen getragen wird, und zum anderen die Chiemgauer Tracht, die von den Mitgliedern des Trachtenvereins und anderer Vereine (Musikkapelle) und auch außerhalb als typische Reit im Winkler Tracht getragen wird.
Further information at
http://www.haus-am-schmiedweg.de/Galerija izletov
Zemljevid in višinski profil izleta
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